Der Dow Jones Industrial Average wurde 1884 von Charles Dow und Edward Jones geschaffen.
Dienstag, 21.12.2021 13:01 von wallstreet:online Zentralredaktion | Aufrufe: 591

Es wird ungemütlicher in 2022: "Extreme Fear": Herr Hellmeyer, jetzt rein oder raus in crashigen Börsenzeiten?

Der Dow Jones Industrial Average wurde 1884 von Charles Dow und Edward Jones geschaffen. © 400tmax / iStock Unreleased / Getty Images

Foto: Folker Hellmeyer

Die gefährlichen Drei — Corona, Inflation und Zinswende — werden das Börsenjahr 2022 bestimmen. Es wird unruhiger. Wie soll ich mich jetzt als Anleger positionieren? Folker Hellmeyer antwortet uns mit einem Gastbeitrag.

Der Fear & Greed Index von CNN Business sprang innerhalb einer Woche von 30 auf 25 weiter in den roten Bereich "Extreme Fear". Symptom für unruhige Börsenzeiten. Anleger weltweit fürchten negative Konsequenzen durch Omikron, durch anhaltende hohe Inflationsraten und die für das nächste Frühjahr angekündigten Zinsschritte der Fed. Das führt zur Frage, wie sich Aktienanleger jetzt in volatilen, "crashigen" Börsenzeiten verhalten sollen. "Kaufen, wenn die Kanonen donnern", unbeirrt weiter stetig zukaufen oder lieber raus, verkaufen und an der Seitenlinie warten, bis sich die Lage beruhigt hat?

Folker Hellmeyer, Finanzexperte und Top-Banker, antwortet mit einem Gastbeitrag, den wir im vollem Wortlaut wiedergeben:

"Nach dem markanten Rücksetzer im DAX von einem Allzeithoch am 18. November 2021 bei 16.290 Punkten auf das Korrekturtief am 30. November 2021 bei 15.015 Punkte, ausgelöst durch US-Zinsängste, aber allen voran die Omikron-Mutante, fand sich auf dem ermäßigten Niveau reges Kaufinteresse.

Dieses Verhaltensmuster am Aktienmarkt  — kurzfristig starke Rücksetzer und dann dynamische Erholungen — begleitet uns grundsätzlich seit 2018 (Brexit-Einbruch). Dabei ist festzustellen, dass der zeitliche Raum der Rücksetzer sich tendenziell verkürzt.

Die aktuelle Analyse der Corona-Lage ist global betrachtet weniger kritisch als zunächst befürchtet. Die Omikron-Mutante scheint infektiöser zu sein. Gleichzeitig scheint der Verlauf der Infektion weniger problematisch zu sein, als bei der vorherrschenden Delta-Mutante. Damit ergibt sich die Chance, dass die Omikron-Variante die Delta-Mutation verdrängt und damit Gesundheitssysteme perspektivisch weniger intensiv in Anspruch genommen werden. Daraus würden sich geringere Lockdown-Wahrscheinlichkeiten ergeben mit positiven Impulsen für die Weltwirtschaft und in der Folge der Aktienmärkte.

Denn unverändert gilt, dass die Weltwirtschaft an ihrem oberen Potenzial expandiert (IWF-BIP-Prognose 2021 5,9 Prozent /IWF-BIP-Prognose 2022 4,9 Prozent). Mehr noch sind die global verfügten Wirtschaftsprogramme in Billionenhöhe noch gar nicht in der Umsetzung. Gleiches gilt für die Erneuerung des globalen Anlage- und Maschinenparks, die international weitgehend homogen im Rahmen der grünen Transition administrativ verfügt ist. Ergo ist das Wachstum der Weltwirtschaft in weiten Teilen politisch bestimmt, es ist ein administrierter Aufschwung, so wie die Rezession 2020 ein administrierter Abschwung war.



Rückführung der Anleiheankäufe und moderate nominale Zinserhöhungen seitens der westlichen Zentralbanken mit Vorlauf in den USA werden auf der Agenda stehen. Die Wahrscheinlichkeit, dass für diese Programme des globalen Umbaus in westlichen Ländern (Analogie zu 50er Jahren/Wiederaufbau nach WK II/real negative Zinsen) ein weiter lockeres Zinskorsett mit real negativen Zinsen erforderlich ist, ist als extrem hoch einzustufen. Dieses Szenario mit fortgesetzten real negativen Zinsen führt zu einer Entwertung der Alt-Schulden (Kaufkraftbetrachtung). Schuldentragfähigkeiten werden damit grundsätzlich erhalten.

Auch die Bewertung des DAX ist derzeit unproblematisch. Das KGV liegt am historischen Mittelwert bei circa 15 (geht zurück bis 1988). Bei der Durchschnittsbetrachtung gilt es, zu berücksichtigen, dass der Rentenmarkt in der Phase 1988 bis 2010 durchgehend eine Alternativanlage bot. Das ist seitdem nicht ansatzweise der Fall.

Fazit: Zusammenfassend bleibt es dabei, Rücksetzer zum Positionsaufbau zu nutzen. Hinsichtlich der global verfügten Investitionsprogramme und der staatlich forcierten Erneuerung des Anlage- und Maschinenparks bieten Werte in dem Sektor Analage- und Maschinenbau als auch Chemie Chancen. Die „Old-Economy“ ist für die Transition hin zu einer grünen Transition unverzichtbar."


ARIVA.DE Börsen-Geflüster

Werbung

Weiter aufwärts?

Kurzfristig positionieren in DAX
ME8Y4T
Ask: 13,29
Hebel: 19,10
mit starkem Hebel
Zum Produkt
ME8D73
Ask: 44,42
Hebel: 4,35
mit moderatem Hebel
Zum Produkt
Smartbroker
Morgan Stanley
Den Basisprospekt sowie die Endgültigen Bedingungen und die Basisinformationsblätter erhalten Sie hier: ME8Y4T,ME8D73,. Beachten Sie auch die weiteren Hinweise zu dieser Werbung. Der Emittent ist berechtigt, Wertpapiere mit open end-Laufzeit zu kündigen.

Kurse

18.182
+0,59%
DAX Realtime-Chart
Dow Jones Industrial Average Realtime-Chart
Werbung

Mehr Nachrichten zum DAX kostenlos abonnieren

E-Mail-Adresse
Benachrichtigungen von ARIVA.DE
(Mit der Bestellung akzeptierst du die Datenschutzhinweise)

Hinweis: ARIVA.DE veröffentlicht in dieser Rubrik Analysen, Kolumnen und Nachrichten aus verschiedenen Quellen. Die ARIVA.DE AG ist nicht verantwortlich für Inhalte, die erkennbar von Dritten in den „News“-Bereich dieser Webseite eingestellt worden sind, und macht sich diese nicht zu Eigen. Diese Inhalte sind insbesondere durch eine entsprechende „von“-Kennzeichnung unterhalb der Artikelüberschrift und/oder durch den Link „Um den vollständigen Artikel zu lesen, klicken Sie bitte hier.“ erkennbar; verantwortlich für diese Inhalte ist allein der genannte Dritte.


Andere Nutzer interessierten sich auch für folgende News