Geldmünzen und ein kleines Holzhaus: Sparen für das Eigenheim (Symbolbild).
Donnerstag, 09.03.2023 15:34 von wallstreet:online Zentralredaktion | Aufrufe: 1785

Immobilienmarkt unter Druck: Blackstone steuert auf Zahlungsausfall zu: Vorbote für Finanzkrise wie in 07/08?

Geldmünzen und ein kleines Holzhaus: Sparen für das Eigenheim (Symbolbild). © tuk69tuk / iStock / Getty Images Plus / Getty Images http://www.gettyimages.de

Noch hat Blackstones Zahlungsausfall bei verbrieften Gewerbeimmobilienkrediten Ausnahmecharakter. Doch das Risiko weiterer Ausfälle könnte steigen.

Blackstone, börsennotierte US-Investmentgesellschaft und eines der größten Private-Equity-Häuser der Welt, lässt einen Gewerbeimmobilienkredit in den Zahlungsausfall laufen. Zwar hätte das Unternehmen die Laufzeit des Kredites, der die Grundlage einer hunderte Millionen schweren, mit Gewerbeimmobilien besicherten Anleihe bildet, gern um ein Jahr verlängert. In der Zeit hätte es einen Teil der Objekte verkaufen und einen weiteren Teil für einen Verkauf vorbereiten können. Doch wurde der Refinanzierungsvorschlag nicht angenommen.

Zu groß seien die Zweifel gewesen, ob Objekte mit hohen Leerstandsquoten in der aktuellen Marktlage zu angemessenen Bewertungen verkauft werden könnten, zitiert das Handelsblatt Florent Albert von Scope. Albert, der als Co-Autor für eine aktuelle Studie den Markt mit verbrieften Gewerbeimmobiliendarlehen untersucht hat, geht davon aus, dass in den allermeisten Fällen an gemeinsamen Lösungen gearbeitet werde, um den Ernstfall zu vermeiden.

Zwar ist Blackstones Zahlungsausfall für ein verbrieftes Gewerbeimmobiliendarlehen der erste seiner Art in Europa seit Ende der Hausse am Immobilienmarkt. Doch könnte er nicht der letzte sein. Experten sehen den Default als Vorboten für künftige Probleme der Branche. Kein Wunder, war doch das vergangene Jahr mit dem Ukrainekrieg, der anhaltend hohen Inflation, den steigenden Zinssätzen und der Aussicht auf eine Rezession in vielen Volkswirtschaften ein schwieriges Jahr.

Insbesondere die restriktive Geldpolitik der Zentralbanken heizte den Jahresschlussverkauf an den Immobilienmärkten im Dezember 2022 ein, was Anleiherenditen weiter in die Höhe trieb. Das wiederum wirkte sich negativ auf den Immobilienmarkt aus und erhöhte den Druck auf Besitzer von Gewerbeimmobilien. Ende Januar dieses Jahres warnte sogar der Europäische Ausschuss für Systemrisiken (ESRB) öffentlich, dass "die Verwundbarkeiten im Gewerbeimmobilien-Sektor in Europa" zunehmen.

Auch wenn das Risiko weiterer Zahlungsausfälle mit anschließenden Zwangsverwertungen bestehen bleibt: Einen kompletten Einbruch des Immobilienmarkts wie zu Zeiten der Finanzkrise 2007/08 erwartet aber bislang in Europa kaum jemand, schreibt das Handelsblatt und beruft sich auf Mathias Pleissner von Scope. Der nämlich sieht einen gravierenden Unterschied zu 2008: Die Banken seien heute weitaus besser kapitalisiert.

FRÜHBUCHER-RABATT: Lernen Sie jetzt Dennis Riedl's Megatrend-Depot kennen und sparen Sie als Frühbucher 30 Prozent! HIER KLICKEN und mehr erfahren!

(ner) für die wallstreet:online Zentralredaktion


ARIVA.DE Börsen-Geflüster

Werbung

Mehr Nachrichten kostenlos abonnieren

E-Mail-Adresse
Benachrichtigungen von ARIVA.DE
(Mit der Bestellung akzeptierst du die Datenschutzhinweise)

Hinweis: ARIVA.DE veröffentlicht in dieser Rubrik Analysen, Kolumnen und Nachrichten aus verschiedenen Quellen. Die ARIVA.DE AG ist nicht verantwortlich für Inhalte, die erkennbar von Dritten in den „News“-Bereich dieser Webseite eingestellt worden sind, und macht sich diese nicht zu Eigen. Diese Inhalte sind insbesondere durch eine entsprechende „von“-Kennzeichnung unterhalb der Artikelüberschrift und/oder durch den Link „Um den vollständigen Artikel zu lesen, klicken Sie bitte hier.“ erkennbar; verantwortlich für diese Inhalte ist allein der genannte Dritte.