Ein Candlestick-Chart (Symbolbild).
Montag, 11.07.2022 16:13 von wallstreet:online Zentralredaktion | Aufrufe: 803

Finanz-App rubarb : Schock für Geldgeber: Fintech der Scholz-Neffen pleite

Ein Candlestick-Chart (Symbolbild). © nevarpp / iStock / Getty Images Plus / Getty Images

Foto: Fabian Scholz - rubarb

Das deutsche Fintech rubarb ist insolvent. Geldgeber der Finanz-App müssen um ihr Investment fürchten. Die ETF-Anteile von rubarb-Kunden dürften indes sicher sein, denn sie zählen zum Sondervermögen.

Mit ihrer Finanz-App rubarb wollten die Scholz-Neffen Fabian und Jakob Scholz die Geldanlage demokratisieren. Doch es kam ganz anders: Das Fintech ist zahlungsunfähig. Zuerst berichtete darüber das Handelsblatt.

Die Neffen des Bundeskanzlers hatten mit rubarb eine Finanz-App entwickelt, mit der Anleger mit Microinvestments oder Sparplänen automatisch in ETFs investieren konnten. Beispielsweise konnten Kreditkartenzahlungen automatisch aufgerundet werden. Das so angesparte Geld wurde anschließend nach vorher festgelegten Kriterien in ETFs investiert.

Noch im Frühjahr 2021 hatte sich Fabian Scholz im Interview mit wallstreet:online äußerst zuversichtlich gezeigt: "Wir wollen rubarb so richtig groß machen und international die erste Anlaufstelle für die breite Masse der Bevölkerung sein, wenn es um Finanzfragen geht", hatte er damals erklärt.

Mehrfach warb das deutsche Fintech auch mit der Verwandtschaft zu Bundeskanzler Olaf Scholz: "Den Scholz-Brüdern liegen die Finanzen quasi im Blut: Sie sind die Neffen von Bundesfinanzminister Olaf Scholz", heißt es in einer Mitteilung des Start-Ups vom November 2020.

Insgesamt hat das Fintech nach Informationen des Handelsblatts mehr als 4,8 Millionen Euro an Wagniskapital eingesammelt. Unter den Wagniskapitalgebern soll auch der Venture Capital Fonds First Momentum Ventures sein.  Die Geldgeber von rubarb müssen nun um ihr Investment bangen.

Im Gespräch mit dem Handelsblatt zeigte sich einer der rubarb-Geldgeber, der anonym bleiben wollte, verärgert: "Wie kann man von einem Fundraising im Februar den Laden in weniger als fünf Monaten an die Wand fahren? Womöglich habe er sich durch die Verwandtschaft mit Olaf Scholz blenden lassen: "Ich dachte, die können da nicht Wildwest machen."

Zuletzt hatte rubarb auch noch ein Krypto-App namens Kudona auf den Markt gebracht. Diese soll ebenfalls von der Insolvenz betroffen sein.

Das Geld von Kleinanlegern, die mittels rubarb in ETFs investiert haben, dürfte aller Voraussicht nach sicher sein. Denn ETF-Anteile zählen zum Sondervermögen und sind damit nicht Teil der Insolvenzmasse von rubarb. Laut den Allgemeinen Geschäftsbedingungen des Fintechs ist die französische Großbank BNP Paribas die depotführende Bank.


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Autor: Ferdinand Hammer, wallstreet:online Zentralredaktion

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