Die beiden deutschen Warenhaus-Ketten Karstadt und Kaufhof verhandeln über eine Fusion. Aber lohnt sich der Aufwand noch? Brauchen wir noch Warenhäuser? Das Beispiel Bielefeld lässt einen zweifeln.
Marcus Werner ist Romanautor und moderiert im WDR Fernsehen die Lokalzeit OWL. Mit dem Buch „Deutschland: sehr gut - Wir sind viel besser, als wir denken!“ machte er 2010 den Deutschen mit Humor und kuriosen Fakten mitten in der Krise Mut. In seiner Kolumne nutzt der studierte Jurist die Gelegenheit zu schwärmen, zu mosern, zu sinnieren und zu philosophieren.Das waren noch Zeiten: Als Karstadt am Berliner Hermannplatz eröffnete, galt es als das modernste Warenhaus in ganz Europa. Mit eigenem U-Bahn-Haltestellen-Ausgang. Das gab es sonst nirgends. Die Filiale war ein stolzer Palast. Ein Hauch von New York in Berlin. Aber das ist 90 Jahre her.Die U-Bahn-Station Hermannplatz ist bis heute eine der prachtvollsten der Stadt, wenn nicht gar Europas. Und bis heute gibt es den unterirdischen Weg zu Karstadt. Ich bin ihn kürzlich entlang gegangen, die Treppe unter der ramponierten Karstadt-Leuchtreklame runter. Und ich weiß nicht, ob die Exkremente mitten im schmucklosen Weg kurz vor der Karstadt-Tür von einem sehr großen Hund oder einem Menschen stammten.So wüst ist der Empfang in den Filialen der deutschen Warenhäuser zwar sonst nicht. Aber andererseits irgendwie auch nicht herzerwärmend. Jahre nachdem längst klar ist, dass der Online-Handel gerade im typischen Sortiment der Warenhäuser dem stationären Handel die Kunden abjagt, ist den Warenhäusern Karstadt und Kaufhof bis heute nichts großartig Neues eingefallen, um den abtrünnigen Kunden etwas anzubieten, was die Fahrt in die Innenstadt lohnt. Jetzt werden die Verantwortlichen aufschreien: „Der Typ hat ja keine Ahnung!“Um den vollständigen Artikel zu lesen, klicken Sie bitte hier.