Thyssen-Krupp kommt nicht zur Ruhe: Nach dem Abgang von Vorstandschef Heinrich Hiesinger wirft nun auch Ulrich Lehner als Vorsitzender des Aufsichtsrats hin.
Es ist der zweite heftige Einschnitt für Thyssen-Krupp innerhalb weniger Tage: Nachdem Heinrich Hiesinger in der vorvergangenen Woche seinen Rücktritt als Vorstandschef bei Thyssen-Krupp erklärte, gibt nun auch Aufsichtsratschef Ulrich Lehner sein Amt auf. Das geht aus einer Ad-hoc-Mitteilung des Konzerns vom heutigen Montagabend hervor, wonach Lehner zum 31. Juli sein Mandat niederlegen wird.
Demnach erklärte Lehner, der dem Aufsichtsgremium bei dem Essener Industriekonzern seit 2013 vorsitzt: „Ich gehe diesen Schritt bewusst, um eine grundsätzliche Diskussion bei unseren Aktionären über die Zukunft von Thyssen-Krupp zu ermöglichen.“ Er wolle mit diesem Schritt ein Bewusstsein bei allen Beteiligten schaffen, dass „eine Zerschlagung des Unternehmens und der damit verbundene Verlust von vielen Arbeitsplätzen“ keine Option darstellten.
In den vergangenen Wochen hatte es Streit zwischen Aktionären und Aufsichtsrat gegeben, nachdem die beiden Fonds Cevian und Elliot gegen die Strategie protestierten, Thyssen-Krupp als Konglomerat zu erhalten. Der Aufsichtsrat will über Lehners Nachfolge kurzfristig entscheiden, hieß es aus dem Unternehmen. Der Vorstand um Hiesinger-Nachfolger Guido Kerkhoff äußerte sein Bedauern über Lehners Rücktritt.
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