Der geplante Verkauf des Kabelnetzbetreibers Primacom nimmt konkrete Formen an. Erste mögliche Käufer seien bereits laut Insiderangaben von den Unternehmenseignern angeschrieben worden.
Die Eigner des Kabelnetzbetreibers Primacom drücken beim Verkauf des Unternehmens Banken- und Brancheninsidern zufolge aufs Tempo. Die Verkaufsunterlagen zu Primacom seien an eine kleine Gruppe von möglichen Bietern versandt worden, sagten zwei mit der Sache vertraute Personen am Freitag zu Reuters. Unverbindliche Offerten könnten noch vor den Sommerferien abgegeben werden. Bei den Interessenten handle es sich um den Kabelnetzbetreiber Unitymedia und die Deutsche Telekom (Deutsche Telekom Aktie), sagte einer der Kenner. Die genannten Unternehmen wollten sich nicht äußern.
Unitymedia und die Telekom hatten nach früheren Reuters-Informationen bereits um den viertgrößten Kabelbetreiber Tele Columbus gebuhlt, der letztlich an Marktführer Kabel Deutschland ging. Kabel-Deutschland-Chef Adrian von Hammerstein winkte nun bei Primacom ab. Wir werden am Verkaufsprozess von Primacom nicht teilnehmen , sagte von Hammerstein zu Reuters. Das dürfte auch eine Rücksichtnahme gegenüber dem Kartellamt sein, das bereits den Kauf von Tele Columbus voraussichtlich sehr intensiv prüfen wird. Eine zweite Akquisition durch den Branchengrößten zur gleichen Zeit hätte die Aussichten für eine Genehmigung trüben können.
Die Primacom-Eigner wollen mit Verkauf mindestens 400 Millionen Euro erlösen, wie ein anderer Insider sagte. Der Schuldenstand beläuft sich auf 350 Millionen Euro.
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