Ampel-Pläne im Check: DIVA-Studie: Aktienrente, ja bitte! Große Zustimmung für die Rentenpläne

Das Forschungsinstitut DIVA hat knapp 1.000 Bürger gefragt, was sie von einer Aktienrente halten. Die Mehrheit ist dafür! Doch es gibt auch Vorbehalte.

Durch die Aktienrente sollen Erträge aus dem Staatsfonds genutzt werden, um die gesetzliche Rente mitzufinanzieren oder Beitragssteigerungen beziehungsweise Leistungskürzungen abzufedern. Über 60 Prozent der Befragten gehen davon aus, dass eine Aktienrente die gesetzliche Rente stabilisieren wird.

"Die positive Haltung der Bürger zur Aktienrente legt nahe, dass die meisten Bürger die Grenzen einer rein umlagefinanzierten gesetzlichen Rente längst erkannt haben", erklärt Prof. Dr. Michael Heuser, Wissenschaftlicher Direktor des DIVA.

Doch die Befragten haben auch Zweifel. Dabei geht es vornehmlich um einen Punkt: Das Vertrauen in den Staat. Laut der Studie würden 51 Prozent der Geringverdiener mit monatlich weniger als 1.800 Euro Netto-Haushaltseinkommen an der Expertise und Erfahrung des Staates als Kapitalanleger zweifeln. Ein wenig mehr Vertrauen haben die mittleren und höheren Einkommensgruppen mit 44 beziehungsweise 47 Prozent.

Dazu sagt Heuser: "Bei der Umsetzung der Aktienrente dürfte es wichtig sein, professionelle Fondsmanager und Kapitalanleger aus Fondsgesellschaften und
Lebensversicherungen mit ihren Erfahrungen und Kompetenzen zu berücksichtigen."

Zudem deckt die Studie auf, dass knapp zwei Drittel der Befragten besorgt seien, dass der Staat die Mittel der Aktienrente zur Finanzierung ganz anderer Projekte nutzt.
"Die Skepsis der Bürger vor Zweckentfremdung und Querfinanzierungen kommt
nicht von ungefähr. Die Aktienrente sollte von Beginn an vor dem Zugriff des Staates geschützt werden, um in der Bevölkerung das notwendige Vertrauen aufzubauen", kommentiert Heuser.

Die Ergebnisse der Befragung zeigen: Die Aktienrente könnte ein Erfolg werden. Besonders unter Bürgern, die bereits Erfahrungen mit Aktien haben, ist der Vorschlag beliebt, schlussfolgert die DIVA-Studie.

Dr. Helge Lach, Vorsitzender des BDV Bundesverbandes Deutscher Vermögensberater, hat deshalb eine klare Forderung an die Ampelkoalition: "Spätestens nach Ablauf dieser Legislaturperiode schnappt die Generationenfalle zu. Die Aktienrente kommt für die Lösung dieses Problems leider viel zu spät. Zukünftige Generationen werden aber dankbar sein, wenn die Politik das Konzept jetzt zügig umsetzt."

Maria Windisch, wallstreet:online Zentralredaktion