Ein Candlestick-Chartvergleich (Symbolbild).
Donnerstag, 09.06.2022 18:51 von wallstreet:online Zentralredaktion | Aufrufe: 1585

Börsianisches Big Picture: Zeitenwende, Korrekturen, Neuorientierung: Stark genug für diesen Crash-Markt?

Ein Candlestick-Chartvergleich (Symbolbild). pixabay.com

Foto: Dima Pechurin on Unsplash

Mit Alarmwörtern wie "Hurrikan", "Schocks" oder "Paradigmenwechsel" beherrschten einige der weltweit mächtigsten Banker die Headlines der Börsengazetten. Wir haben bei deutschen Top-Börsianern nachgehakt. Was ist da los?

Bei Jamie Dimon, CEO von JPMorgan, ist es ein "Hurrikan", John Waldron, Präsident und COO bei Goldman Sachs, redet von "noch nie dagewesenen Schocks" und Ted Pick, Co-Präsident bei Morgan Stanley von einem "Paradigmenwechsel". Drei recht pessimistische, drastisch formulierte Zitate aus den letzten Tagen von bekannten, einflussreichen Köpfen des internationalen Kapitalmarktes.

Keine Frage, es ist zurzeit ungemütlich an den Börsen. Keiner weiß so recht, ob wir den Boden schon erreicht haben oder ob es sogar noch weiter runter geht. Wir haben uns bei deutschen Top-Kapitalmarktexperten umgehört. Wir fragten, ob sie die aktuelle Marktlage und die Aussichten ähnlich drastisch kommentieren könnten à la Dimon, Waldron und Pick?

Klaus Brune, Leiter des Ressorts Börse bei Platow, antwortete prompt: "Die Zeitenwende gibt’s nicht nur in der Politik, sondern auch am Markt. Einige der jungen Neu-Aktionäre Deutschlands werden erstmals erleben, dass die Notenbanken nicht mehr das Wohl der Finanzmärkte an erste Stelle stellen. Und dass Kurse daher auch mal richtig fallen können. Aber: Das ist heilsam. Die Bewertungen, die schon vorher nicht astronomisch waren, sind jetzt bei vielen Titeln schon wieder akzeptabel. Es gibt Qualität zu günstigen Konditionen zu kaufen", meint Börsianer Brune.

Vom "Aushalten" spricht Volker Schilling, Mitglied des Vorstandes bei Greiff Capital: "Ertrag kommt von Ertragen. Nur wer die kommenden Korrekturen aushält, wird am Ende auch dafür entlohnt werden. Timing wird scheitern!", diktierte uns Top-Kapitalmarkt-Experte Schilling in den Block.

Harald Meisner, Professor für Allgemeine Betriebswirtschaftslehre und Finanzwirtschaft an der Rheinischen Fachhochschule Köln, sagt sogar eine "Neuordnung mit Dezentralisierung" voraus: "Die vielfachen aktuellen Krisen überfordern die Märkte – sie stellen aber auch Gewissheiten wie Globalisierung und Notenbanksouveränität in Frage. Am Ende wird im Schumpeterschen Sinne eine Neuorientierung stehen, die wir vielleicht schon in dezentralen Ansätzen in der Industrie und in der Finanzwirtschaft sehen."



Aber noch gebe es Zuversicht unter den Aktionären, schließt Thomas Mayer, Gründungsdirektor des Flossbach von Storch Research Instituts und Honorarprofessor an der Universität Witten/Herdecke: "Solange die Leitzinsen der Zentralbanken der Inflation nur hinterlaufen, lebt die Hoffnung am Aktienmarkt weiter - auch wenn sie am Anleihemarkt schon gestorben ist."

 


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