Hohe Steuern, Korruption, wenig Transparenz – Immer mehr Firmen verlassen Griechenland

Der griechische Premier Alexis Tsipras verspricht seinem Land eine „neue Ära“. Aber immer mehr Unternehmen fliehen vor Steuern und Stillstand.Seit 1912 werden die Aktien der Titan Sa.A. an der Athener Börse gehandelt. Aus der kleinen Zementfabrik im Athener Vorort Eleusis ist seitdem einer der weltweit führenden Zementhersteller mit Präsenz in 13 Ländern geworden. Jetzt verlegt Titan seinen Firmensitz nach Brüssel. Die Aktien werden an der Börse Euronext gelistet, gemanagt wird der Konzern künftig aus Zypern. Der Schritt spiegele „die internationale Orientierung und Identität der Titan-Gruppe“, heißt es in einer Mitteilung des Unternehmens.Mit der Notierung an den Euronext-Börsen in Brüssel und Paris will der Konzern die Liquidität seiner Aktien verbessern. Titan gewinne damit Zugang zu günstigeren Finanzierungsmöglichkeiten und stärke seine Wettbewerbsfähigkeit, kommentieren Analysten in Athen.Der Zementgigant, der im ersten Halbjahr einen Umsatz von knapp 774 Millionen Euro und einen operativen Gewinn (Ebitda) von 142 Millionen erwirtschaftete, ist nicht das erste und sicher nicht das letzte griechische Unternehmen, das seinen Sitz und sein Listing ins Ausland verlegt. Während der Krisenjahre verließen bereits mehrere große Firmen das Land, wie das Montanunternehmen Viohalco, der Minenkonzern S&B, der Nahrungsmittelhersteller Fage und Hellenic Bottling, einer der weltweit größten Coca-Cola-Abfüller.Griechenland hat zwar die achtjährige Rezession hinter sich gelassen. Seit sechs Quartalen in Folge wächst die Wirtschaft wieder. Im August beendete Athen das Hilfsprogramm. Das Land soll nun finanziell auf eigenen Beinen stehen. Premierminister Alexis Tsipras sprach anlässlich des Programmendes von einer „Befreiung“ und dem Beginn einer „neuen Ära“.Auch Investoren wie Blackrock bekommen kalte Füße

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