UNTERFÖHRING (dpa-AFX) - Angriffe von Orcas auf Segeljachten vor den Küsten Spaniens und Portugals beschäftigen nun auch die Versicherungsbranche. Beim Industrieversicherer AGCS sind bislang knapp zehn von Schwertwalen verursachte Schadenfälle gemeldet worden, wie das zur Allianz (Allianz Aktie) gehörende Unternehmen am Dienstag in Unterföhring mitteilte. Seit dem vergangenen Sommer sind mehrere Dutzend Angriffe von Orcas auf Segelboote bekannt geworden. Die hochintelligenten Tiere rammen die Boote, vielfach wurden auch die Ruder beschädigt oder sogar abgerissen. Direkte Angriffe auf die Segler gab es nicht.
Finanziell fallen die Schäden für die auf große Firmenkunden und Industrieanlagen spezialisierte AGCS nicht ins Gewicht. In den betreffenden Fällen liegen diese noch unter den Summen, die vom Versicherungsmakler gedeckt werden. Doch haben durch Meeresbewohner verursachte Schäden an Booten ausgesprochenen Seltenheitswert, wie ein Sprecher sagte. Dazu gehörten in der Vergangenheit kalifornische Walrösser, die sich Boote als Ruheplatz ausgesucht hatten und diese durch ihr tonnenschweres Gewicht beschädigten.
Orcas sind große Raubtiere, doch Angriffe auf Menschen sind bislang nicht bekannt, wie Meeresbiologen in den vergangenen Wochen betont haben. Warum die Orcas nun Segelboote rammen und in die Ruder beißen, ist nicht geklärt. Einer Mutmaßung zufolge könnte es sich um Vergeltungsangriffe handeln, nachdem Segler in der Region möglicherweise mit Harpunen auf Orcas geschossen hatten./cho/DP/mis
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