Angst vor Versorgungsengpässen: Hochgefährlicher "Grauer Schwan" am Finanzmarkt: Ölpreis von 150 US-Dollar?

Brent-Öl wird in diesem Jahr wahrscheinlich die Marke von 150 US-Dollar pro Barrel erreichen, glaubt der Hedgefondsmanager Dough King. Er ist mit dieser Einschätzung nicht allein. Die Gründe!

Wie Bloomberg berichtet, sieht der Rohstoffhändler Dough King einen Versorgungsschock auf uns zukommen, verursacht durch den Ukraine-Krieg und einer gleichzeitig anziehenden Nachfrage von Reisenden nach der Coronakrise: "Die Nachfrage nach Kerosin wird wieder steigen, die Reisetätigkeit wird wieder zunehmen. Ich denke, die Leute haben Geld. Sie werden es ausgeben, daher sehe ich bei diesen Preisen keinen Nachfrageausfall."

Der Ölpreis war bereits vor dem Einmarsch Russlands in die Ukraine gestiegen, da das Angebot mit dem Nachfrageanstieg infolge der Pandemie nicht Schritt halten konnte. Die daraufhin gegen Russland verhängten finanziellen Sanktionen und die Selbstsanktionierung eines Großteils der Branche führten dazu, dass Brent-Öl Anfang März mit der Marke von 140 US-Dollar pro Barrel liebäugelte. Mittlerweile ist der Preis wieder auf rund 116 US-Dollar gesunken.

Die preisliche Untergrenze für Brent sieht King bei etwa 100 US-Dollar. Auch andere Rohstoffpreise werden seiner Meinung nach stark anziehen, da die Lieferketten immer noch "absolut gestresst" seien.

Laut Handelsblatt stellt ein Ölpreis über 150 US-Dollar auch für den US-Vermögensverwalter State Street Global Advisors ein Risiko für die Konjunktur dar. Die Chefinvestorin Lori Heinel hat einen stark steigenden Ölpreis wegen des Ukraine-Krieges als einen von fünf "grauen Schwänen" betitelt. Damit sind hochgefährliche Risiken für die Finanzmärkte gemeint, die zwar in Umrissen bekannt, aber im Detail schwer einzuschätzen sind.

Autorin: Gina Moesing, wallstreet:online Zentralredaktion