Sick ist eine Perle der deutschen Industrie. Der Sensorenhersteller floriert, ohne dass Eigentümer an entscheidenden Hebeln der Macht sitzen. Wie das funktioniert, zeigen die 94-jährige Gründergattin und ihre Töchter.
Gisela Sick erlebt in ihrem Unternehmen in aller Regel nur die besten Seiten ihrer Mitarbeiter. Wenn sie in ihrer Firma erscheint etwa, säuseln Bürodamen und -herren in einem Ton, der einen Knicks oder Diener erwarten ließe, Freundlichkeiten entgegen. Hat die 94-Jährige bei einer Aufsichtsratssitzung wie üblich ihren Ehrenplatz eingenommen und spricht sich etwa dagegen aus, dass das Unternehmen seine Sensoren für die Rüstungsindustrie produziere, nicken die Vorstände und Aufsichtsräte brav. Das, da sind sie sich im Management des gleichnamigen Herstellers intelligenter Sensoren einig, gebührt eben der Respekt vor der Lebensleistung der Dame.
Formell müssen sich die Chefs im Tagesgeschäft dagegen nicht zwingend nach den Vorstellungen der Seniorin richten. Denn Gisela Sick ging, als sie vor 27 Jahren die Sick AG im badischen Waldkirch von ihrem verstorbenen Gatten erbte, einen seltenen Schritt in der deutschen Familienunternehmer-Landschaft: Sie verzichtete auf jede aktive operative Rolle für sich und ihre Familie. Stattdessen übt sich die zierliche Greisin, die noch immer bis zu zweimal die Woche am Steuer ihres BMW (BMW Aktie) in die Firma fährt, in Zurückhaltung. Ihr reicht es, den Aufsichtratssitzungen beizuwohnen und als Ehrenvorsitzende das Wort ergreifen zu können. „Ich will keine Übermutter sein“, sagt sie.
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