Die ukrainische Flagge.
Freitag, 25.02.2022 17:41 von wallstreet:online Zentralredaktion | Aufrufe: 1474

Nach dem Kriegs-Crash-Schock: Ukraine-Krise und Zinswende 2022: Wie jetzt noch Gewinne an der Börse einfahren?

Die ukrainische Flagge. pixabay.com

Foto: Justin Lane - dpa

Klar ist, dass es keine einfachen Antworten für Anleger am zweiten Tag des Ukraine-Krieges gibt. Wir haben Marktexperten um eine kurze, spontane Reaktion gebeten, um erste Empfehlungen nach dem Schock einzufangen.

Wie sollen wir jetzt unsere Anlage-Strategie anpassen? Wie können wir trotz Krieg in der Ukraine und der von den Zentralbanken anvisierten Zinswende in 2022 so wenig Verluste und so viele Gewinne wie möglich einfahren? "Was rufen Sie heute unseren Lesern spontan zu?", fragten wir Top-Börsenexperten. Die Antworten:

 

"Jetzt im Portfolio gebraucht: Qualitätsaktien und Rohstoffe", antwortet Patrice Kaiser, Portfoliomanager bei der Merkur Privatbank, schnell und schnörkellos. Dann gibt Kaiser konkrete Investment-Tipps für diese Börsenphase: "Die letzten Tage brachten Anlegern die Erkenntnis, dass nichts mehr ist wie vor der russischen Invasion. Jetzt Aktien komplett zu verkaufen und alles auf Liquidität zu setzen, ist aber der falsche Weg. Stattdessen gilt es, Qualitätstitel zuzukaufen. Das sind Aktien von Unternehmen mit langfristig stabilen Ertragsmodellen, die nicht oder weniger stark von Sanktionen betroffen sein werden, die Nahrungsmittelbranche und Versicherungen zum Beispiel oder der Maschinenbau, sind jetzt günstig zu haben. Aussortiert werden sollten dagegen Banken und Unternehmen, die von russischen Gas- und Ölimporten abhängig sind. Kurzfristiger, spekulativer Renditetreiber können Rohstoffe sein; am besten als Korb, der neben Öl und Gas auch Edelmetalle und Industrie-Rohstoffe berücksichtigt", meint Börsenexperte Patrice Kaiser.

Qualitätsaktien

Bei Christoph Geyer, Top-Experte der Technischen Analyse und ständiger wallstreet:online Gastautor, fällt ebenfalls das Schlagwort "Qualitätsaktien": "Die Turbulenzen, die durch die aktuellen geopolitischen Ereignisse an den Märkten hervorgerufen wurden, folgen in Kriegszeiten oft einem ähnlichen Muster. Meist rutschen die Kurse kurz und heftig ab, um sich dann nach einer gewissen Zeit wieder zu erholen. Diese Erholung erfolgt zwar meist langsam aber fast immer lange vor Kriegsende. Mit Qualitätsaktien dürfte man hier auf Dauer keine schlechte Anlage im Depot haben, während Aktien, die keine allzu große Substanz aufweisen können, in solchen Phasen eher gemieden werden sollten", erklärt der Chartexperte.

"The Name of the Game"

Für Elmar Bauer von FUNDament Capital sind Qualitätsaktien "solide Value-Werte". Diese seien nun die erste Wahl: "In den letzten zwei Jahren konnte man bei Aktieninvestments fast nichts falsch machen. Doch spätestens jetzt ist es wichtig, sein Portfolio 'wetterfest' zu gestalten. Die Unsicherheit an den Märkten wächst und es wird volatil bleiben, aber zwischendurch wird es immer wieder Zwischenerholungen geben. Solide Value-Werte sind nun 'The Name of the Game': Gute Marktaussichten, Pricing Power, solide Bilanzen, gute Dividendenfähigkeit, dann sollte auch in schwierigen Zeiten eine positive Performance möglich sein. Und immer etwas Cash auf der Seite behalten, um Korrekturen für selektive Zukäufe nutzen zu können", rät Börsenprofi Baur.

"Aktien der Sünde"

Mit einem Seitenhieb auf ESG-Anlageformen antwortet Thomas Mayer, Gründungsdirektor des Flossbach von Storch Research Institute: "Es war selten teurer, nach ESG-Kriterien zu investieren. Der MSCI-World SRI Index hat seit Jahresbeginn in Euro gerechnet elf Prozent verloren. Der gesamte MSCI-World ist rund acht Prozent gefallen. Dagegen ist das Segment Tabak um mehr als neun Prozent gestiegen und das Segment Öl und Gas hat sogar beinahe 18 Prozent gewonnen. Wer 'Aktien der Sünde' meidet, sollte wenigstens wissen, dass damit Verzicht auf Rendite verbunden ist", meint Mayer.

Peter-Thilo Hasler, Gründer und Analyst von Sphene Capital, zaubert ein altes, aber stets zutreffendes börsianisches Bonmot aus dem Hut: "In der Geschichte der Börse ist es noch keinem Anleger gelungen, dauerhaft Aktien zu Tiefstkursen zu kaufen und zu Höchstkursen zu verkaufen. Gerade während volatiler Marktphasen neigen Aktienmärkte dazu, besonders starke Kursanstiege zu erzielen. Wer also nicht dabei ist, wenn es runter geht, ist nicht dabei, wenn es rauf geht" schließt Hasler.
 


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