Der Himmelsglobus vorm Völkerbundpalast in Genf, dem europäischen Hauptsitz der Vereinten Nationen.
Mittwoch, 12.04.2023 07:50 von wallstreet:online Zentralredaktion | Aufrufe: 784

"Herausfordernde Jahre": IWF: Weltwirtschaft steuert auf das schwächste Wachstum seit 1990 zu

Der Himmelsglobus vorm Völkerbundpalast in Genf, dem europäischen Hauptsitz der Vereinten Nationen. pixabay.com

Der Internationale Währungsfonds (IWF) warnt vor einem erhöhten globalen Rezessionsrisiko und hat die schwächsten mittelfristigen Wachstumserwartungen für die Weltwirtschaft seit mehr als 30 Jahren veröffentlicht.

Nach Angaben des IWF werde das globale Wachstum in fünf Jahren voraussichtlich bei rund drei Prozent liegen. Das ist die niedrigste mittelfristige Prognose in einem Weltwirtschaftsausblick seit über 30 Jahren. In seiner Basisprognose geht der Fonds zudem davon aus, dass die jüngsten Spannungen im Finanzsektor eingedämmt seien.

"Es wird derzeit nicht erwartet, dass die Weltwirtschaft mittelfristig zu den Wachstumsraten zurückkehrt, die vor der Pandemie herrschten", so der Fonds in seinem jüngsten Bericht.

Die schwächeren Wachstumsaussichten ergeben sich aus den Fortschritten, die Volkswirtschaften wie China und Südkorea bei der Anhebung ihres Lebensstandards gemacht hätten, so der IWF, sowie aus dem langsameren globalen Wachstum der Erwerbsbevölkerung und der geopolitischen Fragmentierung, wie dem Brexit und Russlands Einmarsch in der Ukraine.

"Die schwachen Aussichten spiegeln die straffen politischen Maßnahmen wider, die zur Senkung der Inflation erforderlich sind, sowie die Auswirkungen der jüngsten Verschlechterung der finanziellen Bedingungen, den anhaltenden Krieg in der Ukraine und die zunehmende geoökonomische Fragmentierung", so der IWF weiter.

Für die einzelnen Regionen sieht der IWF in diesem Jahr in den Vereinigten Staaten ein Wirtschaftswachstum von 1,6 Prozent und in der Eurozone von 0,8 Prozent. In Deutschland soll das Bruttoinlandsprodukt (BIP) im Jahr 2023 sogar um 0,1 Prozent sinken. In Großbritannien werde demnach die Wirtschaftsleistung in diesem Jahr sogar um 0,3 Prozent zurückgehen – der schlechteste Wert unter den G-7-Staaten. Für China erwartet der IWF einen Anstieg des BIP um 5,2 Prozent und für Indien um 5,9 Prozent.

"Die wichtigsten Kräfte, die die Welt im Jahr 2022 beeinflussten, werden wahrscheinlich auch im Jahr 2023 anhalten. Aber diese Kräfte werden nun von neuen Bedenken hinsichtlich der Finanzstabilität überlagert. Der Stress im Finanzsektor könnte sich verstärken und eine Ansteckungsgefahr darstellen, die Realwirtschaft durch eine drastische Verschlechterung der Finanzierungsbedingungen schwächen und die Zentralbanken zwingen, ihren politischen Kurs zu überdenken", warnte der IWF.

Und weiter: "Eine harte Landung – insbesondere für die fortgeschrittenen Volkswirtschaften – ist ein viel größeres Risiko geworden. Die politischen Entscheidungsträger müssen möglicherweise schwierige Kompromisse eingehen, um die hartnäckige Inflation zu senken, das Wachstum aufrechtzuerhalten und gleichzeitig die Finanzstabilität zu wahren."

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Autorin: Gina Moesing, wallstreet:online Zentralredaktion

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