Pfizers Corona-Pille sorgte am Freitag für Furore, und schickte die Biontech-Aktie in den Keller. Doch am Impfstoff der Mainzer führt auch künftig kein Weg vorbei, meinen Experten. Am Dienstag kommen die neuen Zahlen.
Die Anteile des Corona-Impfstoffpioniers Biontech erholen sich zum Wochensatart etwas vom Kursrutsch der vergangenen beiden Handelstage. Nachdem sie wegen eines gekürzten Absatzziels des Konkurrenten Moderna und der Aussicht auf eine wirksame Corona-Pille von Pfizer im New Yorker Haupthandel zuletzt um mehr als ein Viertel abgesackt waren, ging es am Montag im Tradegate-Handel um fünf Prozent hoch. Am Dienstag werden von dem Mainzer Unternehmen die Quartalszahlen erwartet.
Für Sorgen unter den Anlegern hatten zuletzt auch Zahlen von Impfstoff-Konkurrent Moderna gesorgt. Die US-Amerikaner mussten ihre Umsatzprognose für 2021 senken. Dass Biontech ähnliches bevorsteht, bezweifeln Experten wie Michael Barck von 4Investors. "Ein Blick auf die Zahlen des Biontech-Partners Pfizer, die in dieser Woche bereits vorgelegt wurden, zeigt: Der US-Pharmariese hat gegenüber dem Halbjahresbericht seine Umsatzprognose für den gemeinsam mit Biontech entwickelten und vertriebenen COVID-19 Impfstoff Comirnaty angehoben", schreibt Barck in seiner Analyse. Die Zahlen der Mainzer korrelierten "in hohem Maße mit der Entwicklung von Pfizers Umsätzen mit Comirnaty." Mit Blick auf die Zahlen am Dienstag meint der Experte: "Angesichts der angehobenen Pronose bei Pfizer sind positive Überraschungen bei Biontech möglich."
Auch andere Experten halten den jüngsten Rücksetzer für übertrieben. "Auch wenn ein Neueinstieg bei Aktien reiner Impfstoffspezialisten momentan nicht angesagt ist: Panikverkäufe sind es auch nicht", sagte am Montag der Börsenbrief-Autor Hans Bernecker. Neue Medikamente zur Minderung von Krankheitsverläufen änderten bisher nichts daran, dass eine Impfnotwendigkeit weiter propagiert werde. Ähnlich sieht es auch die Bryan-Garnier-Analystin Olga Smolentseva, die keinen Abbruch der Impfbemühungen vermutet. Impfungen blieben der vorerst effektivste Ansatz, um die Verbreitung des Virus einzudämmen, so die Expertin.
Autor: Julian Schick, wallstreet:online Zentralredaktion / mit Agenturmaterial dpa-AFX
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