ESSEN (dpa-AFX) - Der Spezialchemiekonzern Evonik
Der Umsatz und das bereinigtes Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) sollen nun mindestens auf dem Niveau von 2018 liegen, wie der MDax-Konzern am Dienstag in Essen mitteilte. Dabei wurde das im März verkaufte Methacrylat-Geschäft rund um Plexiglas - laut Analysten wechselte es für einen sehr guten Preis den Besitzer - aus beiden Jahren herausgerechnet. Die Veräußerung ist Teil des Konzernumbaus hin zur profitableren Spezialchemie.
Für 2018 ergeben sich damit angepasste Werte eines Umsatzes von 13,3 Milliarden Euro sowie eines bereinigten Ebitda von 2,15 Milliarden Euro. Analysten erwarten 2019 einen Umsatz in etwa auf diesem Niveau und ein operatives Ergebnis einen Tick über dem Vorjahreswert. Der Ende letzten Jahres angekündigte Kauf des US-Unternehmens PeroxyChem ist im Ausblick noch nicht enthalten.
Im ersten Quartal steigerte Evonik den Umsatz um ein Prozent auf knapp 3,3 Milliarden Euro. Beim operativen Gewinn blieben davon 16,4 (Vorjahr: 17,1) Prozent hängen. Absolut bedeutete das ein bereinigtes Ebitda von 539 Millionen Euro und damit drei Prozent weniger als vor einem Jahr. Das lag an Anlaufkosten für neue Produktionsanlagen sowie vorübergehenden Engpässen bei der Rohstoffversorgung. Umsatz und operatives Ergebnis fielen damit besser aus, als Analysten es im Durchschnitt auf dem Zettel hatten.
Zum Umsatzanstieg trugen mit der Sparte Resource Efficiency, die leichte Kunststoffe sowie umweltfreundliche wasserlösliche Lacke herstellt, sowie der Sparte Nutrition & Care rund um Anwendungen für Konsumgüter, Gesundheit sowie Tierfutter zwei der drei Geschäftsbereiche bei.
Dabei profitierte Resource Efficiency von der Nachfrage der Windkraftbranche nach Leichtbaumaterialien sowie der Reifen- und Gummiindustrie nach Kieselsäuren. Höhere Verkaufspreise trieben hier die Gewinnentwicklung an, während das operative Ergebnis in Nutrition & Care auch wegen Anlaufkosten für eine Anlage zur Herstellung des Tierfuttereiweißes Methionin in Singapur sank.
In der Sparte Performance Materials, die auch Zwischenprodukte für die Gummi-, Kunststoff- und Agrarindustrie herstellt, fielen indes Umsatz und operatives Ergebnis, weil technische Probleme eines Lieferanten zu Rohstoffengpässen führten.
Der etwa um Restrukturierungskosten für den Konzernumbau bereinigte Nettogewinn fiel um 5 Prozent auf 249 Millionen Euro. So will Evonik im Zuge einer Verschlankung bis Ende 2021 rund 1000 Stellen in der Verwaltung und dem Vertrieb streichen, wobei - wie Mitte letzten Jahres angekündigt - betriebsbedingte Kündigungen in Deutschland bis Mitte 2023 ausgeschlossen sind. Bis Ende 2019 soll mehr als die Hälfte des Stellenabbaus geschafft sein, wie Evonik nun mitteilte.
Der freie Mittelzufluss (Free Cashflow), der vor allem für die Dividendenzahlungen wichtig ist, stieg im ersten Quartal auf mehr als das Dreifache, auch wegen geringerer Pensionszahlungen auf 159 Millionen Euro./mis/ari/fba
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