In Singapur treffen Donald Trump und Kim Jon Un aufeinander. Deren spezielle Persönlichkeiten haben den Weg zum Treffen geebnet.
Glaubt man Donald Trump, hängt der Erfolg des Nordkorea-Gipfels hauptsächlich von Sympathien ab. Auf dem G7-Gipfel in Kanada wurde der Präsident gefragt, wie viel Zeit er Kim Jong Un in Singapur geben würde, um zu beweisen, dass er es ernst meint. „Ich denke, in der ersten Minute werde ich es wissen”, sagte Trump. „Ich verlasse mich auf mein Gefühl, mein Gespür. Das ist es, was ich immer tue.“ Er hoffe, „dass wir uns mögen. Das ist das Minimum“.
In Momenten wie diesen blitzt der Businessman in Trump hervor, der sein Leben damit verbrachte, lukrative Geschäfte abzuschließen – und der zuweilen auch welche in den Sand setzte. Trotz Rückschlägen in seiner Karriere ist Trump überzeugt davon, dass ihn sein Instinkt nicht oder nur selten täuscht. Dass er es ins Weiße Haus geschafft hat, gibt ihm teilweise Recht.
Allerdings hat Trump seine Arbeit kaum den Realitäten einer politischen Machtzentrale angepasst, blockt längerfristige Strategien oder Expertise von außen ab. Das unterscheidet ihn von vielen anderen Staats- und Regierungschefs, die im Idealfall auch Gegenmeinungen einholen, um am Ende ein fundierte Entscheidung treffen zu können.
Dass es einen Unterschied gibt zwischen Immobiliengeschäften und einer Verhandlung über Atomwaffen, will Trump öffentlich nicht einräumen. Zwar ist ein ganzer Beraterstab mit nach Singapur gereist, aber ausgewiesene US-Nuklearexperten sind nicht dabei.
Das Signal, dass Trump damit sendet, ist fatal: Für ihn sind Wissenschaft und technische Details kaum etwas Wert im Vergleich zu seinem Bauchgefühl. Seine Ideen sind damit kaum greifbar, sie schweben im luftleeren Raum und können sich, abgesehen von wenigen Konstanten seiner Politik, jederzeit ändern.
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