Aktien und Anleihen: Inflationsgeschütztes Portfolio? – Société Générale ändert seine Taktik

Société Générale hat ihren Kurs einer traditionellen 60/40-Portfoliostrategie verlassen. Kokou Agbo-Bloua, globaler Leiter der Wirtschaftsabteilung bei der Pariser Großbank, erklärt gegenüber CNBC warum.

Oft nutzen Anleger Anleihen dazu, um das Risiko in ihren Depots zu mindern, da sie im Vergleich zu Aktien als sicherer gelten. In der aktuellen Marktphase schnitten die Assets jedoch beide unterdurchschnittlich ab, erklärte Agbo-Bloua gegenüber CNBC.

Unternehmen mit guten Bilanzen und hohen Dividendenerträgen würden eine geringere Volatilität aufweisen als Anleihen. Sichere Anlagen seien daher nicht mehr Anleihen, sondern einkommensstarke und renditestarke Qualitätsaktien, so Agbo-Bloua weiter.

Die Bank setze nun auf eine ausgeglichene Aufteilung an Aktien und Anleihen im Portfolio. Bei Aktien schiele Société Générale stärker auf Unternehmen mit einer starken Preissetzungsmacht. Des Weiteren habe sie ein Auge auf Titel geworfen, die von der Energiewende profitieren könnten.

"Faszinierend ist, dass der Anleihenmarkt, der eigentlich der Stoßdämpfer eines Multi-Asset-Portfolios sein sollte, heute volatiler ist als Teile der Aktienmärkte", zitiert CNBC Agbo-Bloua. Jedoch gehe er davon aus, dass Anleihen wieder interessant werden, wenn die Renditen steigen.

Es bestehe laut des Société-Générale-Analysten ein Spannungsverhältnis zwischen den Regierungen, die eine Straffung anstreben, und derer, die sich wehren. Dies führe zu einem höheren Aktivitätsniveau auf dem Anleihemarkt, schlussfolgert Agbo-Bloua.

Autor: Nicolas Ebert, wallstreet:online Zentralredaktion