Karl Lauterbach der Bundesminister für Gesundheit im Kabinett Scholz
Mittwoch, 23.02.2022 20:18 von | Aufrufe: 404

Lauterbach sieht deutsche Sonderstellung bei Corona-Kurs

Karl Lauterbach der Bundesminister für Gesundheit im Kabinett Scholz ©Stephan Röhl

BERLIN (dpa-AFX) - Aus Sicht von Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach kann ein Ende aller größeren Corona-Beschränkungen wie in einigen anderen Ländern vorerst kein Vorbild für Deutschland sein. "Wir müssen mit unseren eigenen Regeln arbeiten, und die müssen immer die deutsche Sonderstellung berücksichtigen", sagte der SPD-Politiker am Mittwochabend in einer Gesprächsrunde der Wochenzeitung "Die Zeit". Diese bestehe in der weiterhin großen Gruppe ungeimpfter Älterer ab 60 Jahren mit hohem Risiko für schwere Corona-Verläufe.

Es sei "nachrichtlich sehr relevant, dass wir mitbekommen, was in diesen Ländern alles so möglich ist", sagte Lauterbach angesprochen etwa auf Dänemark oder Großbritannien. Deutschland könne sich mit diesen Ländern mit ihrem viel geringeren Anteil Ungeimpfter in der Risikogruppe aber nicht vergleichen. Der SPD-Politiker warb erneut für eine allgemeine Impfpflicht ab 18 Jahren, die auch früh auf den Weg gebracht werden müsse. Es sei zu spät, wenn man abwarten wolle, ob eine neue Welle komme. Dies wäre wie zu sagen: "Ich warte mal ab, ob wir dieses Jahr auch einen Herbst bekommen." Lauterbach sagte, er wäre bei Verstößen auch "mit drastischen Strafen einverstanden".

Der Minister warb erneut für einen Kurs vorsichtiger Öffnungen. Im Moment gelte es in der Omikron-Welle, eine relativ harmlose Variante zu bekämpfen, die aber trotzdem an bestimmten Tagen zwischen 200 und 300 Todesfälle pro Tag verursache. Es stimme ihn traurig, dass sich Teile der Gesellschaft daran gewöhnt zu haben schienen. Deutschland sei gut beraten, vorsichtiger zu sein, weil es kollektiv nicht gelungen sei, mehr besonders gefährdete Menschen zu impfen.

Mit Blick auf die Pandemie-Entwicklung erläuterte Lauterbach, wenn ein Virus komplett neu komme, seien zwei Jahre "quasi die Babyzeit". Auch wenn es schon mehrere Virusvarianten gebe, stammten diese nicht jeweils wie Kinder von ihren Eltern ab. "Wir sind nach wie vor in der zweiten Generation." Die bisherigen Varianten seien Geschwister, die alle einen Stamm im Urtyp hätten. Daher sei man nun noch immer früh in der Entstehungsgeschichte./sam/DP/he


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