Moskau (Godmode-Trader.de) - In der russischen Industrieregion Norilsk in der Nähe des Nordpolarmeeres sind erneut große Mengen Kerosin in die Umwelt gelangt. 44,5 Tonnen seien am Sonntag aus einer Pipeline ausgetreten, teilte das Unternehmen Norilsktransgas mit, das zu dem Nickel-Hersteller Nornickel, gehört. Bereits Ende Mai waren 21.000 Tonnen Öl aus einem Heizkraftwerk ausgelaufen. Die Gewässer in der Nähe des Nordpolarmeeres kämpfen seitdem mit den Folgen der Katastrophe.
Die russische Umweltbehörde Rosprirodnadzor hat vergangene Woche die Schäden durch die Dieselverschmutzung in dem Heizkraftwerk Ende Mai auf zwei Milliarden Dollar beziffert. Umweltschützer der Organisation Greenpeace sprachen von der größten Ölkatastrophe in der Geschichte der russischen Arktis. Die Behörde teilte in einer Erklärung mit, der Norilsk-Nickel-Tochterfirma NTEK einen Antrag auf „freiwillige Entschädigung" zugestellt zu haben. Ein Sprecher des zweitgrößten Aktionärs von Norilsk Nickel, des Aluminiumkonzerns Rusal, bezeichnete die Strafe als „unerwartet“.
Nach dem jüngsten Vorfall wurde die Pipeline dem Unternehmen zufolge abgeschaltet. Es seien Maßnahmen ergriffen worden, um den ausgelaufenen Kraftstoff für Flugzeuge zu binden. In der Nähe ist ein Landeplatz für Hubschrauber. Für Menschen bestehe keine Gefahr, hieß es.
Es sind nicht die einzigen Vorfälle, die dem Bergbaunternehmen vorgeworfen wurden. Nornickel hatte zuletzt auch einräumen müssen, Flüssigabfälle mit Schwermetallen und Säure in einen Fluss abgeleitet zu haben. Zudem hatte in der Nähe von Norilsk eine Müllkippe mit Industrieabfällen gebrannt.
