Blick auf eine wehende amerikanische Flagge in der Innenstadt von New York.
Mittwoch, 06.09.2023 15:02 von wallstreet:online Zentralredaktion | Aufrufe: 909

Goldman gibt Entwarnung: Rezessionsrisiko in den USA sinkt deutlich, Fed muss Zinsen wohl nicht erhöhen

Blick auf eine wehende amerikanische Flagge in der Innenstadt von New York. ©unsplash.com

Goldman Sachs geht davon aus, dass die US-Notenbank die Leitzinsen nicht erhöhen wird. Und auch für die konjunkturelle Entwicklung zeigen sich die Banker optimistischer.

Mit einer Einschätzung zum Zustand der US-Wirtschaft und den Zinsaussichten des Landes hat Goldman Sachs für gute Stimmung gesorgt. Das Rezessionsrisiko in den USA wurde drastisch von 20 Prozent auf nur noch 15 Prozent herabgestuft. Darüber hinaus deuten die Anzeichen darauf hin, dass die US-Notenbank im September von einer Zinserhöhung absieht und möglicherweise auch in Zukunft darauf verzichtet.

Jan Hatzius, der Chefvolkswirt der Bank, erklärte, dass die anhaltend guten Nachrichten bezüglich Inflation und Arbeitsmarkt die Grundlage für diese mutige Prognose bildeten. Er betonte, dass das Versprechen von Fed-Chef Powell, "vorsichtig vorzugehen", als klare Botschaft interpretiert wird, dass eine Zinserhöhung im September vom Tisch ist und die Wahrscheinlichkeit einer solchen Maßnahme im November erheblich gesunken ist.

Hatzius fügte hinzu: "Insgesamt hat unsere Zuversicht, dass die Fed ihre Zinserhöhungen vorerst aussetzt, im vergangenen Monat deutlich zugenommen."

Die jüngsten Arbeitsmarktdaten für August, die am Freitag veröffentlicht wurden, bestätigen diesen Optimismus. Obwohl die Wirtschaft immer noch wächst, geschieht dies nicht in einem Tempo, das die Fed dazu veranlassen würde, die Zinsschraube anzuziehen. Die Beschäftigung außerhalb der Landwirtschaft stieg nur moderat um 187.000 Stellen, während die Löhne um 4,3 Prozent stiegen. Die Arbeitslosenquote stieg leicht auf 3,8 Prozent an, was jedoch immer noch auf einen robusten Arbeitsmarkt hinweist.

US-Rezessionswahrscheinlichkeit 60 Prozent

Hatzius wies darauf hin, dass die Konsenswahrscheinlichkeit für eine Rezession an der Wall Street nach Bloomberg-Daten immer noch bei 60 Prozent liegt, womit Goldman weitaus optimistischer ist als der Rest der Masse. "Es gibt einige fundamentale Gründe, die eine Verlangsamung im vierten Quartal erwarten lassen, darunter die Wiederaufnahme der Zahlungen für Studentenkredite und eine kurzfristige Beeinträchtigung des Immobilienmarktes durch den jüngsten Anstieg der Hypothekenzinsen", erklärte Hatzius. Goldman gehe jedoch davon aus, dass die Abschwächung nur geringfügig und von kurzer Dauer sein werde.

Der Ökonom verwies auf den starken Arbeitsmarkt und die steigenden Löhne, die sich in einem höheren Wachstum des verfügbaren Einkommens niederschlagen, als Hauptgrund, optimistisch zu bleiben. Er fügte hinzu, dass die zugrundeliegende Inflation, wenn man bestimmte Verzerrungen herausrechnet, bereits nahe an dem von der Fed angestrebten Inflationsziel von zwei Prozent liegen dürfte.

Goldman glaubt aber auch nicht, dass die Fed in nächster Zeit mit Zinssenkungen beginnen wird, unter anderem, weil die Großbank die US-Wirtschaft weiterhin als stark einschätzt. Vielmehr werde die Notenbank ab dem zweiten Quartal des nächsten Jahres mit "sehr schrittweisen" Zinssenkungen beginnen. Die nächste Entscheidung der Zentralbank über die Zinssätze fällt am 20. September.


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Autor: Ingo Kolf, wallstreetONLINE Zentralredaktion


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