Finanzkrise (Symbolbild).
Donnerstag, 06.04.2023 12:09 von wallstreet:online Zentralredaktion | Aufrufe: 5186

Der nächste Dominostein: Stehen Gewerbeimmobilien vor einem größeren Crash als zur Finanzkrise 2008?

Finanzkrise (Symbolbild). © SARINYAPINNGAM / iStock / Getty Images Plus / Getty Images http://www.gettyimages.de/

Mehr als ein Jahrzehnt nach dem Zusammenbruch des US-Hypothekenmarktes prognostizieren Analysten erneut eine finanzielle Katastrophe auf dem gewerblichen Immobilienmarkt. Wird es schlimmer als 2008?

Die Pandemie, die hohen Zinssätze und der Zusammenbruch der Silicon Valley Bank belasten den gewerblichen Immobiliensektor. Nun schlagen Investoren und Wirtschaftswissenschaftler Alarm: Sie erwarten Probleme bei der Refinanzierung. Vor allem regionale Banken, die eine beträchtliche Anzahl gewerblicher Immobilienkredite in ihren Portfolios halten, werden voraussichtlich mit besonderen Turbulenzen konfrontiert werden. Denn: in den nächsten fünf Jahren werden voraussichtlich mehr als 2,4 Billionen US-Dollar an Schulden fällig. Das berichtet der Kobeissi-Letter, ein wöchentlicher Kommentar zu den globalen Kapitalmärkten.

"Gewerbliche Immobilien, die bereits mit Gegenwind durch die Verlagerung auf mobile Arbeit zu kämpfen haben, müssen in den nächsten zwei Jahren mehr als die Hälfte ihrer Hypothekenschulden refinanzieren", sagt auch Lisa Shalett, Chief Investment Officer bei Morgan Stanley, in einem veröffentlichten Bericht.

Laut Shalett stehe der Markt vor einer "riesigen Hürde". Die Bankenkrise werde den bestehenden Liquiditätsmangel nur noch verstärken. Dies wiederum werde das Risiko von Zahlungsausfällen, notleidenden Kredite und Zahlungsrückständen erhöhen, da die Branche größtenteils auf Schulden aufgebaut sei. 

Die Analysten um Shalett prognostizieren, dass die Preise um bis zu 40 Prozent fallen könnten, was mit dem Rückgang während der Finanzkrise 2008 vergleichbar wäre. Marktteilnehmer befürchten, dass dies der nächste Dominostein sein könnte, der fällt.  

Gewerbeimmobilien hatten bereits durch die Corona-Pandemie einen schweren Schlag erlitten. "Die Leerstandsrate von Büros hat sich auf ein 20-Jahres-Hoch zubewegt", so Shalett. Sie betont, dass ein Einbruch der Preise für Gewerbeimmobilien für kleine und mittlere Banken ein übergroßes Risiko bedeuten würde, da diese 70 bis 80 Prozent aller neuen Kredite vergeben.

Auch Tesla-Chef Elon Musk twitterte vergangene Woche, dass gewerbliche Immobilienkredite "bei weitem das größte Problem sind, das sich abzeichnet".

"Obwohl ein Soft Landing immer noch möglich ist, sind die Chancen dafür in Anbetracht der jüngsten Turbulenzen im regionalen Bankensektor und der Auswirkungen strengerer Kreditvergabestandards auf wichtige Wirtschaftssektoren gesunken", fasst Shalett in ihrem Bericht zusammen.

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Autorin: Gina Moesing, wallstreet:online Zentralredaktion

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