Bauarbeiter auf der Baustelle (Symbolbild).
Mittwoch, 03.11.2021 12:24 von wallstreet:online Zentralredaktion | Aufrufe: 836

Bausektor: Auf den Boom bauen

Bauarbeiter auf der Baustelle (Symbolbild). ©unsplash.com

Die Baubranche profitiert von der anziehenden Konjunktur. HeidelbergCement und Vinci sind zwei von vielen Unternehmen, die vom anziehenden Geschäft profitieren. Wie Anleger auf den Boom setzen können.

In den vergangenen Monaten bremsten jedoch Lieferengpässe und Materialkosten den Aufschwung des Sektors. Mittel- bis langfristig könnten sich Investments in Unternehmen wie HeidelbergCement oder Vinci aber rentieren.

Das Geschäft der Baubranche läuft. Dies gilt besonders für Deutschland. Auf den Straßen und in den Städten drehen sich unentwegt die Baukräne. Im vergangenen Jahr erzielte die Branche hierzulande einen Rekordumsatz von rund 98 Milliarden Euro. Das entspricht einem Plus von 6,6 Prozent, wie das Statistische Bundesamt mitteilte. Ermittelt wurden die Zahlen durch eine Umfrage unter 9.100 Betrieben mit je mindestens 20 Beschäftigten.

Der Trend hält vor allem im Wohnungsbau an. Bauverbände begründen dies mit der hohen Erwerbstätigkeit, realen Einkommenszuwächsen, günstigen Finanzierungsbedingungen sowie einer weiterhin hohen Zuwanderung in die Ballungsgebiete. „Der Wohnungsbau wird auch 2021 der Wachstumsmotor bleiben. Trotz der Corona-Krise legte 2020 die Zahl der genehmigten Wohnungen weiter zu. Zudem hat sich in den vergangenen Jahren ein Überhang von mehr als einer halben Million genehmigter, aber noch nicht fertiggestellter Wohnungen aufgestaut“, konstatiert der Hauptverband der Deutschen Bauindustrie.

Marktumfeld für HeidelbergCement bleibt gut

Ein Profiteur dieser Entwicklung ist der Baustoffkonzern HeidelbergCement. Das DAX-Unternehmen gehört weltweit zu den führenden Baustoffproduzenten, insbesondere bei Zement und Beton. Das Unternehmen beschäftigt rund 53.000 Mitarbeiter an 3.000 Standorten in mehr als 50 Ländern. Im ersten Halbjahr 2021 wurde der Umsatz um elf Prozent auf knapp neun Milliarden Euro gesteigert. Der Gewinn vor Abschreibungen stieg um 23 Prozent auf 1,7 Milliarden Euro. „Das Marktumfeld im Bausektor ist und bleibt gut“, sagte Konzernchef Dominik von Achten. „Wir sehen eine anhaltend gute Nachfrage im privaten Wohnungsbau und im Bereich Infrastruktur in allen Regionen.“

Zugleich sind laut von Achten die Kosten für Rohmaterial, Energie und Transport in den vergangenen Monaten deutlich gestiegen. Die hohen Rohstoffkosten bremsen den gesamten Bausektor. Dies hängt mit den Lieferengpässen zusammen, etwa für Stahl, Holz, Dämm- und Kunststoffe oder Schüttgüter wie Hüttensand und Gips. Dennoch erwartet HeidelbergCement kurz- und mittelfristig, dass sich diverse länderspezifische Konjunkturprogramme weiter positiv auf die Bautätigkeit und damit auf den Absatz des Unternehmens auswirken. „Wir schauen optimistisch in die Zukunft“, so von Achten.

Aufgrund der guten operativen Entwicklung in den ersten sechs Monaten hat HeidelbergCement seinen Ausblick für das Gesamtjahr 2021 angehoben. In den vergangenen zwölf Monaten erzielte die Aktie des Unternehmens ein Plus von rund 35 Prozent. Die Kursrücksetzer der vergangenen Monate können Anleger zum günstigen Einstieg nutzen. Die Aktie jedenfalls ist mit einem Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) für 2022 mit 7,6 sehr günstig bewertet.

Vinci profitiert von Infrastruktur-Investitionen


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Etwas weniger volatil und auf Seitwärtskurs befindet sich in diesem Jahr die Aktie von Vinci. Der französische Konzessions- und Baukonzern beschäftigt mehr als 220.000 Mitarbeiter in fast 120 Ländern. Zum Leistungsspektrum gehören Planung, Finanzierung, Bau und Betrieb von Infrastrukturen und baulichen Einrichtungen. Vinci ist weltweit einer der größten Baukonzerne. In Frankreich ist das Unternehmen Konzessionsteilnehmer und hat dort mehr als die Hälfte aller Autobahnkonzessionen inne. Vinci erwirtschaftet deshalb hohe Erträge mit Mautstraßen, das entsprechende Straßennetz umfasst in Europa mehr als 4.400 Kilometer.

Das Geschäftsmodell bietet zugleich eine Erklärung dafür, warum sich die Aktie relativ schwankungsarm bewegt. So gilt der Infrastrukturmarkt als stabil. Straßen, Gebäude, Bahnlinien und Flughäfen werden immer benötigt. Durch den Betrieb der Autobahnen können die Franzosen zudem regelmäßig bei den Mautstraßen abkassieren. Zugleich ist das Geschäft aber auch von der Konjunkturlage abhängig. Sollte zum Beispiel Covid-19 weiter zurückgedrängt werden, profitiert das Unternehmen entsprechend vom steigenden Reiseboom.

Vinci hat im dritten Quartal 2021 wieder sein Vor-Corona-Niveau erreicht. Der Umsatz wurde gegenüber dem Vorjahresquartal um 7,8 auf rund 13,2 Milliarden Euro gesteigert. Ein Grund für den Anstieg war das hohe Verkehrsaufkommen im Zuge der Pandemie-Lockerungen. Die Aktie des Unternehmens ist mit einem KGV von 15 nicht mehr so günstig bewertet wie der Titel von HeidelbergCement. Dennoch: Mittel- bis langfristig haben die Franzosen gute Chancen, eine gute Performance abzuliefern – vorausgesetzt die Wirtschaft entwickelt sich weiterhin positiv. Der weitere Verlauf der Pandemie wird dafür ein wichtiger Faktor sein.

Die Europäische Union unterstützt jedenfalls die Modernisierung der Infrastruktur mit einem Wiederaufbaufonds. So wurden für dieses Jahr 750 Milliarden Euro bewilligt, um die von der Pandemie besonders betroffenen Mitgliedsstaaten zu helfen. Zwei Drittel der Gelder sollen bis Ende 2022 gezahlt werden, das restliche Drittel im Jahre 2023.

Auf die europäische Baubranche setzen

Anleger, die Einzelinvestments scheuen, können alternativ auf die größten europäischen Unternehmen aus dem Hoch- und Tiefbau sowie aus dem Baustoffbereich setzen. Zum Beispiel mit einem Indexfonds (ETF) auf den Stoxx Europe 600 Construction & Materials. Der Index umfasst die größten börsennotierten europäischen Unternehmen der Baubranche. Zu ihnen zählen auch HeidelbergCement und Vinci.

Gastautor: Gian Hessami

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