Sonntag, 02.08.2020 12:04 von Andreas Bernstein | Aufrufe: 929

DAX zum Monatsstart nach erfolglosem Juli

Der Kalendermonat Juli ist vorüber und hat nach einem starken Ausflug in den 13.000er-Bereich diese Gewinne wieder komplett abgegeben. Das "Wendemanöver im DAX über 13.000" war bereits in der Vorwochenanalyse Thema.

Die ersten Handelstage der Woche standen unter dem Motto "Richtungssuche". Vor allem wenn man sich den Schlusskurs anschaute, gab es nahezu keine Abweichungen. Montag 0,00 Prozent, Dienstag 0,03 Prozent und Mittwoch dann 0,10 Prozent. Doch mit der FED-Sitzung beziehungsweise dem Handelstag danach platzte dieser "Knoten" wenn man es so nennen mag.

Eine Bewegung von 500 Punkten setzte ein und basierte auf der skeptischen Annahme der US-Notenbank, weitere Maßnahmen zur Stabilisierung der Wirtschaft einleiten zu müssen, gepaart mit der Bestätigung aus der Wirtschaft am Donnerstag. Denn mit dem Bruttoinlandsprodukt aus Deutschland von -10,1 Prozent im zweiten Quartal vollzogen wir einen Rückfall, den es seit mehreren Jahrzehnten nicht gegeben hat. Die adäquaten US-Daten zeigten für Amerika an, dass sich das Land in der größten Rezession seit den 1930er-Jahren befindet.

Entsprechend schwach waren die Aktienmärkte am Donnerstag und der DAX noch einmal mit weiteren Abgaben von 66 Punkten am Freitag im Nachgang dieser Wochen-Übersicht:

 

DAX-Handelstage im Rückblick der KW31/2020 DAX-Handelstage im Rückblick der KW31/2020

 

Der Wochenverlauf ist damit negativ zu skizzieren und vollzog seine Dynamik mit dem Bruch der 12.750er-Region auf der Unterseite:

 

Signal der DAX-Woche an 12.750 Signal der DAX-Woche an 12.750

 

Wie man dies entsprechend handelt, zeigte ich im Livetrading-Webinar von JFD, ebenso wie den Handel der Trendfortsetzung im weiteren Verlauf (Trading-Chartrückblick):

Webinar-Trade DAX-Trend

Entsprechende Marken für den jeweiligen Handelstag und meine Tages-Einschätzung sende ich Dir gerne per E-Mail zu.

 

Vom Start des DAX-Monats bei 12.391 ausgehend wurden alle Gewinne abverkauft und am Tagestief des Freitags der XETRA-Handel beendet.

Übergeordnet sieht das Chartbild somit wie folgt aus:

 

Juli-Verlauf im DAX Juli-Verlauf im DAX

Vom Hoch des Monats bei 13.313 Punkten bis zum Schlusskurs am Freitag bei 12.313 Punkten beträgt die Spanne genau 1.000 Punkte.

Index-Anleger im DAX aus dem Juli haben per Saldo keinen Buchgewinn mehr. Dieser Fakt könnte im August zu weiterer Nervosität führen. Nicht nur weil die Volatilität nun wieder angestiegen ist, sondern weil statistisch der Spätsommer keine gute Börsenphase ist.

Im großen Chartbild des DAX ist damit der Aufwärtstrend ab Mitte Juni eindeutig gebrochen:

 

DAX-Bruch eines Aufwärtstrends DAX-Bruch eines Aufwärtstrends

 

Natürlich ist damit noch lange kein neuer Bärenmarkt im Gange. Denn es gibt weitere Trends, die übergeordnet intakt sind und wir befinden uns noch immer über der 200-Tagelinie, die bei rund 12.200 Punkten verläuft und bisher gehalten hat. Beispielsweise ist in diesem Stundenchart ab April ein weiterer Aufwärtstrend einzuzeichnen:

 

Weiterer Aufwärtstrend im DAX ab April Weiterer Aufwärtstrend im DAX ab April

 

Der aktuelle Impuls kann daher auf der Unterseite eine weitere Fortsetzung finden. Dies leite ich für das bärishe Szenario ab:

  • Berührung Aufwärtstrendlinie Stundenchart = Durchlauf der alten Range aus Ende Juni mit Kursziel 12.050 Punkte

An dieser Stelle könnte der DAX bei weiterem Druck durchaus größere Kursverluste nach sich ziehen und Anleger auf breiter Basis verunsichern.

Für die kommende Handelswoche ist daher ein Test des Bereichs um den Aufwärtstrend einzukalkulieren.

Positiv war der Wochenausklang an der Wall Street. Ermutigten doch die anhaltende Gewinndynamik bei den großen Tech-Werten wie Apple, Amazon oder Facebook Anleger noch einmal aktiv in diese Werte zu investieren. Der Nasdaq zeigte ein Reversal und auch der Dow Jones schloss nach einem Test der 26.000er-Region zum Wochenausklang wieder nahe dem Niveau vor der FED-Sitzung. Geht hier die Erholung zum Wochenstart weiter, könnte dies unseren DAX als Impuls für folgende Ziele animieren:

  • Anlaufen der 12.530 als Freitagshoch
  • Bei Bruch Szenario Reversal der Donnerstagsbewegung bis 12.750
DAX-Szenarien auf der Oberseite DAX-Szenarien auf der Oberseite

 

Mit dem Blick auf die Vorbörse update ich am Morgen wie gewohnt die Charts im kurzfristigen Zeitrahmen und informiere Dich über meine konkreten Gedanken zum Wochenstart.

Welche Termine stehen an?

Der Montag startet mit dem Einkaufsmanager aus Deutschland 9.55 Uhr und dem Markit PMI des verarbeitenden Gewerbes 10.30 Uhr aus Grossbritannien. Aus den USA wird der Markit PMI zur Herstellung um 15.45 Uhr sowie der ISM Index des verarbeitenden Gewerbes diverser Unterkategorien um 16.00 Uhr veröffentlicht.

Dienstag stehen der CPI aus Japan und die US-Werkaufträge 16.00 Uhr an.

Für den Mittwoch sind dann Markit PMI Gesamtindex für Deutschland und die EU verfügbar. Der ADP-Arbeitsmarktbericht 14.15 Uhr aus den USA dürfte jedoch der Termin des Tages sein. Mit dem Markit PMI aus den USA 15.45 Uhr und weiteren ISM-Erhebungen 16.00 Uhr schliesst der spannende Tag ab.

Am Donnerstag steht das japanische BIP im Fokus und im weiteren Tagesverlauf 10.00 Uhr das EU-Wirtschaftsbulletin und wie jede Woche 14.30 Uhr die US-Erstanträge auf Arbeitslosenunterstützung.

Für den Freitag 8.00 Uhr sollte man sich die Deutsche Handelsbilanz und Industrieproduktion vormerken. 14.30 Uhr als Termin der Woche die US-Arbeitsmarktdaten mit den durchschnittlichen Stundenlöhnen und der Erwerbsbeteiligungsquote.

Alle Prognosen zu den Terminen sind in dieser Tabelle vermerkt:

Wirtschaftstermine in der KW32/2020

Viel Erfolg und einen tollen Start in den spannenden Handelstag wünscht Ihnen Andreas Bernstein (Bernecker1977)

Schauen Sie gerne für weitere Meinungen in den Trading-Chat

oder im Forum unter: https://www.ariva.de/forum/2020-qv-gdaxi-dj-gold-eurusd-jpy-566939?page=610#bottom


*Platzierte Produkte/Tools sind entsprechend markiert und Werbung. 83 % der Konten von Privatanlegern verlieren Geld, wenn sie CFDs mit der Gesellschaft handeln. Sie sollten daher überlegen, ob Sie verstehen, wie CFDs funktionieren und ob Sie es sich leisten können, dieses hohe Risiko einzugehen, Ihr Geld zu verlieren!


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Bernecker1977
Andreas Bernstein ist unter dem Pseudonym „Bernecker1977“ als Trader, Referent und Coach seit 2001 aktiv. Er handelt seit rund 20 Jahren Indizes, Devisen und Rohstoffe an der Börse mit Futures, Derivaten und CFDs. Dabei basiert sein Trading auf Sentimentdaten und Charttechnik. Als studierter Diplom-Kaufmann streut Andreas Mueller seine Erfahrungen in unterschiedlichen Community's und auf Präsenzveranstaltungen ein und ist somit Ansprechpartner für alle börsenrelevanten Fragen. Auf ariva.de analysiert er vorrangig den DAX mit Hilfe der Charttechnik. Weitere Informationen erhalten Sie in seinem Facebook-Kanal und auf seinem Blog www.bernecker1977.de
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