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Dienstag, 26.07.2022 15:38 von wallstreet:online Zentralredaktion | Aufrufe: 691

Entgegen den Markterwartungen: "Ein schnelles Ende des Zinserhöhungszyklus ist einfach nicht realistisch"

Schriftzug "News" (Symbolbild). pixabay.com

Der Markt wartet gespannt auf den morgigen Zinsentscheid der US-Notenbank. Wie aggressiv wird die Fed die Zinsen im weiteren Verlauf anheben, um die Inflation einzudämmen? Alle Augen auf Powell!

Fed-Chef Jerome Powell wird die Zinssätze so weit wie nötig anheben, um die Inflation einzudämmen, so die allgemeine Markterwartung. Eine Anhebung um 75 Basispunkte bzw. drei Viertelpunkte würde den Leitzins in eine Spanne von 2,25 bis 2,5 Prozent bringen. Die Fed begann im März mit der Anhebung der Zinssätze, als der Leitzins noch zwischen null und 0,25 Prozent lag.

Angesichts der immer noch steigenden Inflation sind Marktbeobachter aber vor allem auch auf der Suche nach Hinweisen darauf, was Powell und seine Kollegen als nächstes tun werden. Die nächste Sitzung der US-Notenbank ist für September angesetzt.

"Ich denke, dass sie sich im September ein wenig mehr nach hinten orientieren werden", zitiert CNBC den Morgan Stanley-Strategen Jim Caron. "Sie sehen einfach keine Fortschritte bei der Inflation".

"Powell könnte davon sprechen, dass der Zinserhöhungszyklus bis weit ins nächste Jahr hineinreicht", so Michael Schumacher, Direktor für Zinsstrategie bei Wells Fargo. "Der Markt rechnet mit einem ziemlich schnellen Ende des Zinserhöhungszyklus. Das ist einfach nicht realistisch. Ich denke, er wird ziemlich aggressiv klingen".

Vorerst wird die Fed aufgrund der hohen Inflation die Zinsen also sehr wahrscheinlich weiter anheben. Der Verbraucherpreisindex ist im Juni um 9,1 Prozent gestiegen und hat damit die höchste Inflationsrate seit November 1981 erreicht.

Da die Fed zum jetzigen Zeitpunkt voll besetzt ist und es mehr Fed-Präsidenten gibt, glauben Marktteilnehmer, dass es innerhalb der Fed unterschiedliche Ansichten darüber gebe, ob sie die Zinsen mehr oder weniger stark anheben sollte.

Powell selbst könnte sich daher auch vager ausdrücken als bei der letzten Sitzung und sich seine Optionen für den September offenhalten.


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"Bei den letzten Sitzungen hat der Vorsitzende Powell den voraussichtlichen Umfang des Zinsschritts bei der nächsten Sitzung signalisiert (oder falsch signalisiert). Wir erwarten nicht, dass er sich so eindeutig äußern wird", so Michael Feroli, Chefvolkswirt von JPMorgan.

Und weiter: "Er wird zwar mit ziemlicher Sicherheit andeuten, dass der Ausschuss eine weitere Straffung der Geldpolitik erwartet, aber angesichts von zwei Arbeitsmarktberichten bis zur September-Sitzung sehen wir keinen Vorteil darin, Ende Juli einen Pflock in den Boden zu rammen. Powell wird sehr wahrscheinlich nach der Wahrscheinlichkeit einer Rezession gefragt werden. Wir vermuten, dass er sagen wird, dass dies ein Risiko ist, aber keine ausgemachte Sache."

Autorin: Gina Moesing, wallstreet:online Zentralredaktion

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