Labormitarbeiter bei der Arbeit. (Symbolbild).
Dienstag, 14.05.2019 09:37 von | Aufrufe: 1529

Merck rechnet trotz Ergebnisdelle weiter mit kräftiger Gewinnsteigerung in 2019

Labormitarbeiter bei der Arbeit. (Symbolbild). © sanjeri / E+ / Getty Images http://www.gettyimages.de

DARMSTADT (dpa-AFX) - Der Spezialchemie- und Pharmakonzern Merck lässt sich trotz einer Ergebnisdelle zum Jahresauftakt nicht von seinen Wachstumszielen in diesem Jahr abbringen. Anders als bisher sieht das Unternehmen nun sogar positive Währungseffekte auf seiner Seite, die für zusätzlichen Schub sorgen dürften, wie der Dax-Konzern am Dienstag mitteilte.

Dabei setzt das Management um Konzernchef Stefan Oschmann in diesem Jahr vor allem auf sein brummendes Laborgeschäft sowie neue Medikamente in der Pharmasparte. In Zukunft soll sich aber auch der laufende Umbau des Geschäfts mit Spezialmaterialien auszahlen. Die Anleger zeigten sich indes am Morgen noch nicht überzeugt, die Aktie lag kurz nach dem Börsenstart mit 0,70 Prozent im Minus.

Nachdem bereits in den vergangenen Jahren die Labor- und Pharmasparte durch Zu- und Verkäufe umgestrickt wurden, ist der Umbau des Materialgeschäfts Phase drei des Erneuerungsprogramms bei den Darmstädtern. Auslöser war die wachsende Konkurrenz aus Asien im Geschäft mit Flüssigkristallen, in dem der Konzern lange unangefochtener Marktführer war. Merck will die Performance Materials genannte Sparte nun auf das Geschäft mit Halbleitern und Elektromaterialien ausrichten.

Hierfür hatte sich das Unternehmen nach einem Bietergefecht erst kürzlich auf die 6,6 Milliarden Dollar (Dollarkurs) (rund 5,8 Mrd Euro) schwere Übernahme des US-Halbleiterzulieferer Versum Materials geeinigt. Zudem kauft Merck für umgerechnet etwa 55 Millionen Euro den kalifornischen Materialspezialisten Intermolecular.

Im laufenden Jahr rechnet Merck aber noch mit Umsatz- und Ergebniseinbußen in der Materialsparte - sie sollen von einem starken Wachstum im Labor- und Pharmageschäft aber mehr als ausgeglichen werden. Wie zum Jahresauftakt üblich konkretisierte der Vorstand auch diesmal seine Finanzziele. Der Umsatz soll demnach auf 15,3 bis 15,9 Milliarden Euro anziehen.

Das bereinigte Ebitda soll noch stärker auf 4,15 bis 4,35 Milliarden Euro anwachsen. Dabei hält Merck an seinen Prognosen für das organische Wachstum fest, erwartet nun aber positive - anstatt wie bisher bremsende - Währungseffekte.

Seine Wachstumsambitionen muss Merck allerdings auf den restlichen Jahresverlauf verlegen. Denn zum Jahresauftakt mussten die Hessen trotz eines Umsatzplus zunächst einen Ergebnisrückgang verkraften. Die Erlöse kletterten in den ersten drei Monaten zwar im Jahresvergleich um 7,5 Prozent auf rund 3,75 Milliarden Euro, doch ging das um Sonderposten bereinigte Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) um 4 Prozent auf 929 Millionen Euro zurück.

Dieser Ergebnisrückgang war vornehmlich der Pharmasparte geschuldet, in der im Vorjahr noch eine Meilensteinzahlung vom US-Unternehmen Biomarin beflügelt hatte. Zudem fehlte zum Jahresauftakt der Beitrag des inzwischen verkauften Durchflusszytometrie-Geschäfts. Ferner belasteten Währungseffekte.

Die 2018 ebenfalls veräußerten rezeptfreien Medikamente wurden dagegen zur besseren Vergleichbarkeit aus den Vorjahreswerten herausgerechnet. Unter dem Strich brach der Gewinn um mehr als 40 Prozent auf 189 Millionen Euro ein.


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Größter Wachstumstreiber mit einem Umsatzplus von knapp 12 Prozent auf 1,7 Milliarden Euro lieb zum Jahresauftakt die Laborsparte - sie profitiert bis heute von der Übernahme des US-Ausrüsters Sigma-Aldrich im Jahr 2015. In der Sparte brummte vor allem das sogenannte Bioprocessing-Geschäft. Hier arbeitet Merck nach eigenen Angaben an neuen Plattformen, mit dem Kunden in den kommenden Jahren den aufwändigen Herstellungsprozess von biologisch hergestellten Medikamenten verbessern können sollen.

Während ältere Medikamente in der Pharmasparte weiter an Boden verlieren, sorgten dort neue Medikamente wie die MS-Tablette Mavenclad aber auch positive Währungseffekte für einen leichten Umsatzanstieg auf 1,5 Milliarden Euro (Vorjahr 1,4 Mrd). Die Spezialmaterialien kamen dank günstiger Wechselkurse und einem Wachstum aus eigener Kraft auf ein Umsatzplus von 7 Prozent auf gut 600 Millionen Euro.

Rund lief vor allem das Geschäft mit Materialien, die organische Leuchtdioden (OLED) verwenden, aber auch die Flüssigmaterialien haben derzeit ihre Schwäche überwunden. Hier profitierte Merck weiter von einem Aufbau von Produktionskapazitäten durch Fernsehhersteller in China. Das Geschäft mit Farbpigmenten etwa für die Auto- und die Kosmetikindustrie schwächelt indes weiter./tav/nas/zb

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