Ein Kompass auf einer Zeitung mit Börsenkursen (Symbolbild).
Donnerstag, 24.02.2022 16:40 von wallstreet:online Zentralredaktion | Aufrufe: 590

Anleihen-Renditen fallen: Run auf sichere Häfen: Verzögert sich die US-Zinswende?

Ein Kompass auf einer Zeitung mit Börsenkursen (Symbolbild). pixabay.com

Öl und Gold rauf, Rubel und Aktien runter – die teils heftigen Kursschwankungen an den weltweiten Finanzmärkten haben gezeigt: Die Invasion der Ukraine hat Markteilnehmer kalt erwischt.

Manche Beobachter rechnen inzwischen damit, dass durch den Kriegsausbruch in Europa auch in der Zinspolitik die Karten neu gemischt werden. So schreibt Kornelius Purps, Analyst bei Unicredit, in einem Marktkommentar: „Die Rentenmärkte profitieren zum einen von der Flucht in sichere Häfen, zum anderen bergen die geopolitischen Entwicklungen möglicherweise einen weniger steilen geldpolitischen Normalisierungspfad. In den vergangenen Tagen hatte es zunächst zwar nicht den Anschein, als würden die Vorgänge in der russisch-ukrainischen Grenzregion die Zentralbanken von ihrem eingeschlagenen Pfad abhalten. Die nun eingetretenen Entwicklungen erfordern aber möglicherweise eine Neubewertung der Pläne.“

Mohamed El-Erian, Ökonom und Chief Economic Advisor bei der Allianz, erklärte im Gespräch mit dem Fernsehsender CNBC, dass bei der Fed möglicherweise ein Umdenken bei den nächsten Zinsschritten notwendig sei. „Historisch gesehen ist dieser Kurs durchaus korrekt. Aber die Frage ist: Würden sie diesen Schritt auch inmitten eines geopolitischen Schocks wagen?“ Die erste Zinserhöhung der amerikanischen Notenbank wird für Mitte März erwartet.

Unterdessen sind Staatsanleihen als sicherer Hafen wieder gefragt bei Investoren. Die Rendite von US-Staatsanleihen mit einer Laufzeit von zehn Jahren fiel von 1,98 Prozent am Mittwoch auf 1,91 Prozent am Donnerstagmorgen. Als weiteres Zeichen, dass Anleger nach dem Kriegsausbruch nun das Risiko rausnehmen, fielen auch die Renditen der zehnjährigen Bundesanleihen am Donnerstag.

„Unsere Empfehlung, das Depot mit US-Dollar, Anleihen, Gold und ausgewählten Energieaktien breit zu diversifizieren, dürfte heute stabilisierend wirken. Aktienkäufe würden wir zunächst noch etwas zurückstellen, bis sich die (militärische) Lage in der Ukraine und die Reaktion des Westens klärt“, kommentierten die Marktexperten der Commerzbank das Geschehen.

Autor: Julian Schick, wallstreet:online Zentralredaktion


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