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Freitag, 08.04.2022 10:45 von wallstreet:online Zentralredaktion | Aufrufe: 1057

Growth- und Value-Aktien: Value vs. Growth: Welche Aktien sollen Anleger jetzt kaufen? – Meinung!

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Welche Anlagestrategie führt zu mehr Rendite? Value- oder Growth-Aktien? Was Peter Thilo Hasler, Top-Börsenexperte, zu Growth vs. Value meint.

Wir haben Peter Thilo Hasler, Gründer und Analyst von Sphene Capital, gefragt, ob und wie Anleger zwischen Value- und Growth-Aktien unterscheiden sollten. Welche Strategie ist besser? Ist eine der beiden Strategien zu bevorzugen? Haslers meinungsfreudige Antwort im vollen Wortlaut:

"In der Regel wird in den Medien von verschiedenen Investmentstilen geschrieben, die angeblich nicht miteinander in Einklang gebracht werden können. Die bekanntesten Gegenspieler sind Value und Growth. Und nur wenige Elemente der modernen Investitionstheorie sind besser geeignet, die Anleger zu spalten als die Frage, ob Value die bessere Anlagestrategie ist als Growth.

Obwohl sich die Zunft bereits über die Definition von Value und Growth nicht einig ist, wird in den meisten Fällen eine Klassifizierung allein anhand der Bewertungsmultiplikatoren vorgenommen. Das heißt, dass Value in der Regel über Bewertungsmultiplikatoren definiert wird, die unter dem Durchschnitt liegen, während Growth-Aktien mit Multiplikatoren bewertet sind, die über dem allgemeinen Marktdurchschnitt liegen.

Doch so einfach ist es nicht. Growth-Investoren bevorzugen zwar wachstumsstarke Titel, Unternehmen also, die im Vergleich zum Gesamtmarkt überdurchschnittliche Wachstumsraten vermuten lassen. Sie tun dies aber nur, wenn sich das erwartete Wachstum noch nicht im aktuellen Börsenkurs niedergeschlagen hat. Unabhängig von der Höhe der Multiplikatoren ist es also entscheidend, dass diese nicht auf ihrem wachstumsadjustierten, 'richtigen' Niveau liegen.

Auf der anderen Seite versuchen Value Investoren, ein bestehendes Asset mit einem Abschlag zum inneren Wert zu erwerben. Beiden Sichtweisen eint dabei das Bestreben, das Verlustrisiko durch einen Kaufpreisabschlag auf den Unternehmenswert zu minimieren.

Für mich wird Value Investing daher weniger aus Multiplen definiert, als aus dem Kauf großartiger Unternehmen zu vernünftigen Preisen. Insofern ist Growth nur ein Teil der Gleichung, bei der es darum geht, die Growth-Komponenten mit einem Sicherheitsabschlag auf ihren Wert zu erwerben.

Allerdings ist meiner Meinung nach Value einfacher zu identifizieren als Growth. Bei Growth-Aktien hat man eine viel höhere Fehlerquote beim Aktienkauf – aber auch eine höhere Kurssteigerungschance. Eine richtig gute Growth-Aktie, wie zum Beispiel Amazon, Apple oder Microsoft, kann sich verzehn- oder verhundertfachen. Die Frage ist, ob es sinnvoll ist, einen Verhundertfacher zu suchen. Meiner Meinung nach macht es keinen Sinn, diesen Once-in-a-Lifetime-Chancen hinterherzujagen. Deswegen würde ich Anlegern tendenziell empfehlen, sich eher auf Value-Aktien auszurichten.

Wenn ich herausfinde, dass eine Aktie unterbewertet ist, indem ich ein Bewertungsmodell anwende, dann ist es mir am Ende egal, ob es eine Growth- oder Value-Aktie ist. Die Bezeichnungen Growth oder Value sind meiner Meinung nach in die Welt gesetzt worden, um die Auflage von Börsen-Magazinen zu steigern", schließt Peter Thilo Hasler seinen Meinungsbeitrag.

Autorin: Laura Ehrhardt, wallstreet:online Zentralredaktion


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