Ein Aktenordner und Unterlagen zum Thema Versicherungen (Symbolbild).
Donnerstag, 25.08.2022 13:33 von wallstreet:online Zentralredaktion | Aufrufe: 1310

Diese Branchen ragen heraus: Unternehmen zahlen Dividenden in Rekordhöhe aus - doch wie lange noch?

Ein Aktenordner und Unterlagen zum Thema Versicherungen (Symbolbild). © gopixa / iStock / Getty Images Plus / Getty Images http://www.gettyimages.de

Weltweit zahlten Unternehmen im zweiten Quartal Dividenden in Höhe von 545 Milliarden US-Dollar aus. Doch Vermögensverwalter warnen vor Schmelzeffekten. Auf welche Branchen sich Anleger fokussieren sollten.

Laut einer Auswertung der britischen Investmentgesellschaft Janus Henderson haben die weltweiten Dividenden im zweiten Quartal 2022 Rekorde gebrochen. Mit von 544,8 Milliarden US-Dollar schossen die Ausschüttungen um mehr als elf Prozent in die Höhe. Das um den starken US-Dollar und andere Sondereinflüsse bereinigte Wachstum betrug sogar gut 19 Prozent.

Infolgedessen hoben die Londoner ihre Prognose für das laufende Geschäftsjahr um 20 Milliarden Dollar an. Nun rechnen die Experten mit Auszahlungen in Höhe von 1,56 Billionen Dollar. Grund für die optimistische Einschätzung sind die überwiegend starken Unternehmenszahlen im zweiten Quartal: 94 Prozent der ausgewerteten Unternehmen haben ihre Dividende entweder erhöht oder konstant gehalten. 

Anleger durften sich in Deutschland in diesem Jahr über umgerechnet gut 70 Milliarden Euro Dividende freuen - davon mehr als 50 Milliarden Euro aus dem vergangenen Quartal. Das ist so viel wie noch nie und eine stolze Verdopplung gegenüber dem Jahr davor. Neben Deutschland gehörten Großbritannien, die Schweiz und die Niederlande zu den Wachstumstreibern. Das Dividendenwachstum in den USA blieb mit 8,3 Prozent hinter dem weltweiten Wachstum zurück, brach dort damit allerdings alle Rekorde. Fast alle europäischen Unternehmen schütten ihre Dividenden nur einmal jährlich und im zweiten Quartal aus, anders als in den USA. 

Vor allem die Öl-, Finanz- und Autobranchen befeuerten das Dividendenwachstum. Hohe Rohölpreise spülten Ölförderern wie Petrobras Geld in die Kassen, die sie an die Anleger weitergaben. Bei den Finanzunternehmen zahlten Allianz, Aviva, Axa und Zurich am meisten Geld aus.  Im Mobilitätssektor haben Mercedes-Benz und BMW ihre Dividenden verdreifacht, Volkswagen hat sie verdoppelt. Ein Trend, der nicht so richtig zu den gesunkenen Absatzzahlen passt. Das erklärt Daniela Brogt, Vertriebschefin für Deutschland und Österreich bei Janus Henderson, so: „Drastisch gestiegene Autopreise und der vorrangige Verkauf von margenstärkeren Fahrzeugen haben den Volumenrückgang mehr als ausgeglichen und die Gewinne in die Höhe getrieben.”

Für das restliche Jahr erwarten die Analysten allerdings einen Wachstumsrückgang: “Viele der einfach zu erreichenden Gewinne sind abgeholt, weil sich die Aufholjagd nach Corona dem Ende neigt”, kommentiert Ben Lofthouse, Leiter des Global Equity Income Fonds. Der Experte warnt davor, dass der Mehrgewinn in nächster Zeit wegschmilzt: Energiekrise, Inflation und Zinserhöhungen werden die Wirtschaft abbremsen. Zusätzlich weht Gegenwind seitens des starken US-Dollars, er schmälert die Margen der Unternehmen.

Besonders anfällig für Verluste sind konjunkturabhängige Industriewerte. Stattdessen könnte vor allem der IT-Sektor Anlegern eine Alternative bieten, berichtet das Handelsblatt. Im Interview mit dem Wirtschaftsmagazin empfiehlt Analyst Christophe Braun Aktionären, umzudenken. Früher hätte hauptsächlich die klassische Industrie saftige Dividenden gezahlt. “Doch Firmen wie Apple sind die Versorger von heute - sie liefern IT-Leistungen, wie Netzversorger Wasser und Gas”, so der Investmentexperte beim US-Vermögensverwalter Capital Group. Der IT-Sektor profitiere von einem starken Wachstumspotenzial. Deswegen könne man davon ausgehen, dass die Dividenden in der Branche zukünftig deutlich zulegen. 

Doch der Fondsanbieter Janus gibt auch Entwarnung:  “Es ist wichtig, sich von kurzfristigen Unsicherheiten nicht die langfristige Sicht vernebeln zu lassen”, so Lofthouse. “Nichts deutet darauf hin, dass die weltweiten Dividenden langfristig nicht die gewohnte jährliche Wachstumsrate von fünf bis sechs Prozent halten können. Der Konjunkturzyklus steigt und fällt, Wechselkursschwankungen verschwinden langfristig fast vollständig, und selbst die Auswirkungen von Corona auf die weltweiten Ausschüttungen wurden bereits überwunden.“ Und auch Matt Perron, Forschungsleiter bei Janus, skizziert keine düstere Entwicklung: “Die schwächere Weltwirtschaft im nächsten Jahr wird sich eher auf die Dividendenzahlungen außerhalb der USA auswirken. Innerhalb der USA hat sich das Dividendenwachstum über die Marktzyklen hinweg als bemerkenswert widerstandsfähig erwiesen, da die Unternehmen eher dazu neigen, ihre Aktienrückkäufe zu kürzen, als ihre Dividendenzahlungen zu reduzieren.”

Autorin: Sarah Stemper, wallstreet:online Zentralredaktion


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