Wirtschaftsnachrichten (Symbolbild).
Mittwoch, 19.04.2023 14:51 von wallstreet:online Zentralredaktion | Aufrufe: 2268

Anlegerchancen: Dividenden-Aktien: Verlässlichkeit und hohe Ertragskraft

Wirtschaftsnachrichten (Symbolbild). pixabay.com

Wer an der Börse nicht nur auf Kursgewinne achtet, sondern auch Dividenden im Blick hat, profitiert langfristig davon. Die Auswahl an attraktiven Dividendentiteln ist groß. Das bietet Chancen für Anleger.

Passives Einkommen ist der Traum einer jeden Anlegerin und eines jeden Anlegers. Das gilt umso mehr in Zeiten hoher Inflationsraten und relativ niedriger Zinsen. Die gute Nachricht: Regelmäßige Einnahmen müssen kein Traum bleiben. Bereits im Vorjahr haben Unternehmen mit 1,56 Billionen US-Dollar weltweit mehr Dividenden ausgeschüttet als jemals zuvor. Dieses Jahr setzen sie nochmal eines drauf und werden laut Prognosen diesen Rekordwert noch einmal knacken. Ungeachtet des schwierigen makroökonomischen und geopolitischen Umfelds ist offenbar sehr viel Geld im Markt – insbesondere in den Kassen überdurchschnittlich stabiler Konzerne.

Eine wichtige Kennzahl bei der Titelauswahl ist die Dividendenrendite. Sie setzt die Ausschüttungen eines Unternehmens ins Verhältnis zu dessen Aktienkurs. Das hat gleich mehrere Vorteile: Zum einen ist die Dividendenrendite einfach zu berechnen und zählt damit zu den weniger komplexen Kennzahlen. Dabei teilen Anleger die jährlich ausgeschüttete Dividende pro Aktie durch den Kurs der Aktie. Zum anderen lassen sich mit ihr sowohl Aktien untereinander als auch Dividendentitel mit beispielsweise Zinsanlagen vergleichen. Gleichzeitig reicht die Dividendenrendite alleine nicht aus, um eine fundierte Investmententscheidung treffen zu können. Wie immer sollten Anlegerinnen und Anleger keine Kennzahl isoliert betrachten. Hier bietet sich das allseits bekannte Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) als weiteres Auswahlkriterium an.

Der Börsenadel

Darüber hinaus kommt es für eine langfristig erfolgreiche Dividendenstrategie weniger auf die Höhe der Dividendenrendite als auf deren Nachhaltigkeit an. Zu verlockend erscheinen Unternehmen mit besonders hohen Ausschüttungsquoten, mit Dividendenrenditen im zweistelligen Prozentbereich. Doch die Erfahrung lehrt, dass in solchen Fällen das Risiko besonders hoch ist, außerordentlich hohe Gewinne nicht dauerhaft aufrechterhalten zu können. Dann sind es oftmals die Dividenden, bei denen Unternehmen zuerst kürzen. Im Vergleich dazu ist das Risiko von Dividendenkürzungen bei Substanzwerten mit einer relativ niedrigen Dividendenrendite und einem weniger exzessiven, dafür aber verlässlichen Gewinnwachstum deutlich geringer.

Ein in diesem Zusammenhang wichtiges Schlagwort sind sogenannte Dividenden-Aristokraten. So werden Unternehmen bezeichnet, die seit mindestens 25 Jahren ohne Unterbrechung eine Dividende zahlen und diese auch jedes Jahr angehoben haben. Dieses Qualitätsmerkmal trifft in der Regel auf Substanztitel mit einem erprobten und robusten Geschäftsmodell zu. Dividenden-Aristokraten sind durch ihre Wettbewerbsvorteile und ihre Preissetzungsmacht dazu in der Lage, auch in einer Rezession Gewinne zu erwirtschaften. Die allermeisten Dividenden-Aristokraten sind in den USA beheimatet.

Der Dividendenklassiker

Ein solcher Dividenden-Aristokrat ist Coca-Cola. The Coca-Cola Company schüttet seit mittlerweile 61 Jahren einen Gewinnanteil an seine Aktionäre aus. Der größte von ihnen: Börsenlegende Warren Buffett beziehungsweise dessen Holding Berkshire Hathaway. Innerhalb der vergangenen zehn Jahre hat Coca-Cola seine Dividende um jährlich 5,13 Prozent angehoben. Die Dividendenrendite lag in den vergangenen zwölf Monaten im Schnitt bei 2,81 Prozent.

Über Geschmack lässt sich bekanntlich streiten. Doch es gibt ein Qualitätskriterium an dem sich nicht rütteln lässt: Die Nettomarge. Sie drückt aus, wie viel Gewinn ein Unternehmen im Vergleich zu seinem Umsatz erwirtschaftet. Coca-Colas größter Konkurrent PepsiCo kam im Vorjahr auf einen beeindruckenden Umsatz von 86 Milliarden US-Dollar. Das ist mehr als doppelt so viel wie The Coca-Cola Company im selben Zeitraum umgesetzt hat. Trotzdem blieb Coca-Cola ein größerer Nettogewinn: PepsiCo kam unterm Strich auf 8,9 Milliarden, Coca-Cola auf 9,5 Milliarden US-Dollar. Folgerichtig schafft es Coca-Cola mit 22 Prozent auf eine doppelt so hohe Nettomarge wie sein größter Konkurrent.


ARIVA.DE Börsen-Geflüster

Werbung

Weiter aufwärts?

Kurzfristig positionieren in BMW St
VD0VQX
Ask: 0,30
Hebel: 18,43
mit starkem Hebel
Zum Produkt
VM9WUN
Ask: 1,07
Hebel: 7,83
mit moderatem Hebel
Zum Produkt
Smartbroker
Vontobel
Den Basisprospekt sowie die Endgültigen Bedingungen und die Basisinformationsblätter erhalten Sie hier: VD0VQX,VM9WUN,. Beachten Sie auch die weiteren Hinweise zu dieser Werbung. Der Emittent ist berechtigt, Wertpapiere mit open end-Laufzeit zu kündigen.

Kurse

376,10
-0,36%
Berkshire Hathaway Inc. Realtime-Chart
106,40
+1,29%
BMW St Chart
57,76
+0,35%
Coca-Cola Co. Realtime-Chart
18.161,01
+1,36%
DAX Chart
74,36
+1,56%
Mercedes-Benz Group AG Chart
95,00
+0,21%
Nestlé ADR Realtime-Chart
7,366
+14,0%
Newell Brands Realtime-Chart
SPDR S&P Global Dividend Aristocrats UCITS ETF Chart
Verizon Communications Inc Realtime-Chart
120,10
+1,09%
Volkswagen AG Vz Chart
12,634
+1,95%
Western Union Inc. Realtime-Chart

Die US-Bank J. P. Morgan hat die Einstufung für Coca-Cola nach Zahlen zum vierten Quartal auf "Overweight" mit einem Kursziel von 67 US-Dollar belassen. Der Getränkekonzern habe die Erwartungen umsatzseitig übertroffen. Dieser Einschätzung schließt sich auch die Goldman-Sachs-Analystin Bonnie Herzog an und hebt ihren optimistischen Ausblick für 2023 hervor. Goldman Sachs belässt das Papier auf "Neutral" mit einem Kursziel von 62 US-Dollar. Coca-Colas Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) auf Basis der erwarteten Gewinne für 2023 beträgt 24. Damit ist Coca-Cola ein wenig günstiger als PepsiCo (2023e: 25).

Krisenresistent: Nicht-zyklischer Konsum

Nestlé darf sich ebenfalls zum elitären Kreis der Dividenden-Aristokraten zählen. Der größte Lebensmittelkonzern der Welt zahlt seit 27 Jahren eine Dividende. Zudem wurde diese in den vergangenen zehn Jahren um jährlich 3,43 Prozent angehoben. Der letzte Dividenden-Cut liegt 38 Jahre her. In den vergangenen zwölf Monaten lag die durchschnittliche Dividendenrendite von Nestlé bei 2,49 Prozent.

Nestlé ist nicht nur ein verlässlicher Dividendenzahler. Als Hersteller nicht-zyklischer Konsumgüter kann die Aktie in Krisenzeiten für ein wenig Stabilität im Portfolio sorgen. Das Markenportfolio der Schweizer beinhaltet neben den weltbekannten Kaffeemarken Nescafé und Nespresso auch diverse Milchprodukte, Fertiggerichte und Gewürzprodukte, Nahrungsergänzungsmittel, Säuglings- und Mutterernährungsprodukte, Cerealien, Haustierfutter sowie abgefülltes Wasser. Die Nachfrage nach Produkten des täglichen Bedarfs bleibt auch in Krisenzeiten relativ stabil.

Zuletzt hat der Nahrungsmittelriese mit seinem Zahlenwerk allerdings enttäuscht: Im Schlussquartal 2022 lag das organische Wachstum mit 7,5 Prozent unter dem Analysten-Konsens von 8,9 Prozent. Wie es im laufenden Fiskaljahr nun weitergehen dürfte, sind sich die Marktbeobachter uneinig. Das US-Analysehaus Bernstein Research belässt seine Einstufung auf "Market-Perform" mit einem Kursziel von 115 Franken. Ein geringeres Wachstum am US-Lebensmittelmarkt treffe vor allem Nestlé. Analyst Tom Sykes von Deutsche Bank Research hält Nestlé hingegen für einen Top-Branchentitel und belässt die Aktie auf "Buy" mit einem Kursziel von 120 Franken. Nestlés KGV (2023e) liegt bei 23. Damit ist das Unternehmen in seiner Branche moderat bewertet.

Der DAX-Dividendenkönig

Mercedes-Benz ist zwar kein Dividenden-Aristokrat. Gemessen an seiner Dividendenrendite von 8,46 Prozent war der Automobilhersteller allerdings die stärkste DAX-Aktie im Jahr 2022. Und auch 2023 setzt die Mercedes-Benz Gruppe daran an und ist das stärkste Dividenden-Papier im Leitindex. Wie eingangs erwähnt sind besonders hohe Ausschüttungen immer mit Vorsicht zu genießen. Das heißt allerdings nicht, dass attraktive Dividendenzahler gar nicht infrage kommen sollten – ganz im Gegenteil. Das Zahlenwerk muss stimmen.

Zuletzt haben die Stuttgarter mehr Autos verkauft und vor allem von einer starken Nachfrage nach teuren Luxusmodellen und Elektroautos profitiert. Insgesamt stieg der Absatz im ersten Quartal 2023 um drei Prozent auf mehr als 500.000 Einheiten. Das Top-End-Segment, darunter Fahrzeuge der Marken Mercedes-AMG, Mercedes-Maybach und die G-Klasse, legte um 18 Prozent zu. Der Absatz batterieelektrischer Autos (BEV) stieg kräftig um 89 Prozent und macht nunmehr 10 Prozent am Gesamtabsatz aus.

"Die Nachfrage unserer Kunden nach Top-End- und batterieelektrischen Fahrzeugen ist die treibende Kraft für unser Absatzergebnis im ersten Quartal", kommentierte Vorstands-Mitglied Britta Seeger das Zahlenwerk. Zudem haben Vorstand und Aufsichtsrat ein milliardenschweres Aktienrückkaufprogramm beschlossen: Seit März kauft Mercedes-Benz eigene Aktien im Wert von bis zu vier Milliarden Euro über einen Zeitraum von bis zu zwei Jahren zurück.

J. P. Morgan hat die Einstufung für Mercedes-Benz auf "Overweight" mit einem Kursziel von 90 Euro belassen. Analyst Jose Asumendi rechnet mit potenziellen Ergebnisverbesserungen von Quartal zu Quartal bis zum Jahresende. Der saisonale Barmittelzufluss dürfte dennoch schwächer ausfallen. Deutsche Bank Research hat das Kursziel für Mercedes-Benz nach einer Investorenveranstaltung von 100 auf 115 Euro angehoben und die Einstufung auf "Buy" belassen.

Nach einem neuen Ausblick des Autobauers erhöhte Analyst Tim Rokossa die Schätzungen für das laufende Jahr um 15 Prozent. Zudem lägen dem höheren Kursziel auch die angekündigten Aktienrückkäufe des Unternehmens zugrunde, heißt es in der Studie. Das KGV (2023e) der Mercedes-Benz Gruppe liegt bei 6. Damit befindet sich das Unternehmen im Mittelfeld zwischen den beiden Konkurrenten VW (5) und BMW (7).

Attraktiver Dividenden-ETF

Wer sich ein passives Einkommen aufbauen, aber nicht alles auf eine Karte setzen möchte, greift vielleicht besser zu einem Fonds. Hier bietet sich beispielsweise der besonders günstige SPDR S&P Global Dividend Aristocrats UCITS ETF an. Der börsengehandelte Indexfonds bildet den S&P Global Dividend Aristocrats Index ab und investiert in die weltweit lukrativsten Dividendentitel.

Zu den Top-Positionen zählen der US-Konsumgüterkonzern Newell Brands, der Telekommunikationsdienstleister Verizon Communications sowie der Zahlungsdienstleister Western Union. Der ETF schüttet quartalsweise aus und kommt auf ein großes Fondsvolumen von über einer Milliarde Euro. Die Gesamtkostenquote beträgt günstige 0,45 Prozent jährlich.


FAST BREAK-Chefredakteur Stefan Klotter gibt Ihnen in diesen unsicheren Zeiten einen exklusiven Einblick in sechs Rezessions-Gewinner – charttechnisch aussichtsreiche Werte, die kurz vor dem Ausbruch stehen. Sichern Sie sich hier den kostenlosen Report für eine stabile Performance in volatilen Zeiten!


(kl) für die wallstreet:online Zentralredaktion

Werbung

Mehr Nachrichten zum DAX kostenlos abonnieren

E-Mail-Adresse
Benachrichtigungen von ARIVA.DE
(Mit der Bestellung akzeptierst du die Datenschutzhinweise)

Hinweis: ARIVA.DE veröffentlicht in dieser Rubrik Analysen, Kolumnen und Nachrichten aus verschiedenen Quellen. Die ARIVA.DE AG ist nicht verantwortlich für Inhalte, die erkennbar von Dritten in den „News“-Bereich dieser Webseite eingestellt worden sind, und macht sich diese nicht zu Eigen. Diese Inhalte sind insbesondere durch eine entsprechende „von“-Kennzeichnung unterhalb der Artikelüberschrift und/oder durch den Link „Um den vollständigen Artikel zu lesen, klicken Sie bitte hier.“ erkennbar; verantwortlich für diese Inhalte ist allein der genannte Dritte.


Andere Nutzer interessierten sich auch für folgende News