STECKBORN (dpa-AFX) - Die Schweizer Versandapotheke Zur Rose hat im ersten Halbjahr vor allem von einer deutlich besseren Nachfrage nach rezeptfreien Arzneien in Deutschland profitiert. Zur Rose hatte die deutsche Versandapotheke DocMorris vor fünf Jahren vom Pharmahändler Celesio, der mittlerweile zum US-Konzern McKesson gehört, übernommen. In den ersten sechs Monaten kletterte die Erlöse im Gesamtunternehmen um 7,2 Prozent auf 465,8 Millionen Schweizer Franken (knapp 410 Millionen Euro), wie die seit Juli an der Schweizer Börse SIX notierte Gesellschaft am Mittwoch mitteilte. Dabei steuerte die deutsche Tochter fast die Hälfte zu den Umsätzen bei.
Aufgrund höherer Marketingausgaben und Kosten im Zusammenhang mit dem Börsengang rutschte Zur Rose sowohl beim operativen Ergebnis (Ebit) als auch beim Nettoergebnis in die roten Zahlen. Der Verlust vor Zinsen und Steuern betrug im ersten Halbjahr 17 Millionen Franken, das Minus nach Steuern lag bei 18,1 Millionen Franken. Im Vorjahreszeitraum hatte Zur Rose einen operativen Gewinn von 3,3 Millionen Franken und einen Überschuss von 0,15 Millionen Franken ausgewiesen.
Mit dem Erlös aus dem Börsengang will Europas größte Versandapotheke ihren Wachstumskurs fortsetzen. Dabei soll vor allem das Geschäft in Deutschland weiter ausgebaut werden. Die geplante Übernahme einer noch nicht namentlich bekannten deutschen Versandapotheke sei auf Kurs, teilte Zur Rose weiter mit. In Deutschland weht den Online-Versendern, die dort einen Marktanteil von gut einem Prozent haben, schon seit vielen Jahren ein rauer Wind seitens der Präsenz-Apotheken entgegen, die um ihre Umsätze fürchten. Celesio hatte sich vor allem wegen des Ärgers mit seinen Kunden von DocMorris getrennt./mne/fbr
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