Finanzinstitute können wieder mit Zinsen auf Tagesgeldkonten und Festgelder locken. Wird Cash zur rentablen Anlageklasse? Die Meinungen von Analysten und Investoren gehen auseinander.
Cash lohnt sich wieder: Vor dem Hintergrund steigender Zinsen und sinkender Inflationszahlen ist die Rendite nach vielen Jahren negativer Erträge wieder gestiegen. Laut Goldman Sachs' Equity-Strategen David Kostin seien allein in diesem Jahr bisher eine Billionen US-Dollar in Cash-Anlagen gewandert. JPMorgan gab am Montag bekannt, ein Prozent seines Portfolios von Staatsanleihen in Cash-Positionen zu verschieben.
Das Bankhaus Barclays hatte bereits in einer Mitteilung Anfang September prognostiziert, dass die Rendite von Cash die von Aktien im kompletten vierten Quartal des Jahres übertreffen werde. Die Rendite von Cash-Investitionen fiel in den vergangenen Jahren stets hinter die anderer Assetklassen wie Aktien zurück. Doch in der aktuellen Zins- und Inflationslage, gepaart mit Rezessionsängsten, profitieren Cash-Anlagen auch von einem geringeren Risiko des geparkten Geldes. Die stagnierende europäische Wirtschaft, die schwächelnde chinesische Wirtschaft und ein voraussichtlich nachlassendes US-amerikanisches Wirtschaftswachstum in der ersten Jahreshälfte 2024 führen laut der Barclays-Mitteilung dazu, dass Aktien und Anleihen teils schlechter performen als die Zinserträge für die Cash-Anlage.
Langfristig schlagen Aktien Cash
Auf dem Milken Institute Asia Summit in Singapur sprach sich auch der milliardenschwere Investor und Gründer von Bridgewater Associates, Ray Dalio, für Investments in Cash aus – und gegen Anleihen. ''Ich möchte keine Schulden besitzen'', sagte Dalio am Donnerstag. Die weltweite Verschuldung sei zu hoch und Staaten stünden an einem Kipppunkt, an dem sie abwägen müssten, ob sie eine attraktive Verzinsung von Anleihen auch bedienen könnten: ''Vorübergehend halte ich Bargeld für gut'', sagt Dalio.
Doch nicht für alle ist die Lage so eindeutig. Auch wenn Cash-Anlagen kurzfristig höhere Erträge aufwiesen, zeige die historische Betrachtung, dass selbst sehr konservative Portfoliostrategien langfristig ertragreicher als Cash seien, sagt Veronica Willis vom Wells Fargo Investment Institute in einer Mitteilung des Instituts Ende August. Auch die britische Vermögensverwaltung Schröder warnte in einer Mitteilung am Donnerstag vor dem Risiko einer Übergewichtung kurzfristiger Cash-Anlagen. Investoren verzichteten so auf das ''Ertrags-Kissen'' von Anleihen, dass auch gegen weiteren Geldwertverlust absichere. Sollten die Cash-Renditen wieder fallen, müssten Investoren geringere Erträge in Kauf nehmen und verzichteten – im Vergleich zu Anleihen – auf künftige Erträge.
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Autor: ck für die wallstreetONLINE Zentralredaktion
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