Deutschlands größter Mode-Onlinehändler Zalando will im kommenden Jahr in die USA expandieren. Ein riskanter Plan, schließlich hat der Modehändler noch mit Altlasten zu kämpfen. Wo liegen die Chancen für Aktionäre?
Großes steht wohl bevor. Zumindest für den deutschen Online-Versandhändler Zalando. Schon im kommenden Jahr will das Unternehmen unter dem Chief Business und Product Officer Jim Freeman den US-amerikanischen Markt erobern. "Project Kangaroo" lautet der Name des anvisierten Sprungs auf den weltweit zweitgrößten Markt für Mode, hinter China.
Gelingt die Expansion, könnte das Unternehmen seine Wachstumsschmerzen endlich hinter sich lassen. Kritiker bemängelten oft, dass Zalando nach seinem Senkrechtstart kaum über den europäischen Markt herauskomme. Drei Millionen US-Dollar will das Unternehmen sich das Projekt kosten lassen.
Ob Zalando am Ende vor Glück schreit, hängt allerdings entschieden davon ab, wie schnell das Unternehmen seine aktuellen Probleme hinter sich lassen kann. Die jüngste Konsumflaute hatte den Online-Modehändler zuletzt stark belastet.
Wie von Analysten erwartet, erwirtschaftete Zalando im zweiten Quartal weniger als noch zu Jahresbeginn. Der Umsatz sank dabei um vier Prozent auf 2,6 Milliarden Euro. "Das Ergebnis sei wie erwartet schwach ausgefallen", kommentiert Volker Bosse, Analyst bei der Baader Bank, die Quartalszahlen. Zalando gehe durch eine "strukturelle, makroökonomische Krise", betont der Experte.
Es gibt allerdings auch gute Nachrichten: Dank Einsparungen hielt sich das Unternehmen weiter sicher in den schwarzen Zahlen. Außerdem steigerte der Onlinehändler die Zahl seiner Kundinnen und Kunden um elf Prozent auf mehr als 49 Millionen; auch wenn diese durchschnittlich weniger ausgaben als noch im ersten Quartal.
Unter den Anlegern sind deutliche Zweifel an Zalandos Plänen zu spüren. Seit Mitte vergangenen Jahres sinkt der Kurs der Aktie kontinuierlich. Hatte er in der Spitze mal bei rund 100 Euro gelegen, hat er sich mittlerweile bei etwa 30 Euro eingependelt. Nach den Quartalszahlen war der Kurs allerdings nochmal um fast elf Prozent nach oben geschossen.
Die Aufwärtsbewegung hat einigen Analysten offenbar gefallen: Sie schätzen das Kurspotential von Zalando höher ein. Die US-Investmentbank Goldman Sachs etwa bewertet die Zalando-Aktie klar mit einer Kaufempfehlung und einem Kursziel von 40 Euro. „Das Bruttowarenvolumen habe im Rahmen der Erwartungen gelegen“, erklärte Analyst Richard Edwards am Donnerstag die Einstufung.
(mp) für die wallstreet:online Zentralredaktion
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