Montag, 09.11.2020 09:22 von Richard Pfadenhauer | Aufrufe: 1207

Edelmetalle: Ist da noch was drin?

Die Preise für Gold und Silber erlebten in den vergangenen Monaten einen fulminanten Höhenflug. Die Luft ist zwar dünner geworden, dennoch könnten sich Edelmetall-Investments nach wie vor lohnen.

Zwar hat sich die Lage an der Goldfront mittlerweile wieder etwas beruhigt. Aber was sich da in den vergangenen Monaten abgespielt hat, kann ruhig als spektakulär bezeichnet werden. Zunächst sackte der Goldpreis im Sog des Corona-Crashs deutlich ab. Dann die rasche Erholung, die zu einer fulminanten Rekordjagd ausuferte. Zwischenzeitlich überschritt die Feinunze (31,1035 Gramm) sogar die magische Marke von 2.000 US-Dollar. Damit gehört Gold zu einer der rentabelsten Anlageklassen in diesem Jahr. Noch besser schnitt Silber ab. Lag der Weltmarktpreis für die Feinunze im März 2020 lediglich bei rund 12 US-Dollar, muss man heute mehr als das Doppelte dafür zahlen. Last, but not least konnte auch Palladium deutliche Zuwächse verzeichnen. Nur Platin kam noch nicht so richtig auf Touren.

Dass Edelmetalle boomen, hat mehrere Gründe. Vor allem die stark gestiegene Nachfrage seitens der Investoren hat zum Hype beigetragen. Ihr Vertrauen in die Geldsysteme ist angesichts der sprunghaft steigenden Staatsschulden, der Geldflutung durch die Notenbanken sowie des Vermögensverlusts durch negative Realzinsen angeschlagen. Und je mehr dieses Vertrauen bröckelt, desto gefragter sind Edelmetalle. Sie gelten seit jeher als „Alternativwährung“, die realen Wert zu speichern vermögen.

Ansturm auf Gold und Silber

Schon seit Monaten legen die Nettomittelzuflüsse von Gold-ETFs zu. Gold-ETFs (Exchange Traded Funds) sind börsengehandelte Goldfonds, bei denen das Vermögen in physisches Gold investiert wird. Allein im Juli kamen nach Angaben des Goldindustrieverbands World Gold Council (WGC) weitere 166 Tonnen Gold im Wert von rund 9,7 Milliarden US-Dollar hinzu. Insgesamt beliefen sich die Bestände der Gold-ETFs Ende September 2020 auf 3.880 Tonnen – und damit auf dem höchsten je erreichten Niveau. Das gleiche Bild bei Silber. Auch hier haben massive Zuflüsse in entsprechende ETFs die Preise (zeitweise) kräftig nach oben klettern lassen. Bei Silber erreichten die ETF-Bestände Ende Juli 2020 die neue Bestmarke von 878 Millionen Unzen.

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Notenbanken sorgen für Fantasie

Aus Anlegersicht stellt sich nunmehr die spannende Frage, ob Edelmetalle schon überbewertet sind. Mittlerweile ist ja bereits eine Konsolidierung zu beobachten. Auf der anderen Seite gibt es gute Gründe, die mittelfristig für eine Fortsetzung der Aufwärtsbewegung sprechen.

Da ist zum einen die ultralockere Geldpolitik der Notenbanken. Um die Corona-Krise zu bekämpfen, haben die Europäische Zentralbank (EZB) sowie die US-Notenbank Fed ihr Anleihenkaufprogramm massiv ausgeweitet. Damit aber noch nicht genug. Die Fed hat vor Kurzem auch noch einen Strategiewechsel vollzogen. Demnach verabschieden sich die US-Währungshüter vom starren Inflationsziel von 2,0 Prozent. Stattdessen wird eine durchschnittliche Teuerung von 2,0 Prozent über einen Wirtschaftszyklus (Aufschwung, Boom, Abschwung, Rezession) angestrebt. Das hört sich harmlos an, hat es aber in sich. Schließlich macht die Fed damit deutlich, dass sie bereit ist (nach Zeiten mit niedriger Inflation), auch längere Phasen mit höheren Inflationsraten zu tolerieren. Das wiederum kann als klares Signal gewertet werden, dass sich die US-Notenbank mit einer Normalisierung ihrer Geldpolitik noch sehr lange Zeit lassen wird. Auch die EZB hat bereits eine Strategieüberprüfung angekündigt. Ein Ende der Niedrigzinsphase ist also noch in weiter Ferne.

Zinsnotstand spricht für Gold

Die neue Strategie der Fed brachte die Renditen für US-Anleihen unter Druck. So werfen 10-jährige US-Bonds derzeit nur noch eine Rendite von 0,77 Prozent ab (Stand: 09. Oktober 2020). Vor einem Jahr waren es noch 1,72 Prozent. Für Edelmetall-Anleger sind sinkende Zinsen eine gute Nachricht. Denn je weniger Ertrag festverzinsliche Anlagen einbringen, umso attraktiver wird ein unverzinsliches Investment wie Gold. Dieser Aspekt gewinnt noch an Bedeutung, wenn man die Inflation berücksichtigt. Zwar sind die Teuerungsraten in der Corona-Krise zunächst zurückgegangen, doch mittlerweile hat die Inflation in den USA mit 1,3 Prozent (August 2020) nahezu wieder ihr Vorkrisenniveau erreicht. In der Folge sind die Realzinsen, das sind die Nominalzinsen abzüglich der Inflationsrate, tief in den negativen Bereich gefallen.

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Transparente Anlageprodukte

Die erhöhte Inflationstoleranz der Fed in Verbindung mit der Aussicht auf dauerhaft negative Realzinsen könnte die Investorennachfrage nach Gold und anderen Edelmetallen weiter antreiben. Insbesondere konservative Anleger, die bislang noch auf Festverzinsliche setzen, könnten sich zu Umschichtungen zugunsten realer Vermögenswerte gezwungen sehen. So gesehen muss beim Goldpreis das Ende der Fahnenstange noch nicht erreicht sein. Mit einem HVB Open End Zertifikat können Anleger eins zu eins und zeitlich unbegrenzt an der Wertentwicklung des Spotpreises von Gold teilnehmen. Das Produkt ist transparent und ermöglicht eine kostengünstige Teilnahme an der Goldpreisentwicklung. Allerdings erfolgt bei dem Zertifikat keine physische Golddeckung. Der Anleger ist also nicht direkt in Gold investiert, sondern lediglich in einem Gold-Derivat.

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Silber als interessante Alternative

Neben Gold bietet HypoVereinsbank onemarkets auch Open End Zertifikate auf Silber, Platin und Palladium an (siehe Tabelle unten). Insbesondere Silber scheint weiterhin einen Blick wert. Zum einen, weil es im Gegensatz zu seinem großen Bruder bis zu seinen alten Höchstständen noch reichlich Luft nach oben hat. Zum anderen besteht bei Silber die Chance auf eine steigende industrielle Nachfrage. Zumindest mittel- bis langfristig. Denn das Weißmetall kommt aufgrund seiner besonderen physischen Eigenschaften in Zukunftstechnologien wie der Gesundheitstechnik, der Solarkraft und dem neuen 5G-Mobilstandard zum Einsatz. Weniger spannend erscheinen derzeit dagegen Investments in Platin und Palladium. Das geringe Handelsvolumen könnten den Preis dieser beiden Edelmetalle kräftig zum Schwanken bringen.

Vier Gold-Aktien auf einen Streich

Hoch im Kurs stehen bei Anlegern derzeit auch die Aktien von Goldminengesellschaften. Denn ein steigender Goldpreis führt in der Regel zu steigenden Gewinnen bei den Förderkonzernen. Der BANG Net Return Index bildet die Wertentwicklung von vier dieser Minengesellschaften ab: Barrick Gold aus Kanada, AngloGold Ashanti aus Südafrika sowie Newcrest Mining und Gold Road Resources aus Australien. Der Clou: Nettodividenden werden in den Index eingerechnet. Im Gegensatz zu direkten Goldanlagen besteht hier also die Chance auf eine „Verzinsung“ in Form einer Dividendenrendite.

Zu beachten ist, dass es sich bei allen genannten Produkten um Schuldverschreibungen der UniCredit Bank AG handelt. Im Falle einer Insolvenz des Emittenten, das heißt Überschuldung oder Zahlungsunfähigkeit, kann es zu Verlusten bis hin zum Totalverlust kommen.

Mit diesen HVB-Anlageprodukten können Sie in Edelmetalle investieren

Basiswert Produkttyp ISIN Rückzahlungstermin Ausstattungsmerkmale
BANG Net Return Index HVB Open End Index Zertifikat DE000HX80WV4">DE000HX80WV4 Open End* Teilhabefaktor: 100 %, Verwaltungsentgelt: 0,50 % p. a.
Feinunze Gold HVB Open End Zertifikat DE000HR1TYJ0">DE000HR1TYJ0 Open End* Teilhabefaktor: 100 %
Feinunze Palladium HVB Open End Zertifikat DE000HR1TYK8">DE000HR1TYK8 Open End* Teilhabefaktor: 100 %
Feinunze Platin HVB Open End Zertifikat DE000HR1TYL6">DE000HR1TYL6 Open End* Teilhabefaktor: 100 %
Feinunze Silber HVB Open End Zertifikat DE000HR1TYM4">DE000HR1TYM4 Open End* Teilhabefaktor: 100 %

* Der Emittent, die UniCredit Bank AG, ist berechtigt, das Zertifikat ordentlich zu kündigen und zum jeweiligen Rückzahlungstermin zurückzuzahlen.Nähere Informationen zu den Produkten finden Sie auf onemarkets.de bei Eingabe der ISIN im Suchfeld. Die Produktdetails sind auf der Internetseite www.onemarkets.de veröffentlicht; Information zur Funktionsweise des Produkts. Im Falle einer Insolvenz des Emittenten, das heißt Überschuldung oder Zahlungsunfähigkeit, kann es zu Verlusten bis hin zum Totalverlust kommen.
Stand: 09.10.2020

Dies ist eine Werbemitteilung. Bitte beachten Sie die wichtigen Hinweise und den Haftungsausschluss. (http://blog.onemarkets.de/wichtige-hinweise-haftungsausschluss/)

Dieser Beitrag erschien zuerst im onemarkets Magazin (HypoVereinsbank - UniCredit Bank AG)


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Richard Pfadenhauer interessiert sich schon seit über 20 Jahren für das Thema Börse. Dabei war er über 12 Jahre als Wirtschaftsredakteur für den Finanzen Verlag tätig. Nach zwei Jahren als Redakteur bei der Spezialpublikation für Hebelprodukte, Finanzen und Optionsscheine wechselte er zunächst zum Derivatebereich des Magazins Euro am Sonntag und später verantwortete der DVFA-Analyst den Bereich der strukturierten Hebel- und Anlageprodukte beim Anlegermagazin €URO. Seit Oktober 2010 ist er bei der HypoVereinsbank Experte für Hebelprodukte und als Chefredakteur für das onemarkets Kundenmagazin sowie den onemarkets Blog verantwortlich.
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