Der Hedgefonds, der mit seiner Gamestop-Wette 700 Millionen US-Dollar machte, schichtet nun ein Viertel seines Portfolios in fossile Rohstoff-Aktien um. Welche zwei Positionen die größten sind!
Der in New York ansässige Hedgefonds Senvest Management gehörte 2021 mit einem Gewinn von 86 Prozent zu den besten Hedgefonds der Welt. Er war auch einer der größten Gewinner der Gamestop-Rallye. Ende 2020 hielt die Firma einen Anteil von mehr als fünf Prozent an Gamestop. Der Aktienkurs wurde schließlich von Kleinanlegern Anfang 2021 um bis zu 2.400 Prozent in die Höhe getrieben.
Wie die Financial Times berichtet, hält der Hedgefonds nun ein Viertel des Portfolios in fossile Rohstoff-Aktien. Diese Umschichtung spiegele einen Trend wider: Die gesamte Investmentbranche wolle vom Bedarf des Westens an sicheren Energiequellen profitieren, die weniger anfällig für geopolitische Risiken sind.
"Das Ergebnis der ESG-Bewegung ist, dass es zu einer massiven Mehrfachkompression [bei Öl- und Gasaktien] gekommen ist, von der wir uns immer noch nicht erholt haben", zitiert die Financial Times Richard Mashaal, Co-Chief Investment Officer von Senvest. "Jetzt sind andere Interessen, wie die Sicherheit der Energieversorgung, in den Vordergrund gerückt und werden nicht so bald verschwinden", fügte er hinzu.
Jetzt seien eine Welle von Finanzierungen im traditionellen Energiesektor notwendig, um die jahrelangen Unterinvestitionen zu korrigieren: "Es wird noch ein paar Jahre dauern, bis eine nennenswerte Produktion aufgebaut werden kann, um die Nachfrage zu befriedigen. Die Aussichten [für Öl- und Gasvorräte] sind für die nächsten ein bis zwei Jahre sehr solide", sagte er.
Zwei von Mashaals größten Positionen in seinem Portfolio sind die in Kanada ansässigen Energiekonzerne Paramount Resources und Arc Resources. Seiner Meinung nach werden diese mit Abschlägen gegenüber den US-Konkurrenten gehandelt. Beide Aktien notieren derzeit etwa bei der Hälfte ihrer Allzeithochs von 2014 bzw. 2008, verdienten aber damals nur einen Bruchteil dessen, was sie heute verdienen.
Die Financial Times berichtete bereits im Oktober 2021 von Hedgefonds, die Aktien von Öl- und Gasunternehmen aufgekauft und profitiert haben, weil diese Aktien von ESG-orientierten institutionellen Anlegern abgestoßen wurden. Mashaal glaubt zudem, dass die hohen Ölpreise nicht vollständig in den Aktienkursen dieser Unternehmen eingepreist sind.
"Es gibt viel Raum für eine mehrfache Expansion [bei diesen Aktien]. Es ist nicht so, dass ESG verschwindet, aber wir müssen [jetzt] ein Gleichgewicht mit der Energiesicherheit finden und wissen, woher wir unser Öl beziehen wollen", sagte Mashaal.
Autorin: Gina Moesing, wallstreet:online Zentralredaktion
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