Der Anstieg der Ölpreise ist erst einmal vorbei. Schon im Juni könnte es zu einem Treffen der Opec-Staaten kommen – sie fürchten Lieferengpässe.
Spekulationen auf eine höhere Opec-Förderung haben die Ölpreise am Mittwoch belastet. Nordseeöl der Sorte Brent verbilligte sich um ein Prozent auf 78,74 Dollar (Dollarkurs) je Barrel (159 Liter). US-Leichtöl WTI kostete mit 71,68 Dollar 0,7 Prozent weniger.
Marktbeobachter sprachen von einer Gegenbewegung, nachdem der US-Ölpreis am Vortag noch bei 72,83 Dollar den höchsten Stand seit November 2014 erreicht hatte. Laut Insidern könnte die Opec bereits im Juni mit ihren Partnerländern wie Russland einen entsprechenden Beschluss fassen. Hintergrund seien Befürchtungen, es könne wegen der Ausfälle von Iran und Venezuela zu Lieferengpässen kommen.
Die US-Regierung habe zudem Bedenken geäußert, dass die Ölpreise zu stark gestiegen seien, sagten Branchen- und Opec-Insider der Nachrichtenagentur Reuters. Zuletzt hatten neue Sanktionen der USA gegen das wichtige Förderland Venezuela den Ölpreisen Auftrieb verliehen. Den Preisrückgang am Morgen erklärten Händler auch mit einem etwas stärkeren US-Dollar. Der verteuert Rohöl in Ländern außerhalb des Dollarraums und bremst somit die Nachfrage nach dem Rohstoff. Am Nachmittag dürften neue Daten zu den US-Ölreserven und zur Fördermenge in den USA für neue Impulse am Ölmarkt sorgen.
„Eine Erhöhung der Produktionsmenge würde keine Abkehr vom Kürzungsabkommen bedeuten“, schrieb Commerzbank-Analyst Carsten Fritsch in seinem Tageskommentar. „Denn aktuell produziert die Opec etwa 800.000 Barrel pro Tag weniger als laut Abkommen vereinbart.“ Daher bestehe durchaus Spielraum zu einer Anhebung der Produktion, was einem weiteren Preisanstieg vorerst entgegenstehe.
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