Strommast aus Froschperspektive (Symbolbild).
Mittwoch, 21.09.2022 14:00 von wallstreet:online Zentralredaktion | Aufrufe: 985

Aktie im freien Fall: Uniper wird verstaatlicht – so will der Bund den Energiekollaps abwenden

Strommast aus Froschperspektive (Symbolbild). pixabay.com

Foto: Kay Nietfeld/dpa - dpa-Bildfunk

Der Gasimporteur Uniper soll weitgehend vom Bund übernommen werden. Die Uniper-Aktie crashte daraufhin in der Spitze um bis zu 35 Prozent.

Nach zahlreichen Spekulationen steht es jetzt fest: Der angeschlagene deutsche Gasimporteur Uniper soll weitgehend verstaatlicht werden. Das haben die Bundesregierung, der bisherige Uniper-Mehrheitseigentümer Fortum und Uniper selbst beschlossen.

Uniper-Aktien fielen in Folge zeitweise um 35 Prozent. Fortum-Titel legten dagegen zweistellig zu und notieren derzeit bei über 13 Euro pro Anteilsschein. 

Ein entsprechendes Stabilisierungspaket sei bereits unterzeichnet. Allerdings stehen die avisierten Stabilisierungsmaßnahmen noch unter Vorbehalt, da noch Genehmigungen seitens der EU fehlen.  Das finale OK soll dann im Zuge einer außerordentlichen Uniper- Hauptversammlung im vierten Quartal erfolgen, wie die Düsseldorfer Mannschaft in eigener Sache vermeldete.

Der Plan sieht erstens eine Kapitalerhöhung über acht Milliarden Euro vor. Zweitens, dass der finnische Energieversorger Fortum seine kompletten Uniper-Anteile in Höhe von rund 78 Prozent an Deutschland verkauft und der Bund dadurch zum Mehrheitsaktionär bei Uniper avanciert. In der Summe würde sich der Anteil dann auf rund 99 Prozent belaufen, wie das Wirtschaftsministerium verlauten ließ.

Und weiter: "Damit schafft die Bundesregierung eine klare Eigentümerstruktur, um so Uniper und damit die Energieversorgung für Unternehmen, Stadtwerke und Verbraucherinnen und Verbraucher zu sichern."

Laut Uniper wird die staatliche Förderbank KfW dem Unternehmen Finanzmittel für den Liquiditätsbedarf zur Verfügung stellen. Im Zuge dessen sollen unter anderem zwei Kreditlinien in Höhe von jeweils vier Milliarden Euro abgelöst werden.

Dass ein milliardenschweres Rettungspaket kommen werde, hatte das Parteien-Trio aus Bundesregierung, Uniper und Fortum schon im Juli beschlossen. Damals war allerdings erstmal nur eine Minderheitsbeteiligung des Bundes vorgesehen.

Zur Schieflage bei Uniper kam es, nachdem Russland einen Gas-Stopp für Deutschland einleitete: Seit dem 1. September fließt kein Gas mehr durch Nord Stream 1. Dies führte in der Konsequenz dazu, dass Uniper das dadurch entstehende Defizit über teure Einkäufe auf dem Gas-Markt abdecken musste. Dabei waren zuletzt jeden Tag Verluste in Höhe von über 100 Milliarden Euro aufgelaufen, wie Uniper selbst mitteilte.


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Als Gas-Lieferant für über 100 Stadtwerke und andere große Unternehmen spielt das Unternehmen eine zentrale Rolle bei der Erdgasversorgung in Deutschland und stellt rund 40 Prozent der deutschen Gasversorgung.

Die Rettungsaktion für den Gas-Großhändler – sprich die Übernahme durch den Bund – dürfte in der bundesdeutschen Geschichte damit die bisher größte ihrer Art für ein Einzelunternehmen sein.

(ir) für die wallstreet:online Zentralredaktion

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