Finanzkrise (Symbolbild).
Montag, 02.05.2022 17:36 von wallstreet:online Zentralredaktion | Aufrufe: 1687

Crash folgt KPMG-Bericht: Adler Group vor "Insolvenz oder Zerschlagung"? – "Shorties mit fettem Grinsen"

Finanzkrise (Symbolbild). © SARINYAPINNGAM / iStock / Getty Images Plus / Getty Images http://www.gettyimages.de/

Foto: Christoph Soeder - dpa

Adler Group hat kein Testat von KPMG für den Jahresbericht 2021 erhalten. Darüber hinaus weist dieser einen Milliardenverlust auf. Die Aktie crashte. Die Abrechnung der w:o-User folgte prompt.

Der Wirtschaftsprüfer KPMG stellte bei einer Sonderprüfung Mängel fest und verweigerte das Prüfsiegel für den Jahresbericht 2021 der Adler Group. Stefan Kirsten, Chef des Adler-Verwaltungsrats, mache sich in Anbetracht liquider Mittel in Höhe von über einer halben Milliarde Euro keine Sorgen. Die Adler Group habe mit der Vergangenheit abgeschlossen und strebe für 2022 ein Testat für ihren Jahresabschluss an, sagte er vor Medien am Montag.

Dennoch sei er sich im Klaren darüber, "dass die Bank- und Kapitalmärkte, solange wir einen Disclaimer of Opinion haben, für uns geschlossen sind", so Kirsten weiter. Worte, die bei den Aktionären wenig Anklang fanden. Sie rechneten mit dem Immobilien-Investor gnadenlos ab. Die Aktie startete mit einem Minus von über 40 Prozent in die Handelswoche.

Ein Stimmungsbild aus dem Adler-Group-Forum auf wallstreet:online:

sw23456: Adler Group hat immer noch ordentlich Substanz. Die vorgenommenen Abschreibungen sind richtig. Im laufenden Jahr wird es nochmal Abschreibungen geben. Aber es gibt keinen Grund für eine Insolvenz oder eine Schuldenrestrukturierung. Ende Juni läuft das Mandat mit der KPMG aus. Vielleicht findet Adler Real Estate (ARE) eine andere Wirtschaftsprüfer-Gesellschaft. Die fortgesetzten Portfolio-Verkäufe sind richtig. Die Transaktion mit KKR ist nicht geplatzt, wie teilweise spekuliert wurde. Was soll also passieren? … Meine Consus-Aktien werfe ich nicht raus. Es schreckt mich nicht ab, dass sie Consus auf null abgeschrieben haben. Consus wird von der Mutter schön weiter durchgefüttert. Das kommt den Minderheitsaktionären mittelfristig zugute.

acountman78: Ich denke, wir sind uns alle einig, dass der Vorstand weg muss. Kirsten ist jetzt zwei Monate im Amt. Es muss irgendwie weitergehen. Wer soll denn den Laden führen, wenn man die Vorstände alle rausschmeißt? Schwierige Geschichte! Der CFO ist jetzt das Bauernopfer. Das reicht nicht. Wichtig ist, dass Kirsten bleibt. Er ist unbelastet und hat sich ein wenig eingearbeitet. Die E-Mails müssen her. Darüber sind sich alle einig, wird aber trotzdem dauern. Unter einem Jahr wird das nicht gehen. KPMG wird jeden Stein zweimal umdrehen. Alternative? Wer soll das machen? EY sicher nicht. Die fassen das nicht an. Deloitte könnte ich mir vorstellen. Aber mal im Ernst, wer tut sich das freiwillig an, wenn Shortseller Fraser Perring im Hintergrund alle fünf Minuten Betrüger schreit.

catocencoris: Das Vertrauen seitens des Kapitalmarkts ist vollends zerstört. Die Sonderuntersuchung war eigentlich dazu gedacht, Aufklärung und Vertrauen zu schaffen, genau das Gegenteil hat diese bewirkt. Die genauen Gründe für den Versagungsvermerk kennen wir nicht. Was wir wissen ist, dass Adler nun erst einmal ein ganzes Jahr lang keinen testierten Abschluss haben wird. Dies ist in der Rolle als Kredit- und Anleihen-Aufnehmer desaströs. Eine Insolvenz oder Zerschlagung mit ungewissem Ausgang ist nicht unwahrscheinlich. Ist jedoch auch nicht zwingend notwendig. Das Effektivste ist wohl, wenn Adler nun nennenswerte Teile des Portfolios verkauft. Ist halt alles nicht so leicht bei so riesigen Paketen und die Marktsituation ist sicherlich nicht die Beste.

guteboerseboeseboerse: Für mich ist Adler nur noch eine Zockerbude. Der Geschäftsbericht ist das Papier nicht wert, auf dem er steht. Kein Wort zur operativen Entwicklung bei Consus. Dabei hängt daran der ganze Laden. Projekte konnten keine mehr verkauft werden, obwohl das schon seit Monaten beabsichtigt war. Ein klarer Fall für die Staatsanwaltschaft, die dann endlich die hunderttausenden Mails lesen sollte. Bitter enttäuscht bin ich von Kirsten. Der soll am besten einpacken und sich auf nimmer Wiedersehen in den Ruhestand verabschieden. Was auf ihn noch zukommt. Die Shorties können sich mit einem fetten Grinsen eindecken. Sie hatten am Schluss doch recht. Und eins bestätigt sich im Fall Adler wieder. Die Aufsichtsbehörden in Deutschland sind komplett im Tiefschlaf.


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Bis zum nächsten Börsengeflüster!

Autor: Nicolas Ebert, wallstreet:online Zentralredaktion

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