Das Euro-Zeichen vor dem Gebäude der EZB.
Donnerstag, 08.09.2022 05:50 von | Aufrufe: 700

EZB-Sitzung: Weitere Zinserhöhung im Euroraum erwartet

Das Euro-Zeichen vor dem Gebäude der EZB. © arturbo / E+ / Getty Images

FRANKFURT (dpa-AFX) - Im Euroraum steht die nächste Zinserhöhung an. Volkswirte rechnen fest damit, dass die Europäische Zentralbank (EZB) angesichts der rekordhohen Inflation ihre Geldpolitik weiter straffen wird. Die Notenbank hatte für ihre Sitzung an diesem Donnerstag in Frankfurt eine Anhebung der Leitzinsen um 0,5 Prozentpunkte in Aussicht gestellt. Allerdings mehrten sich zuletzt auch in den Reihen der Euro-Währungshüter Forderungen nach einer noch kräftigeren Zinserhöhung.

Die US-Zentralbank Fed beispielsweise hat die Zinsen in den USA im Kampf gegen die Inflation bereits mehrfach um 0,75 Prozentpunkte nach oben gesetzt. Für die EZB wäre eine Zinserhöhung in diesem Umfang ein Novum. Die Entscheidungen des EZB-Rates werden am Donnerstagnachmittag (14.15 Uhr) bekanntgegeben.

Nach langem Zögern hatten die Euro-Währungshüter bei ihrer Sitzung am 21. Juli erstmals seit elf Jahren die Zinsen im Euroraum wieder angehoben. Zur Freude von Millionen Sparern beendete der EZB-Rat auf einen Schlag die Phase der Negativzinspolitik: Geschäftsbanken müssen nun nicht mehr 0,5 Prozent Zinsen zahlen, wenn sie Geld bei der Notenbank parken. Dieser Einlagensatz liegt aktuell bei null Prozent. Viele Banken nahmen dies zum Anlass, sogenannte Verwahrentgelte für ihre Kunden abzuschaffen.

Den Leitzins, zu dem sich Kreditinstitute bei der EZB Geld leihen können, hatten die Währungshüter im Juli von null Prozent auf 0,50 Prozent angehoben. Ökonomen halten ein deutlich höheres Zinsniveau für notwendig, um die Inflation wirksam zu bekämpfen. Mit höheren Zinsen kann die Notenbank steigenden Teuerungsraten entgegenwirken.

Unter den Währungshütern gibt es allerdings auch Sorgen, mit einer zu schnellen Normalisierung der zuvor jahrelang ultralockeren Geldpolitik die Konjunktur zu bremsen, die ohnehin mit Lieferengpässen und den Folgen des Ukraine-Krieges etwa auf dem Energiemarkt zu schaffen hat./ben/DP/jha


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