London/ Frankfurt (Godmode-Trader.de) - Der Kupferpreis an der Londoner Metallbörse (LME Cash Settlement) bewegte sich in deren vergangenen Monaten größtenteils seitwärts mit zuletzt aufwärtsgerichteter Tendenz. Stand die Notiz Ende November noch bei knapp 5.900 Dollar je Tonne wird das rote Metall nun Anfang Januar bei 6.1050 Dollar/Tonne gehandelt.
Die Preisentwicklung erscheint angesichts der widrigen Rahmenumstände bemerkenswert. Die Anleger sind aufgrund der erhöhten Spannungen im Nahen Osten in Habachtstellung, die Aktienmärkte schwanken und die sicheren Häfen erfreuen sich regen Zulaufs. Aus Sicht der Commerzbank sind die robusten Preise kaum zu erklären. Verhaltene Konjunkturdaten aus China und den USA seien in den letzten Tagen von den Marktteilnehmern ignoriert worden. „In China hat sich der offizielle Einkaufsmanagerindex für das verarbeitende Gewerbe im Dezember immerhin über der Marke von 50 gehalten und damit eine gewisse Stabilisierung der Wirtschaft angedeutet. In den USA ist der ISM-Index allerdings entgegen den Erwartungen auf den tiefsten Stand seit Mitte 2009 gefallen“, schrieb Analyst Daniel Briesemann in einem Kommentar von Montag. Die Commerzbank glaubt nicht, dass sich die Metallpreise dauerhaft gegen die aktuelle Krisenstimmung an den Märkten stemmen können.
Die Investmentbank Goldman Sachs veröffentlichte Ende vergangenen Jahres eine neue Schätzung für die Entwicklung des Kupferpreises und sieht diesen auf Sicht der nächsten drei Monate per Ende Februar 2020) bei 6.000 US-Dollar je Tonne, in den nächsten sechs Monaten (per Ende Mai 2020) bei 6.500 Dollar und auf Sicht von 12 Monaten bei rund 7.000 Dollar. Auch JP Morgan geht für 2020 von höheren Kupferpreisen aus und prognostiziert einen Wert von 6.200 US-Dollar/Tonne in den ersten drei Monaten 2020.
