Logo des deutschen Medienunternehmens ProSiebenSat.1 Media SE auf einem Bürogebäude
Donnerstag, 15.02.2024 12:35 von | Aufrufe: 585

KORREKTUR/ROUNDUP: ProSiebenSat.1 mit Jahresendspurt - hofft auf Stabilisierung

Logo des deutschen Medienunternehmens ProSiebenSat.1 Media SE auf einem Bürogebäude ©iStock

(In dem Roundup vom 14.02.2024 wurde der Name des Finanzchefs korrigiert: "Martin" rpt "Martin" Mildner)

UNTERFÖHRING (dpa-AFX) - ProSiebenSat.1 hat im wichtigen Weihnachtsquartal trotz schwieriger Marktbedingungen operativ mehr verdient als gedacht. Zwischen Oktober und Dezember profitierte der Medienkonzern vor allem von internen Sparmaßnahmen. "Das stimmt uns zuversichtlich für 2024, auch wenn das Konjunkturumfeld herausfordernd bleibt", sagte Finanzchef Martin Mildner laut einer Mitteilung vom Dienstagabend. Anleger zeigten sich für die ersten Eckdaten zum abgeschlossenen Jahr begeistert. Der Aktienkurs zog deutlich an.

Die Papiere gewannen als einer der Favoriten im Nebenwerteindex SDax 8,50 Prozent auf 6,10 Euro. Ein Händler machte für die starke Kursreaktion auch Deckungskäufe durch sogenannte Leerverkäufer verantwortlich. Das sind spekulative Anleger, die auf fallende Kurs setzen. Dazu leihen sie sich Aktien, um sie verkaufen zu können. Fällt der Kurs, kaufen sie die Aktien zu einem niedrigeren Preis zurück und haben so einen Gewinn aus einem Kursverlust gezogen. Steigt jedoch der Kurs, droht dem Leerverkäufer ein Minus. Um dieses zu vermeiden, wird er die Aktien am Markt meist möglichst schnell zurückkaufen. Diese Nachfrage wiederum kann einen Kurs, der bereits steigt, dann zusätzlich Schwung verleihen.

So ist die Stimmung für ProSiebenSat.1 am Markt schon lange schlecht. Sorgen in puncto schwacher Geschäfte belasteten die Aktien in den vergangenen beiden Jahren schwer. 2022 war es um 40 Prozent abwärts gegangen, 2023 um etwa ein Drittel.

Im abgelaufenen Jahr 2023 steigerte der SDax-Konzern nach eigenen Angaben das um Sondereffekte bereinigte Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) um elf Prozent auf rund 335 Millionen Euro. Grund seien neben der erwarteten positiven Geschäftsentwicklung verschiedene kleinere und nicht wiederkehrende Ergebniseffekte, die sich im Rahmen der Erstellung des Konzernabschlusses ergeben haben.

Der Umsatz bewegte sich im vierten Quartal wie erwartet mit 1,28 Milliarden Euro in etwa auf Vorjahreshöhe. Mitte Dezember hatte der Konzern noch ein leichtes Wachstum beider Kennzahlen in Aussicht gestellt. Die Nettofinanzverschuldung sank von 1,61 Milliarden Euro per Ende 2022 auf 1,55 Milliarden Euro. Analyst Adam Berlin von der Schweizer Bank UBS attestierte ProSiebenSat.1 "starke Ergebnisse".

Für 2024 rechnet ProSiebenSat.1 zwar weiterhin mit einem bereinigten Ebitda auf dem Niveau von 2023. Durch den unerwartet deutlichen Anstieg im vierten Quartal ergibt sich aber ein optimistischerer Ausblick als bisher.

So erwartet das Unternehmen 2024 nun ein bereinigtes operatives Ergebnis von 525 bis 625 Millionen Euro. Entsprechend dürfte die mittlere Markterwartung geringfügig steigen, kommentierte JPMorgan-Branchenkenner Daniel Kervin.

Der Medienkonzern hatte bereits Mitte Dezember angekündigt, weniger Serien und Filme aus den USA zeigen zu wollen und stattdessen auf lokal produzierte Inhalte zu setzen. Dafür werden hohe Investitionen fällig, die 2024 belasten. So soll das Programmbudget um 80 Prozent auf 1,05 Milliarden Euro steigen. Die Entscheidung zu weniger lizenzierten US-Inhalten sollte früheren Angaben zufolge eine Wertberichtigung auf das vorhandene Programmvermögen von bis zu 250 Millionen Euro im Abschlussquartal 2023 nach sich ziehen.


ARIVA.DE Börsen-Geflüster

Kurse

7,32
-0,34%
ProSiebenSat.1 Media Chart

In den vergangenen Jahrzehnten war bei Privatsendern auch hierzulande häufig US-Ware mit Serien oder Filmen ein Kernbestandteil des Programms. Die USA gelten bis heute als Ort, an dem Programmtrends entstehen. Zuletzt war hierzulande zu beobachten, dass öffentlich-rechtliche und private Fernseh- und Streaminganbieter sowie weltweite Streaminganbieter verstärkt auf lokale Inhalte in den jeweiligen Märkten setzen. ProSiebenSat.1 will weiterhin US-Lizenzinhalte auf selektiver Basis kaufen.

Den vollständigen Geschäftsausblick will das Unternehmen wie geplant am 7. März vorlegen./ngu/bek/he/tav/mis

Werbung

Mehr Nachrichten zur ProSiebenSat.1 Media Aktie kostenlos abonnieren

E-Mail-Adresse
Benachrichtigungen von ARIVA.DE
(Mit der Bestellung akzeptierst du die Datenschutzhinweise)

Hinweis: ARIVA.DE veröffentlicht in dieser Rubrik Analysen, Kolumnen und Nachrichten aus verschiedenen Quellen. Die ARIVA.DE AG ist nicht verantwortlich für Inhalte, die erkennbar von Dritten in den „News“-Bereich dieser Webseite eingestellt worden sind, und macht sich diese nicht zu Eigen. Diese Inhalte sind insbesondere durch eine entsprechende „von“-Kennzeichnung unterhalb der Artikelüberschrift und/oder durch den Link „Um den vollständigen Artikel zu lesen, klicken Sie bitte hier.“ erkennbar; verantwortlich für diese Inhalte ist allein der genannte Dritte.


Andere Nutzer interessierten sich auch für folgende News