Ein Wärmekraftwerk (Symbolbild).
Montag, 25.07.2022 14:08 von wallstreet:online Zentralredaktion | Aufrufe: 1089

Nach Rettungspaket: Uniper: Aktie weiter im freien Fall – JPMorgan stuft massiv herab

Ein Wärmekraftwerk (Symbolbild). © Alex_Wang1 / iStock / Getty Images Plus / Getty Images

Foto: uniper.energy - Uniper

Am Freitag hatte die Bundesregierung einem Rettungspaket für Uniper in Höhe von 15 Milliarden Euro zugestimmt. Das angeschlagene Energieunternehmen ist das erste große Opfer der russischen Erdgasverknappung.

Die US-Bank JPMorgan hat das Uniper-Papier um zwei Stufen von "Overweight" auf "Underweight" gesenkt. Das Kursziel wurde von 32 auf 5,50 Euro korrigiert. Analyst Vincent Ayral begrüßt in seiner am Montag vorliegenden Studie zwar grundsätzlich das Rettungspaket der Bundesregierung für den angeschlagenen Energiekonzern.

Kritisch beurteilt er dagegen die Kapitalerhöhung zum Ausgabepreis von 1,70 Euro je Aktie. Diese soll unter Ausschluss des Bezugsrechts der Aktionäre geschehen. Auch die milliardenschwere Pflichtwandel-Anleihe sieht er problematisch.

Die Unsicherheit über die immense Aktienverwässerung für die Altaktionäre bringe weitere negative Dynamik in die Aktien, so Ayral. Nach dieser Verwässerung setzt er den fairen Aktienwert auf 5,30 Euro je Titel. Das entspricht einem Abwärtspotenzial von weiteren 20 Prozent gegenüber dem aktuellen Kurs.

Das Rettungspaket sieht vor, dass der Bund einen Anteil von 30 Prozent an Uniper übernimmt. Uniper-Aktien stiegen am Freitag nach der Ankündigung des Deals zunächst an, bevor sie stark fielen. Innerhalb weniger Handelstage hat sich der Aktienkurs nahezu halbiert.

Wie CNBC berichtet, war Uniper das erste Energieunternehmen in Deutschland, das wegen der steigenden Energierpreise Alarm schlug und Anfang dieses Monats einen Antrag auf staatliche Unterstützung stellte. Als Deutschlands größter Gasimporteur ist das Unternehmen von den stark reduzierten Gaslieferungen aus Russland betroffen, die die Preise in die Höhe schnellen ließen.

In einer Erklärung erklärte der finnische Mehrheitseigentümer Fortum, Uniper und die deutsche Regierung hätten sich auf ein "umfassendes Stabilisierungspaket" geeinigt, um das Unternehmen finanziell zu entlasten.

"Wir befinden uns in einer beispiellosen Energiekrise, die robuste Maßnahmen erfordert. Nach intensiven, aber konstruktiven Verhandlungen haben wir eine Lösung gefunden, die den Interessen aller Beteiligten in akzeptabler Weise gerecht wird", so Markus Rauramo, Präsident und CEO von Fortum, in der Erklärung.


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Und weiter: "Wir waren von der Dringlichkeit und der Notwendigkeit getrieben, Europas Versorgungssicherheit in Zeiten des Krieges zu schützen."

Die Bundesregierung sei bereit, weitere Unterstützung zu gewähren, wenn die Verluste von Uniper aufgrund der Gasverknappung neun Milliarden Euro übersteigen, fügte Fortum hinzu.

Laut Fortum hat Uniper seit Mitte Juni nur noch einen Bruchteil der vertraglich vereinbarten Gasmengen vom russischen Gasriesen Gazprom erhalten. Daher musste Uniper Gas zu viel höheren Spotmarktpreisen kaufen. Dies habe schwerwiegende Folgen für die Finanzlage von Uniper gehabt, so Fortum weiter.

Autorin: Gina Moesing, wallstreet:online Zentralredaktion

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