Sturmschäden nach einem Hurrikan (Symbolbild).
Donnerstag, 20.01.2022 17:54 von wallstreet:online Zentralredaktion | Aufrufe: 1020

Crash-Stürme ziehen auf: Ups! Crashgefahren sorgen für Turbulenzen: Dax schon bald unter 15.000?

Sturmschäden nach einem Hurrikan (Symbolbild). Elhenyo/ iStock / Getty Images Plus/ GettyImages.de / http://www.gettyimages.de/

Foto: M. Dylan/EUROPA PRESS/dpa

Dass "beim DAX im 1. Quartal 2022 gewisse Turbulenzen" drohten, meint Tobias Basse von der NORD/LB. Was kommt da auf uns zu? Und wo werden wir in zwölf Monaten stehen? Mehr als ein Blick in die Glaskugel. Meinung!

Na gut, die Börsen kommen am Anfang dieses Jahres nicht so richtig aus den Puschen. Ist ja klar, die kapitalintensiven Tech-Werte kommen derzeit unter Druck. Die Zinswende wird vorweggenommen. Hinzu kommen Inflation und vermehrt geopolitische Risiken – Stichwort Ukraine.

Auf der anderen Seite steht der Fear & Greed Index von CNN Business weiter im grünen Bereich jetzt sogar auf 59, zwei Notches mehr im optimistischen, grünen Bereich als am Jahresanfang. Noch vor wenigen Wochen stand da "Extreme Fear" auf 22. Sind die Börsianer doch hoffnungsvoller und gelassener als die Leitindizes in Rot es gerade anzeigen?

Tobias Basse, Analyst bei der NORD/LB, antwortet auf unsere Frage. Sein Statement im vollen Wortlaut:

"In vielen Währungsräumen droht mittlerweile eine Neuausrichtung der Geldpolitik. Vor allem die US-Notenbank muss in diesem Kontext von den Anlegern genau im Auge behalten werden. Die Fed dürfte ihre Wertpapierkäufe im Jahr 2022 in der Tat noch zügiger herunterfahren, als ursprünglich avisiert worden war. Danach werden dann die Leitzinsen in den Vereinigten Staaten steigen müssen. Die Lage an der makroökonomischen Preisfront im Land der unbegrenzten Möglichkeiten lässt kaum einen Spielraum für ein weiteres Zögern zu. Die Notenbank in Washington ist um ihre Glaubwürdigkeit besorgt und muss insbesondere das Aufkeimen nachhaltig höherer Inflationserwartungen bei den Konsumenten verhindern.

Omikron und Ukraine

Zudem kann die neue Omikron-Variante wieder zu einer Verschärfung der Coronavirus-Krise führen, was die Weltwirtschaft – und damit auch die globalen Aktienmärkte – zum Start des Jahres 2022 noch belasten mag. Auch geopolitische Risiken könnten im neuen Jahr wieder stärker in den Fokus der Finanzmärkte rücken. Neben der Lage in der Ukraine muss in diesem Kontext wohl auch auf das Südchinesische Meer geblickt werden. Insofern drohen beim DAX im 1. Quartal 2022 also gewisse Turbulenzen. Unserer Auffassung nach könnte die Marke von 15.000 Punkten in diesem Umfeld durchaus zeitweise unterboten werden.

Mittelfristig soll alles gut werden

Die Aussichten sind mittelfristig aber gar nicht so unfreundlich. Die Inflationsentwicklung dürfte sich in vielen Ländern wieder normalisieren. Daher mag sich die eine oder andere Notenbank perspektivisch sogar unter weniger Handlungsdruck sehen, als manche Marktteilnehmer momentan noch zu befürchten scheinen. Zudem werden auch die Lieferkettenprobleme perspektivisch abklingen. Mit Blick auf die Wall Street ist festzuhalten, dass sich der Aufschwung der US-Wirtschaft fortsetzen dürfte. Der Arbeitsmarkt in den Vereinigten Staaten sollte sich weiter erholen, was allerdings weniger an der Arbeitslosenquote ablesebar sein wird, sondern stärker die Zahlen zu den neugeschaffenen Stellen anziehen lassen dürfte. In der Summe sehen wir den DAX in zwölf Monaten folglich oberhalb des momentan erreichten Kursniveaus. Dann wird die Luft aber natürlich aufgrund der recht ambitionierten Bewertung des Marktes zunehmend dünner!"


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Text: Tobias Basse und Christoph Morisse, wallstreet:online Zentralredaktion

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