Ein Mann liest Wirtschaftsnachrichten (Symbolbild).
Mittwoch, 28.09.2022 11:18 von | Aufrufe: 1535

Experten der Böckler-Stiftung rechnet mit Rezession

Ein Mann liest Wirtschaftsnachrichten (Symbolbild). pixabay.com

DÜSSELDORF (dpa-AFX) - Deutschland wird im kommenden Jahr nach einer Schätzung von Konjunkturforschern der Hans-Böckler-Stiftung in eine Rezession rutschen. Die Wirtschaftsleistung (BIP) werde 2023 voraussichtlich um einen Prozent schrumpfen, heißt es in einer am Mittwoch publizierten Analyse des Instituts für Makroökonomie und Konjunkturforschung (IMK) der arbeitnehmernahen Stiftung. Bei einer Prognose im Juni waren die Forscher noch von einem Wirtschaftswachstum von 2,6 Prozent im kommenden Jahr ausgegangen. Der massive Anstieg der Energiepreise und die sinkende Kaufkraft in Zeiten hoher Inflation wirken sich aus Expertensicht nun aber stark negativ auf die Wirtschaftsentwicklung aus.

Schon in diesem Jahr wird Deutschlands Wirtschaftsleistung nach Berechnungen der IMK-Forscher schrumpfen, und zwar um 0,3 Prozent im vierten Quartal im Vergleich zum Jahresendquartal 2021. Im nächsten Jahr verstärkt sich diese Entwicklung dann der Prognose zufolge. Grund für den Rückgang des Bruttoinlandsproduktes sei vor allem, dass die Privathaushalte weniger Geld für den Konsum ausgeben.

Für das Jahr 2022 rechnet das IMK insgesamt noch mit einem Wirtschaftswachstum von 1,6 Prozent im Schnitt des Gesamtjahres. Das sind 0,3 Prozentpunkte weniger als im Juni prognostiziert.

Der Gaspreis, der Anfang 2021 bei weniger als 7 Cent pro Kilowattstunde gelegen habe, könnte bis Ende 2023 für private Verbraucher auf mehr als 28 Cent steigen, sagte IMK-Direktor Sebastian Dullien - und zwar dann, wenn der Preis nicht durch einen staatlichen Eingriff gedeckelt wird. Um diese Extrakosten bewältigen zu können, müssten die Verbraucher etwa ein Netto-Monatseinkommen aufwenden. "Das ist nach unserer Einschätzung für viele dieser Haushalte zu viel, als dass sie das einfach nur aus der Korrektur der Sparquote leisten können." Dullien und seine Kolleginnen fordern daher vom Staat Energiepreisdeckelungen, um Haushalte vor finanziellen Schieflagen zu bewahren./wdw/DP/stk


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