Ein Paar beim Kochen (Symbolbild).
Donnerstag, 01.09.2022 15:34 von wallstreet:online Zentralredaktion | Aufrufe: 811

Kochboxenlieferant unter Druck: Hellofresh "wie ein Gletscher in der Sonne" – was Anlegern noch Mut macht!

Ein Paar beim Kochen (Symbolbild). pixabay.com

Foto: LubosHouska - Pixabay.com

An Hellofresh scheiden sich die Geister. Gerade hat der Kochboxlieferant sein neues Jahrestief erreicht. CEO Christian Gärtner schreckte der starke Abverkauf nicht ab. Er kaufte nach. Ein gutes Zeichen?

Im August 2022 haben elf Experten das DAX-Unternehmen analysiert, wovon sechs Experten die Aktie zum "Kauf" empfehlen. Drei Finanzhäuser bewerten die Papiere mit "Halten". Zwei Experten raten zum "Verkaufen". Das durchschnittliche Kursziel der Analysten liegt bei circa 46 Euro – fast doppelt so hoch wie der aktuelle Kurs.

Uneinig sind sich bei der Aktie nicht nur die Analysten, auch die Anleger bekommen sich in die Haare:

TraderJules: Christian Gärtner, CEO von Hellofresh, hat einen kleinen Insiderkauf getätigt. 700 Stück hat er zu 24,64 gekauft. Damit hat er seit Dezember 6.000 Aktien für durchschnittlich 51,77 gekauft und insgesamt 310.000 Euro investiert. Mit dem Put von Hellofresh-Gründer Thomas Griesel mit Basis 20 Euro und einer Fälligkeit im Dezember 2022 wird es auch langsam eng. Immerhin bei Google Trends zieht die Suche wieder an. Insbesondere bei der Untermarke Factor sieht es weiterhin brutal stark aus. Ich bin auf die Daten bei SimilarWeb gespannt.

Steinexperte: Inflation bei Lebensmitteln liegt bei 16,6 Prozent. Da schmilzt der Gewinn von Hellofresh wie ein Gletscher in der Sonne. Ich denke, wenn überhaupt ist eine positive Marge im vierten Quartal drin, dann deutlich unter fünf Prozent. Keine guten Aussichten für die Aktie! Da muss man kein Magier sein, die Aktie deutlich unter 20 Euro zu sehen. Wenn es schlecht läuft, ist sogar ein einstelliger Kurs möglich.

Weinberg-CP: In der Darstellung wird halt gerne vergessen, welche Reaktionsmöglichkeiten Hellofresh hat. Zum einen hat man seine eigenen Zulieferer mit Verträgen und kauft nicht bei Rewe oder Edeka ein. Dann kann man über die Zusammenstellung der Menüs vermeiden, Produkte mit besonders hohen Preissteigerungen aufzunehmen. Und nicht zuletzt hat man die Möglichkeit selbst die Preise zu erhöhen oder ein Absinken der Marge gegen Mengenwachstum wegen relativ günstigerer Preise in Kauf zu nehmen. Ich bin sicher, dass sich das Management sehr genau die Datenlage dazu anschauen wird. Den Eindruck zu erwecken, Hellofresh sei der Inflation hilflos ausgeliefert, ist falsch.

Accountant1987: Ich bin (positiv) überrascht, wie gut Hellofresh die Inflation an die Kunden weitergeben konnte und wie gut die Kunden diese bisher angenommen haben. Ich sehe nur ein gewisses Risiko für die kommenden Quartale, wenn dann tatsächlich die höheren Abschläge für Energie voll zur Geltung kommen. Wenn ein Haushalt bisher 200 Euro Abschlag für Gas zahlen musste und zukünftig 700 Euro dafür zahlen muss, dann wird es zwangsläufig so sein, dass an anderen Stellen gespart werden muss. Der typische Hellofresh-Kunde ist/war bisher sicher keiner, der jeden Euro umdrehen musste. Aber wenn die Energiekosten mal voll durchschlagen, dann wird es Kunden geben, die sich das einfach nicht mehr leisten können. 

Gustl24: Ich glaube in der jetzigen Situation macht es keinen Sinn hier den Kurs fundamental zu hinterfragen. Es ist offensichtlich, dass die Aktie (nicht das Unternehmen) sehr schwach gegenwärtig ist. Ich war optimistisch vor der Pandemie, aber gegenwärtig würde ich keine Positionen hier aufbauen – allenfalls traden. Sollte der DAX unter 12.000 Punkte in diesem Herbst fallen, sind 15 Euro realistisch.

Profitjaegerx7x: Natürlich kann ich ein Kurs-Umsatz-Verhältnis (KUV) in Bärenmärkt-Phasen vergessen. Das KUV hat im März 2020 auch keinen interessiert. Aber solange sich die Aktie irgendwann wieder Richtung KUV 1 bewegt oder in drei Jahren immer noch ein KUV von 0,5 bis 0,6 hat, mache ich hier doch nichts falsch? Natürlich würde ich gern am Tiefpunkt kaufen und am Hochpunkt verkaufen. Da ich das nicht kann, muss ich doch bei Einzelaktien schauen, ob sie vergleichsweiße günstig bewertet sind und gleichzeitig das Business an sich funktioniert. Hellofresh wächst in einem schwierigen Jahr, ist profitabel, hat eine gesunde Bilanz und ist nicht hochverschuldet und bricht bei steigenden Zinsen zusammen. Also gehe ich davon aus, dass HelloFresh in guten Zeiten wieder bei einem KUV von 1 notiert. In der Vergangenheit war dies im Schnitt deutlich höher. Allerdings war zu dieser Zeit das Wachstum größer.


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Autor: Nicolas Ebert, wallstreet:online Zentralredaktion

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