Eine Landmaschine auf einem Kornfeld (Symbolbild).
Freitag, 29.04.2022 12:24 von | Aufrufe: 2878

AKTIEN IM FOKUS: Politische Kritik an Biosprit belastet Verbio und Branche

Eine Landmaschine auf einem Kornfeld (Symbolbild). ©unsplash.com

FRANKFURT (dpa-AFX) - Die zuletzt gut gelaufenen Aktien von Verbio sind am Freitag unter die Räder geraten. Als Belastung erwiesen sich kritische Aussagen von Bundesumweltministerin Steffi Lemke (Grüne) zur Produktion von Biosprit aus Getreide und Pflanzenöl. Starke Quartalszahlen und eine erneut angehobene Ergebnisprognose des Produzenten von Biokraftstoffen stützten den Kurs nur kurz, bevor es weiter bergab ging. Auch andere Branchentitel standen nach Lemkes Aussagen unter Druck.

Bis zum Mittag brachen die Verbio-Aktien um über 21 Prozent auf 64,90 Euro ein. Damit waren sie abgeschlagenes Schlusslicht im moderat freundlichen Nebenwerte-Index SDax . Auch der Branchentitel Cropenergies wurde von den jüngsten Nachrichten in Mitleidenschaft gezogen: Die zuletzt ebenfalls starken Anteilsscheine der Tochter von Südzucker sackten um mehr als elf Prozent auf 12,82 Euro ab. Außerhalb Deutschlands mussten die Aktionäre des Mineralölkonzerns und Biokraftstoffe-Herstellers Neste einen Kursverlust von fünfeinhalb Prozent verkraften.

Seit Jahresbeginn zählen die Branchenwerte aber gegen den Markttrend mehrheitlich zu den Gewinnern. Bei Verbio steht ein Kurszuwachs von gut siebeneinhalb Prozent zu Buche, während der SDax um knapp 16 Prozent nachgegeben hat. Auch Cropenergies kann trotz der aktuellen Entwicklung noch ein Jahresplus von viereinhalb Prozent vorweisen, während Neste seit Jahresbeginn auf der Stelle treten.

Ein Händler verwies darauf, dass Biosprit politisch schon länger umstritten sei. Entsprechend kämen die jüngsten Aussagen nicht unerwartet, belasteten aber doch Aktien wie Verbio.

Laut Lemke will die Bundesregierung wegen des Kriegs in der Ukraine die Nutzung landwirtschaftlicher Erzeugnisse als Kraftstoffzusätze einschränken. Sie arbeite mit dem Landwirtschaftsministerium daran, den Einsatz sogenannter Biokraftstoffe aus Nahrungs- und Futtermittelpflanzen zu reduzieren, sagte die Politikerin der "Augsburger Allgemeinen". "Agrarflächen sind weltweit begrenzt, wir brauchen sie dringend für die Ernährung, das führt uns der Krieg in der Ukraine dramatisch vor Augen." Agrarflächen sollten für die Produktion von Nahrungsmitteln und nicht für den Tank genutzt werden. Der grüne Agrarminister Cem Özdemir hatte bereits vor rund einem Monat den Umgang mit Biosprit kritisiert.

Derweil traut ein anderer Börsianer Verbio nach dem Kursrutsch eine deutliche Erholung zu, nachdem das Unternehmen mit guten Quartalszahlen die Erwartungen klar übertroffen und den Ausblick deutlich angehoben habe. Dies könnten allerdings für einige Zeit die letzten positiven Nachrichten für Verbio gewesen sein, schob er zu optimistischen Erwartungen einen Riegel vor.

Verbio schraubte wegen der hohen Nachfrage den bereits im Januar angehobenen Ausblick weiter nach oben. Für das Ende Juni auslaufende Geschäftsjahr strebt das Unternehmen nun einen Ergebnisanstieg vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) auf rund 430 Millionen Euro an. Bisher hatte das Ziel bei 300 Millionen Euro gelegen. Sowohl in den USA als auch in Europa sei die Nachfrage nach Biokraftstoffen stärker gestiegen als erwartet, so Verbio. Auch das Preisumfeld sei günstig./gl/bek/mis


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