BERLIN (dpa-AFX) - Die Versicherungsbranche blickt besonders aufgrund der verheerenden Flutkatastrophe im Sommer mit zahlreichen Toten und verwüsteten Landstrichen auf ein schweres Jahr zurück. Die Schaden- und Unfallversicherer hätten aufgrund der Überschwemmungen erstmals seit 2013 wieder rote Zahlen geschrieben, teilte der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) am Donnerstag mit. Demnach überstiegen die Aufwendungen für Schäden, Verwaltung und Vertrieb die Beitragseinnahmen deutlich: Die kombinierte Schaden-Kosten-Quote kletterte laut GDV im vergangenen Jahr auf 102 Prozent - nach knapp 91 Prozent im Jahr davor.
In der Diskussion um eine Pflichtversicherung gegen Naturgefahren brachte GDV-Präsident Wolfgang Weiler erneut eine Widerspruchslösung ins Spiel. Demnach solle der Bund für die Versicherer die gesetzliche Möglichkeit schaffen, "alle bestehenden privaten Wohngebäudeversicherungsverträge zu einem Stichtag umzustellen". Die Verträge umfassten dann auch einen Versicherungsschutz gegen Naturgefahren - für die Verbraucherinnen und Verbraucher würde das höhere Beiträge bedeuten.
"Für Hausbesitzer, die diesen Schutz auch zukünftig nicht wollen, bleibt die Möglichkeit, aktiv zu widersprechen", sagte Weiler. So könne die Entscheidungsfreiheit gewahrt werden./maa/DP/stw
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