Navigation eines Roboters. (Symbolbild)
Donnerstag, 09.02.2023 10:49 von wallstreet:online Zentralredaktion | Aufrufe: 1474

Künstliche Intelligenz: Unglaublicher KI-Hype: Wie Anleger vom Wachstumstrend profitieren können

Navigation eines Roboters. (Symbolbild) © JIRAROJ PRADITCHAROENKUL / iStock / Getty Images Plus / Getty Images http://www.gettyimages.de/

Das Thema Künstliche Intelligenz erfährt im Rahmen des ChatGPT-Hypes einen regelrechten Boom, auch an der Börse. So können Anleger dabei sein.

Unabhängig davon, dass ausgerechnet eine große Boulevardzeitung damit titelte, ist die Meldung durchaus bemerkenswert: Laut Bild.de hat ein von Künstlicher Intelligenz produziertes Foto einen bekannten Wettbewerb in Australien gewonnen. Wie Bild.de weiter berichtet, entging der Jury offensichtlich, dass der vermeintliche Einsender des Wettbewerbs-Fotos, gar nicht existiere, sondern eine KI das Werk erschaffen hatte. Hinter der Aktion steckte nach Bild-Angaben das Studio Absolutely Ai, welches damit auf die Möglichkeiten von Künstlicher Intelligenz aufmerksam machen wollte. Das Preisgeld sei zurückerstattet worden. Wer sich das Foto, ein farbengewaltiges Strand-Sonnenuntergangs-Szenario allerdings genauer ansieht, merkt, dass die Darstellung irgendwie unnatürlich wirkt.

Mit dieser Aktion sind auch gleich die enormen Potenziale, aber auch die aktuell noch herrschenden Grenzen von KI-Technologien im Kreativbereich aufgezeigt: Wie auch ChatGPT-Texte (noch) nicht wie von einem professionellen Texter erstellt wirken, sondern bislang noch mechanisch anmuten oder schlicht grammatikalisch falsch sind, können solche Programme – bis jetzt – lediglich als Ergänzung für bestimmte Arbeiten angesehen werden.

ChatGPT hat eine Tür geöffnet

Bei allen Unzulänglichkeiten, die der Chatbot ChatGPT aktuell noch mit sich herumträgt: Die Möglichkeiten, die schon jetzt damit einhergehen, gelten als geradezu revolutionär. Wurde im Zuge der KI-Forschung bislang gefürchtet, die Technologie könnte einfache Tätigkeiten verdrängen, sieht es jetzt so aus, dass selbst intellektuell anspruchsvolle Arbeiten künftig auf ein Minimum an menschlicher Intelligenz reduziert werden könnten. Am Ende bräuchte man möglicherweise nur noch einen Mitarbeiter, der die KI mit sinnvollen Dateneingaben und Arbeitsaufträgen füttert und das Ergebnis auf Sinnzusammenhänge überprüft. Aufsätze oder Hausarbeiten für Schule oder Uni schreiben? Könnte vielleicht bald die KI erledigen. Annahme von Schadensfällen in einer Versicherung? Könnte die KI schneller und effizienter umsetzen. Eine Kreditanfrage bei der Bank? Könnte der Chatbot bearbeiten. Mühsame Kundengespräche, medizinische Diagnosen oder das Programmieren von Software? Künftig möglicherweise alles Aufgaben für KI.

ChatGPT treibt KI-Aktien nach oben

An der Börse haben solche Szenarien, die bislang tatsächlich noch nach Science Fiction geklungen haben, jüngst einen regelrechten KI-Hype ausgelöst. ChatGPT wurde am 30. November 2022 für die Öffentlichkeit zugänglich gemacht – bislang noch kostenlos. Wichtige Geldgeber hinter dem Entwickler-Start-up Open AI sind Microsoft und Elon Musk. 

Und das Interesse daran ist riesig: Allein in Deutschland kennt jeder Vierte, der zumindest gelegentlich das Internet nutzt, den KI-Chatbot, zitiert das Medienmagazin t3n Anfang Februar eine repräsentative Umfrage der Forschungseinrichtung CAIS (Center for Advanced Internet Studies).

Der Markt scheint also reif für entsprechende Technologien zu sein, die Entwicklungssituation ist entsprechend höchstdynamisch. Nach einigen Spekulationen will jüngsten Meldungen zufolge jetzt auch Google einen eigenen KI-Chatbot vorstellen. "Bard“ soll sich, schreibt etwa Tagesschau.de, mit Usern unterhalten können. Auch neue KI-Funktionen in der Google-Suche werden diskutiert. Bei Microsoft hingegen könnte ChatGPT die Bing-Suche erweitern.


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Kurse

Microsoft und Google: Tech-Giganten dürften vom KI-Trend profitieren

Anleger, die sich das Thema KI erschließen wollen, könnten also auf die beiden Konkurrenten Microsoft (WKN: 870747) oder Google bzw. Alphabet (WKN: A14Y6F) setzen. Die Aktienkurse beider Unternehmen zeigten zuletzt wieder nach oben. Und die Aussichten und Wachstumspotenziale, die KI für beide Tech-Giganten mit sich bringen könnte, dürften über zuletzt enttäuschende Quartalszahlen hinwegtrösten. "Die nächste große Computing-Welle wird geboren, da die Microsoft Cloud die fortschrittlichsten KI-Modelle der Welt in eine neue Computing-Plattform verwandelt“, wird etwa Satya Nadella, Chairman und Chief Executive Officer von Microsoft, in der Ergebnisveröffentlichung zum zweiten Quartal im Finanzjahr 2023 zitiert. "Wir sind bestrebt, unseren Kunden dabei zu helfen, unsere Plattformen und Tools zu nutzen, um heute mit weniger mehr zu erreichen und in der neuen Ära der KI-Innovationen für die Zukunft zu schaffen.“

Wer Microsoft oder Alphabet jedoch schon im Depot hat, vielleicht auch über einen entsprechenden ETF: Aufgrund der großen Bandbreite, in der KI-Technologien eingesetzt werden können, gibt es noch zahlreiche weitere Unternehmen, die das Thema investierbar machen. Folgend beispielhaft drei Konzerne, für die das Thema eine wichtige Rolle spielt.

Beispiel NVIDIA (WKN: 918422): Trotz schwieriger Zahlen legte Aktie kräftig zu

Steil nach oben: Die jüngste Kursrallye von NVIDIA dürfte Aktionäre begeistert haben. NVIDIA gilt eigenen Angaben zufolge als führendes Unternehmen im KI-Computing. NVIDIA habe Grafikprozessoren, so ist auf der Homepage zu lesen, "zu Gehirnen für Computer“ weiterentwickelt. Die vorliegenden Finanzergebnisse dagegen sind eher weniger berauschend. Für das dritte Quartal des Geschäftsjahres 2023 meldet NVIDIA einen Umsatz von 5,93 Milliarden US-Dollar. Dies entspreche einem Rückgang von 17 Prozent gegenüber dem Vorjahr und einem Rückgang von zwölf Prozent gegenüber dem Vorquartal. Das Nettoergebnis gibt das Unternehmen mit 680 Millionen US-Dollar an, ein Anstieg von vier Prozent gegenüber dem Vorquartal und ein Rückgang um 72 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Laut des in der Quartalsmitteilung genannten Ausblicks, wird für das vierte Quartal des Geschäftsjahres 2023 ein Umsatz von voraussichtlich sechs Milliarden US-Dollar erwartet, "plus oder minus zwei Prozent“. Als eines der vielen Highlights, die NVIDIA in der Mitteilung auflistet, wird die Ankündigung einer mehrjährigen Zusammenarbeit mit Microsoft genannt, "um Unternehmen beim Trainieren, Bereitstellen und Skalieren von KI, einschließlich hochmoderner Modelle, über Microsoft Azure zu unterstützen (…).“

Beispiel C3.ai (WKN: A2QJVE): Mit KI-Unternehmensentwicklungen zuletzt auf der Überholspur

Die ebenfalls in den USA beheimate KI-Schmiede C3.ai wirbt auf ihrer Webseite mit "schlüsselfertigen KI-Unternehmensanwendungen“. Das Unternehmen hat sich als Anbieter von KI- und maschinellen Lernplattformen positioniert. Die Einsatzbereiche reichen vom Finanzsektor über Telekommunikation, das Transportwesen oder zum Beispiel die Öl- und Gasbranche bis hin zu Regierungsbehörden. Für das zweite Quartal 2023 berichtet CEO Thomas M. Siebel in der Quartalsmitteilung: "Es war ein solides zweites Quartal, in dem die Abonnementeinnahmen im Jahresvergleich um 26 Prozent gestiegen sind. Wir haben erhebliche Fortschritte bei der Steigerung unserer verbrauchsbasierten Verkaufsbewegungen erzielt, die von unseren Kunden, Partnern und der Vertriebsorganisation gut angenommen wurden. Wir gehen davon aus, dass verbrauchsbasierte Verkäufe in den kommenden Quartalen einen wesentlichen Beitrag zum Wachstum leisten werden.“ Der Gesamtumsatz für das Quartal wird mit 62,4 Millionen US-Dollar angegeben, dies sei eine Steigerung von sieben Prozent im Vergleich zu vor einem Jahr. Der GAAP-Bruttogewinn lag bei 41,7 Millionen US-Dollar, dies entspreche einer Bruttomarge von 67 Prozent, vor einem Jahr lag der Wert bei 42,3 Millionen US-Dollar. Aktionäre konnten im bisherigen Jahresverlauf von einem starken Kursanstieg profitieren.

Beispiel Salesforce (WKN: A0B87V): Führende CRM-Plattform ermöglicht KI-optimierte Workflows

Auch die Bereiche Kundenmanagement, Marketing, Vertrieb oder Mitarbeiterkommunikation profitieren vom KI- und Automatisierungstrend. Salesforce, eigenen Angaben zufolge die weltweit führende CRM-Plattform, unterstützt Unternehmen zum Beispiel dabei, personalisierte KI-gestützte Interaktionen durchzuführen. Die schlauen Chatbots sollen helfen, Kosten zu senken. Auch KI-gestützte Workflows sollen Services skalieren und die Produktivität steigern. KI-gestützte Analysen sollen das Marketingbudget schonen. "Wir hatten ein solides Quartal mit einem Umsatz von 7,84 Milliarden US-Dollar, einer Steigerung von 14 Prozent im Jahresvergleich oder 19 Prozent Wachstum bei konstanten Wechselkursen und einer Rekord-Betriebsmarge“, wird Marc Benioff, Vorsitzender und Co-CEO von Salesforce, in der Meldung zum dritten Quartal des Geschäftsjahres 2023 zitiert. "Wir sind unseren Kunden für ihr Engagement dankbar, insbesondere da wir ihnen helfen, in diesem herausfordernden Umfeld erfolgreich zu sein. Nie war es für unsere Kunden wichtiger, auf ganz neue Weise mit ihren Kunden in Kontakt zu treten.“ Die Umsatzprognose für das vierte Quartal des Geschäftsjahres 2023 liegt nach Angaben des Unternehmens zwischen 7,932 bis 8,032 Milliarden US-Dollar. Aktionäre mussten bislang immer wieder Schwankungen in Kauf nehmen, zuletzt ging der Kurs aber wieder nach oben.

Breit gestreut einsteigen

Dass die Liste an Unternehmen, die KI-Technologien entwickeln oder aber anwenden und davon profitieren lang ist, zeigt zum Beispiel ein Blick ins aktuelle Portfolio des Aktienfonds AGIF - Allianz Global Artificial Intelligence (WKN: A2DKAU). Zu den Top-Holdings zählen darin aktuell ON Semiconductor, Tesla, der Landmaschinen-Hersteller Deere & Co. oder auch das Erdölexplorationsunternehmen Schlumberger Ltd. Ihnen gemeinsam – so die Auslegung des Fondskonzepts: Die Geschäfte dieser Unternehmen werden von KI profitieren oder sind schon damit verbunden. Wer also eine Investitionsmöglichkeit sucht, die das Thema Künstliche Intelligenz mehr von der Anwendungsseite her auffasst: Der Fonds ist seit Mai 2017 am Markt, hält ein Volumen von rund fünf Milliarden Euro und ist thesaurierend ausgerichtet, d.h. dass Erträge direkt reinvestiert werden.

Eine Alternative könnte zum Beispiel der Xtrackers Artificial Intelligence and Big Data UCITS ETF (WKN: A2N6LC) sein. Der ETF bildet den Nasdaq Yewno Global Artificial Intelligence and Big Data Index ab. Im ETF finden sich demnach zum Beispiel die Bank of America, Samsung, Apple, NVIDIA , Microsoft oder Alphabet. Der ETF ist sparplanfähig, Erträge werden nicht ausgeschüttet, sondern thesauriert.

Fazit: Riesen-Hype, große Hoffnungen, zum Teil auch Befürchtungen hinsichtlich Arbeitswelt und Verlässlichkeit von Informationen – das Thema Künstliche Intelligenz wurde durch ChatGPT jüngst kräftig befeuert und bescherte auch anderen Unternehmen aus dem Umfeld einen starken Auftrieb. Nicht alle davon sind allerdings ebenso wie Open AI oder Google auch an der Entwicklung von KI beteiligt, sondern setzen die Technologie zur Verbesserung ihrer Geschäfte ein – entsprechende KI-Fonds oder ETFs bieten somit einen sehr breit gestreuten Zugang zu der Zukunftstechnologie bzw. deren konkreten Anwendungen. Wie immer gilt jedoch: Setzen Sie nicht alles auf eine Karte, sondern verteilen Sie Ihr Anlagekapital auf verschiedene Assetklassen, Branchen und Unternehmen. Dies kann helfen, Verlustrisiken zu reduzieren. Über Smartbroker bauen Sie Ihr Depot sehr kostengünstig auf: Über gettex traden Sie bereits ab 0 Euro (ab 500 Euro pro Trade) zzgl. marktüblicher Spreads und Zuwendungen.

Autorin: KS Redaktion smartbroker.de

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