Der Krieg hat die Märkte weiter fest im Griff. Mit den zunehmenden Sanktionen gegen Russland rücken auch wirtschaftliche Konsequenzen in den Blick der Anleger. Welche Szenarien sind bereits eingepreist?
"Der deutsche Aktienindex bricht jetzt unter der Last der weiter steigenden Energiepreise zusammen", sagte Jochen Stanzl, Marktanalyst bei CMC Markets.
Der deutsche Leitindex verlor in den ersten Handelsminuten fast 200 Punkte und markierte mit 13.707 Punkten ein neues Jahrestief. Zunächst konnte er sich etwas erholen und notiert zum Mittag bei 13.954,30 Punkten leicht im Plus.
Der Goldpreis bleibt mit aktuell 1936 US-Dollar nahe dem Vortagesniveau. Die Rendite der zehnjährigen Bundesanleihen notiert bei minus 0,05 Prozent. Marktteilnehmer gehen davon aus, dass die sicheren Häfen sich auf hohen Niveaus stabilisieren.
Anleger fangen an, die Auswirkungen des Konfliktes auf die Rohstoffversorgung und die Weltwirtschaft zu bewerten. Der Ölpreis stieg vor dem Treffen von OPEC-plus in der Nacht zum Mittwoch auf ein erneutes Mehrjahreshoch von über 110 US-Dollar an. Insidern zufolge will die Allianz trotz dieser Rallye ihre Rohöl-Fördermengen nicht deutlich ausweiten.
Die Inflationsrate im Euro-Raum stieg im Februar um 5,8 Prozent im Vergleich zum Vorjahresquartal, wie das europäische Statistikamt Eurostat nach einer ersten Schätzung am Mittwoch mitteilte. Einige Volkswirte erwarten für Deutschland und Europa eine Stagflation, andere eine Rezession. Welches Szenario von den Investoren bereits eingepreist ist, bleibt abzuwarten.
Fed-Chef Powell wird am heutigen Mittwoch dem Senat die Pläne der US-Notenbank mitteilen. In der Nacht hatte Präsident Biden betont, dass die Bekämpfung der Inflation seine oberste Priorität sei. Sein Appel an Powell lautet: "Bring die Inflation runter!" Marktteilnehmer gehen allerdings davon aus, dass die Fed weniger aggressiv die Zinsen anheben wird.
Autorin: Gina Moesing, wallstreet:online Zentralredaktion
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