Eine Tanksäule von Shell.
Montag, 03.04.2023 15:14 von wallstreet:online Zentralredaktion | Aufrufe: 2149

Für mutige Anleger: Sind jetzt die Ölaktien an der Reihe? – Shell, Equinor und eine Dividendenperle

Eine Tanksäule von Shell. pexels.com

Öl-Aktien haben unter der Korrektur des Preises für das schwarze Gold gelitten. Das scheint sich zu ändern. Diese Aktien könnten jetzt in die engere Auswahl kommen.

Nachdem die Ölpreise in den vergangenen Wochen unter Druck standen, hat die Opec+ zu Beginn des zweiten Quartals etwas überraschend die Handbremse gezogen und eine Drosselung der Förderung angekündigt. Ab Mai dürfte pro Tag rund eine Million Barrel Öl weniger gefördert werden und ab Juni sollen es dann rund 1 ½ Millionen Barrel Öl weniger werden.

Haben die Ölaktien ihre Korrektur damit beendet?

Zunächst dürfte sich erst einmal das bekannte Muster durchsetzen. Steigt der Ölpreis an, dann ziehen auch die Ölaktien nach. Somit könnte sich für Anleger, die noch nicht in der Branche investiert sind, noch einmal eine Chance ergeben, da fast alle Aktien im ersten Quartal deutlich korrigiert haben. Wo sollten Anleger jetzt zugreifen?

Shell – sicherer Dividendenlieferant für das Depot?

Die Aktie des europäischen Ölmultis hat im März gezeigt, wie schnell Anleger auch mal daneben liegen können. Erst ging es auf ein neues Mehrjahres-Hoch und dann kam die Korrektur. Der Rücksetzer ist allerdings kein Risiko, sondern eher eine Chance, bei der Aktie an Bord zu gehen oder die Position aufzustocken.


Shell ist immer mehr darum bemüht, die Abhängigkeit vom Öl zu verringern und setzt verstärkt mit "kleineren" Übernahmen auf grüne Projekte wie Off-Shore-Anlagen, Wasserstoff und LNG. Zuletzt hat der Ölmulti in der Schweiz zugeschlagen und hat die Firma Evpas in den Konzern geholt und ist damit zur Nummer eins für Ladenetze in der Schweiz geworden.



Mit Hapag Lloyd hat der Konzern zudem eine mehrjährige Vereinbarung zur Lieferung von Flüssiggas (LNG) getroffen. Es soll als Kraftstoff für die Containerschiffe der Hamburger Reederei eingesetzt werden. In Rotterdam ist Shell zudem dabei, einen der größten Umschlagplätze für Wasserstoff aufzubauen und zu etablieren. Damit sind die Aussichten für eine grünere Zukunft von Shell sehr gut.

Fundmental passt auch alles

Mit einem geschätzten KGV von fast sieben für das laufende Jahr und etwas mehr von sieben für das kommenden Jahr ist die Aktie von Shell auch nicht teuer bewertet. Die Dividendenrendite liegt bei rund vier Prozent. Damit ist Shell für konservative Anleger, die einen längerfristigen Horizont haben, aktuell eine gute Gelegenheit, die mit dem heutigen Kurssprung allerdings schon wieder etwas kleiner wird. Langfristig dürfte der Kurs die Marke von 30 Euro knacken. Daher sind Rücksetzer eher eine Gelegenheit als ein Risiko.

Ölaktien weiterhin ein Basisinvestment

Shell ist mit dem eingeschlagenen Weg allerdings keine Ausnahme in der Branche. Alle großen Ölkonzerne sind darum bemüht, ihre Abhängigkeit von dem fossilen Brennstoff zu verringern. Somit gehören in die engere Auswahl für das Depot mit Sicherheit Konkurrenten wie Chevron, Exxon oder Equinor. Die Norweger zum Beispiel haben sich zum Ziel gesetzt, bis 2030 einer der größten Anbieter von erneuerbaren Energien zu werden. Um dies zu erreichen, hat Equinor zusammen mit dem brasilianischen Konzern Petrobras eine Machbarkeitsstudie für sieben Offshore-Projekte vor der Küste am Zuckerhut in Auftrag gegeben.

Die Norweger haben aktuell ein ähnliches KGV wie Shell und die Dividendenrendite könnte den Schätzungen nach im laufenden Jahr bei zehn Prozent liegen und sich danach im Bereich von sieben bis acht Prozent einpendeln, was die Aktie nicht weniger interessant macht als das Papier von Shell.

Süße Dividende vom Zuckerhut

Mit einer Dividendenrendite von fast 40 Prozent war Petrobras 2022 der Spitzenreiter der Branche. Allerdings stieß die hohe Ausschüttung nicht überall auf große Gegenliebe, sondern fand auch einige Kritiker. Für das laufende Jahr wird daher mit einer niedrigeren Ausschüttung gerechnet. Allerdings liegen die Schätzungen immer noch bei rund 20 Prozent für das abgelaufenen Jahr. Das ist immer noch ein Spitzenwert für die Branche. Allerdings ist ein Investment bei Petrobras auch mit deutlich höheren Risiken verbunden als bei Shell oder Equinor. Der brasilianische Staatskonzern war in der Vergangenheit in den ein oder anderen Skandal verwickelt.

Warren Buffett macht es vor

Das Orakel von Omaha hat Anfang und Mitte März seinen Anteil an Occidental Petroleum weiter aufgestockt. Bereits im vergangenen Jahr hatte er sich die behördliche Genehmigung geholt, bis zu 50 Prozent an dem Konzern zu erwerben. Der Starinvestor nutzt jede Schwäche der Aktie immer wieder aus, um seinen Anteil aufzustocken. Mittlerweile besitzt er 23,1 Prozent an dem Konzern – Tendenz steigend.

Anleger sollten Buffetts Ölaktien-Strategie folgen und auch mindestens einen Wert aus der Branche im Depot halten. Die Auswahl dafür ist vielschichtig und es ist für jeden Anlegergeschmack etwas dabei.

Investoren sollten dabei allerdings die üblichen Verfahrensweisen für ein Depot nicht vernachlässigen. Bedeutet: Weiterhin auf das Timing achten und die Position in Ölaktien sollte nicht zu groß werden im Depot. Maximal um die 15 bis 20 Prozent.

Kaufgelegenheiten bieten sich eher an schwachen Tagen als an starken. Anleger, die so bei Ölaktien vorgehen, dürften in Zukunft noch viel Freude mit den Werten im Depot haben.

Markus Weingran, wallstreet:online Zentralredaktion


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